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The web portal Lehnwortportal Deutsch <lwp.ids-mannheim.de>, developed at the Institute for the German Language (IDS), aims to provide unified access to a growing number of lexicographical resources on German loanwords in other languages. This paper discusses different possibilities of creating an onomasiological access structure for portal users. We critically examine the meaning list of the “World Loanword Database” project (Haspelmath/Tadmor 2009a) as well as WordNet-based taxonomies and propose a new way of inductively creating a semantic classification scheme that takes both hyperonymic relations and semantic fields into account. We show how such a classification can be integrated into the underlying graph-based data representation of the Lehnwortportal and thus be exploited for advanced onomasiological search options.
Datenmodellierung
(2016)
In this paper, the authors use the 2012 log files of two German online dictionaries (Digital Dictionary of the German Language and the German Version of Wiktionary) and the 100,000 most frequent words in the Mannheim German Reference Corpus from 2009 to answer the question of whether dictionary users really do look up frequent words, first asked by de Schryver et al. (2006). By using an approach to the comparison of log files and corpus data which is completely different from that of the aforementioned authors, we provide empirical evidence that indicates - contrary to the results of de Schryver et al. and Verlinde/Binon (2010) - that the corpus frequency of a word can indeed be an important factor in determining what online dictionary users look up. Finally, we incorporate word class Information readily available in Wiktionary into our analysis to improve our results considerably.
Der vorliegende Beitrag stellt einen neuartigen Typ von mehrsprachiger elektronischer Ressource vor, bei dem verschiedene Lehnwörterbücher zu einem "umgekehrten Lehnwörterbuch" für eine bestimmte Gebersprache zusammengefasst werden. Ein solches Wörterbuch erlaubt es, die zu einem Etymon der Gebersprache gehörigen Lehnwörter in verschiedenen Nehmersprachen zu finden. Die Entwicklung einer solchen Webanwendung, insbesondere der zugrundeliegenden Datenbasis, ist mit zahlreichen konzeptionellen Problemen verbunden, die an der Schnittstelle zwischen lexikographischen und informatischen Themen liegen. Der Beitrag stellt diese Probleme vor dem Hintergrund wünschenswerter Funktionalitäten eines entsprechenden Internetportals dar und diskutiert einen möglichen Lösungsansatz: Die Artikel der Einzelwörterbücher werden als XML-Dokumente vorgehalten und dienen als Grundlage für die gewöhnliche Online-Ansicht dieser Wörterbücher; insbesondere für portalweite Abfragen werden aber grundlegende, standardisierte Informationen zu Lemmata und Etyma aller Portalwörterbücher samt deren Varianten und Wortbildungsprodukten (hier zusammenfassend als "Portalinstanzen" bezeichnet) sowie die verschiedenartigen Relationen zwischen diesen Portalinstanzen zusätzlich in relationalen Datenbanktabelle nabgelegt, die performante und beliebig komplex strukturierte Suchabfragen gestatten.
Gerd Hentschel gehört zu den Pionieren der heutigen Computerlexikografie und der IT-gestützten Korpuserschließung. Eine seiner ersten Zeitschriftenpublikationen, mit dem Titel Einsatz von EDV und Mikrocomputer in einem lexikographischen Forschungsprojekt zum deutschen Lehnwort im Polnischen (Hentschel 1983), befasst sich mit der Frage, wie - unter den damaligen technischen Vorzeichen - Forschungs- und Dokumentationsarbeiten zu polnischen Germanismen sinnvoll durch die Verwendung von Computern unterstützt werden können. Die besagten Arbeiten mündeten später in die Online-Publikation des Wörterbuchs der deutschen Lehnwörter in der polnischen Schrift- und Standardsprache (WDLP). Es ist aus heutiger Sicht bemerkenswert, mit welchen Beschränkungen die Arbeit mit dem Computer noch vor 40 Jahren zu kämpfen hatte. Aus gegebenem Anlass sei es gestattet, diesen Punkt etwas ausführlicher zu illustrieren.
