Refine
Year of publication
Document Type
- Part of a Book (25)
- Article (15)
- Conference Proceeding (3)
- Book (1)
Has Fulltext
- yes (44)
Keywords
- Diskursanalyse (11)
- Nationalsozialismus (10)
- Politische Kommunikation (8)
- Kommunikation (7)
- Sprachgebrauch (7)
- Twitter <Softwareplattform> (7)
- Kommunikationsforschung (6)
- Korpus <Linguistik> (5)
- Mediatisierung (5)
- Medien (5)
Publicationstate
- Veröffentlichungsversion (21)
- Zweitveröffentlichung (19)
- Postprint (7)
Reviewstate
- (Verlags)-Lektorat (31)
- Peer-Review (8)
- Peer-reviewed (1)
- Review-Status-unbekannt (1)
Publisher
Das vorliegende Themenheft bündelt theoretische, methodologische und empirische Debatten an der Schnittstelle von Zeichen, Zeichensystem, Zeichenmodalität/-materialität und Medium und möchte sie weiterführen. Die Beiträge befassen sich mit Fragen der begrifflichen und empirischen Grenzziehung zwischen Zeichen und Medien und liefern so Impulse für die Erforschung des Wechselspiels der Gegenstandsbereiche Zeichenhaftigkeit, Medialität und Materialität als Manifestation multimodaler Kommunikation. Ziel des Heftes ist es, die theoretischen und empirischen Diskussionen um Multimodalität und Medialität stärker aufeinander zu beziehen.
Twitter Analytics
(2014)
Die Online-Forschung setzt sich in den letzten Jahren zunehmend mit Mikro-Blogs, insbesondere dem weltweit populärsten Anbieter Twitter, auseinander. Verschiedenste Disziplinen beschäftigen sich aus ihren jeweiligen Perspektiven mit der Analyse von kommunikativen Prozessen und Strukturen von Twitter und nutzen dabei eine Vielzahl an methodischen Zugängen. In diesem Artikel werden zunächst die grundlegenden Funktionen, Möglichkeiten des Zugangs zur Datenstruktur sowie Methoden der Datenerhebung und -auswertung dargelegt. Im Anschluss werden Ansätze verschiedener Fachdisziplinen vorgestellt.
Wie selbstbestimmt können wir das Internet nutzen? Wie viel wissen wir darüber,welche digitalen Spuren wir setzen und wer diesen hinterher spürt?
Wie werden die beim Surfen erzeugten Daten von Dritten weiter verwendet – mit und ohne unser Wissen? Und ist die gefühlte Nacktheit in Zeiten der digital ausspähbaren, scheinbaren Transparenz wirklich akut oder durch traditionelle analoge Denk- und Erfahrungsstrukturen geprägt?
Medialität und Sozialität sind grundlegende Kategorien einer medienlinguistischen Perspektive auf Sprache und Kommunikation und sollen im Folgenden die Ausgangspunkte einer Auseinandersetzung mit der Operativität digitaler Schriftzeichen bilden. Nach einer kurzen Einleitung wird dazu der Operativitätsbegriff erläutert und dieser dann anhand eines Postings im Microblog Twitter exemplifiziert.
Wenn Menschen heute auf der Straße protestieren, sind immer auch digitale Medien im Spiel. Ob zur Mobilisierung oder Koordination, zur Vor- oder Nachbereitung: Proteste sind durch die sprachlichen Interaktionen und medialen Praktiken der Teilnehmenden bestimmt. Mark Dang-Anh widmet sich der situativen Protestkommunikation in digitalen Medien mit einem Fokus auf Interaktionen im Mikrobloggingdienst Twitter. Anhand zweier Falluntersuchungen von Protesten gegen rechte Aufmärsche analysiert er die vielschichtigen Relationen zwischen Sprache, Medien und der sozialen Praxis des Protestierens.
Kampf
(2022)
In darauf aufbauender, aber auch sich davon differenzierender Art und Weise, findet das Konzept Kampf ebenso im politischen Diskurs des Nationalsozialismus Anwendung. Während im Zweiten Weltkrieg vor allem die Bedeutung von ›Kampf als Gefecht‹ im militärischen Kontext hervorgebracht wurde, sind die Verwendungen von ›Kampf als Bemühung‹, ›Kampf als Engagement‹ bis hin zu ›Kampf als Heroismus‹ (vgl. Klemperer 2018: 13), verknüpft mit ›Kampf als Kontroverse‹, vordergründig für das Verständnis der politischen Bedeutung des Kampfkonzepts im Nationalsozialismus. Im Folgenden werden nach einer einführenden begriffsgeschichtlichen Betrachtung ausgehend von diskursiv realisierten Wortformen der Lexeme Kampf und kämpfen konzeptkonstituierende Gebrauchsweisen für die verschiedenen Akteursklassen NS-Apparat, integrierte Gesellschaft, Ausgeschlossene und Widerstand dargelegt.
Im Folgenden soll es um kommunikative Praktiken in einem geheimen US-Kriegsgefangenenlager gehen, in dem deutsche Wehrmachtssoldaten inhaftiert waren, die dort verhört und deren Zellengespräche heimlich abgehört, mitgeschnitten und protokolliert wurden. Anhand von Auszügen aus verschiedenen Dokumententypen soll ein Schlaglicht auf die medial zugerichteten Praktiken des Verhörlagers geworfen werden. Die These, der in diesem Kapitel nachgegangen wird, lautet, dass die Protokollier- und Dokumentationspraktiken der Gefangennehmenden ebenso wie die durch sie dokumentierten Situationen die soziale Ordnung im Verhörlager wesentlich prägten und sich folglich aus ihnen figurierende Praktiken der sozialen Kategorisierung ablesen lassen, die einen Rückschluss auf die brüchige Übergangssituation zwischen politischen Systemen bzw. politisch geprägten Arrangements und Konstellationen, in denen die Beteiligten sich befanden, ermöglichen. Somit kennzeichnen die bearbeiteten kommunikativen Praktiken auch, wenngleich nicht durchgehend und auch nicht sonderlich explizit, Bezugnahmen auf und Auseinandersetzungen mit dem Nationalsozialismus, die zeitlich während des Nationalsozialismus, aber räumlich (und somit territorial, auch in einem ordnungspolitischen Sinne) außerhalb des Nationalsozialismus stattfanden.
Mobile live video streaming with smartphones is an everyday media practice in which the participants are in a specific multimodal constellation and streamers and viewers have access to various semiotic resources for interactionally establishing alignment. Based on the multimodal sequence analysis of a concise episode of a journalist's livestream coverage of a political event on the streaming platform Periscope, I will address the question of how participation and involvement in live video streams are achieved and organised by the participants. I will show that hosts in the media practice of live video streaming act in an interaction-dominant manner and involve the viewers in the situation through asymmetrical participation coordination via footing shifts.
Historische Werkzeugnisse. Reflexive Medienpraktiken in Kriegsgefangenenakten des Zweiten Weltkriegs
(2023)
Im US-Kriegsgefangenenlager Fort Hunt wurden während des Zweiten Weltkriegs deutsche Soldaten verhört und abgehört, was in Protokollen dokumentiert wurde. Die praxeologische Herausforderung besteht darin, Praktiken anhand dieses Materials adäquat zu analysieren. Dass wir Spuren in Archivdaten verstehen, ist in ihrer Semiotizität begründet. Dass sie die sie hervorbringenden Situationen überdauern, verdanken wir ihrer Medialität. In einer semiopraxeologischen Analyse, die diese beiden