Hermann Osthoff
(2009)
In this paper, we address issues of inconsistencies of dictionary information and how different corpus methods and computer tools can assist in providing systematic cross-referencing. The question is raised how hyperlinking in an electronic reference work can be approached systematically in order to warrant consistent symmetrical links between synonyms or antonyms. Firstly, it is argued that working with a comprehensive corpus does not account for consistent cross-referencing. It is shown that a top-down corpus-driven linguistic analysis also does not guarantee the lexicographic documentation of binary lexico-semantic relations covered by corpus data, as proposed by Paradis/Willners (2006a, b). Secondly, with the help of dictionary examples taken from elexiko (an online dictionary of contemporary German) we demonstrate how a combination of both corpus-driven and corpus-based procedures enables lexicographers to systematically exploit corpus material in more depth than by using only one of these methods. It is also discussed where and why lexicographers are still prone to inconsistencies in the editing processes, irrespective of their underlying corpus methodologies. Finally, we introduce a cross-reference management tool that has been developed for elexiko and we explain its technological prerequisites and implications. This software supports lexicographers in detecting existing and missing references from and to a specific headword. It also offers options to automatically and comfortably correct discrepancies. Overall, we suggest a method that includes linguistic competence, complementary corpus approaches and additional software in order to ensure that links or references between synonymic and antonymic pairings are given in both directions.
Am 12. Mai 1965 nahmen der Staat Israel und die Bundesrepublik Deutschland offiziell diplomatische Beziehungen auf. Damit kam über 15 Jahre nach der Konstitution der beiden Länder und 20 Jahre nach dem Ende der Shoah ein komplexer Prozess der langsamen politischen Annäherung zu einem keineswegs selbstverständlichen Abschluss. Das fünfzigjährige Jubiläum dieses Ereignisses im Jahr 2015 war weltweit, vor allem aber in Israel und Deutschland, Anlass für zahlreiche Veranstaltungen, über die eine offizielle bilaterale Webseite <www.de50il.org/> (Stand: 6.11.2017) Auskunft gibt. Im Rahmen des Jubiläums wurde am 30. September 2015 in einer feierlichen Abendveranstaltung im Jüdischen Museum Berlin offiziell das „Wörterbuch deutscher Lehnwörter im Hebräischen“ von Uriel Adiv in einer ersten Fassung im „Lehnwortportal Deutsch“ des IDS freigeschaltet. Eine von Koautor Jakob Mendel erheblich überarbeitete und verbesserte zweite Version ging im Mai 2017 online. Der vorliegende Beitrag möchte einige Hintergründe zum deutschen Lehnwortschatz im modernen Hebräischen darstellen sowie die Entstehungsgeschichte des Werks und seinen Platz in der lehnwortlexikografischen Publikationsplattform „Lehnwortportal Deutsch“ <http://lwp.ids-mannheim.de/> (Stand: 6.11.2017) beleuchten.
Graphenbasierte Ansätze spielen in der digitalen Lexikografie eine immer stärkere Rolle. Essentiell für die Erstellung, Verwaltung und Nutzung graphenbasierter lexikografischer Ressourcen ist jedoch eine leistungsfähige und zugleich einfach zu handhabende Zugriffsstruktur, die Suchen nach komplexen Konstellationen in solchen Graphen ermöglicht. Für heutige Graphendatenbanken stehen zahlreiche Abfragesprachen zur Verfügung, deren Verwendung jedoch verhältnismäßig voraussetzungsreich ist.
Das Poster stellt einen webbasierten, frei konfigurierbaren Query Builder vor, der die Formulierung semantisch sehr komplexer Suchabfragen an eine (mit dem Tinkerpop-Standard kompatible) Property-Graphendatenbank ermöglicht. Die Abfrage erfolgt durch einfaches visuell-interaktives Zusammenstellen hierarchisch angeordneter Abfrageelemente und liefert Antworten in Echtzeit. Dabei wird von den Komplexitäten der verwendeten Low-level-Abfragesprache Gremlin abstrahiert. Der Query Builder ist ein zentrales Modul eines derzeit entwickelten Open-Source-Softwaresystems zur Verwaltung und Online-Publikation graph-erweiterter lexikografischer Ressourcen.
This contribution outlines a conceptual analysis of the dictionary-internal cross-reference structure in electronic dictionaries along the lines of Wiegand’s actional-theoretical text theory of print dictionaries. The discussion focuses on issues of XML-based data modeling, using the monolingual German online dictionary elexiko as a running example. The first part of the article demonstrates how Wiegand’s formal theory of mediostructure and its intricate nomenclature can be extended in a systematic and lexicographically justified way to cover the structure of the underlying lexicographical database of online dictionaries. The second part of the article applies the concepts developed to a more technical question, examining the extent to which cross-reference information can be stored and processed separately from the dictionary entry documents, e.g., in a relational database. The results are largely negative; in most real world cases, this leads to an unwanted duplication of XML-related structural information. The concluding third part briefly describes the strategy chosen for elexiko: mediostructural information is not externalized at all; cross-reference consistency checks are performed by a dictionary editing tool that takes advantage of a specialized XML database index and can easily be made more efficient and scalable by using a simple caching technique.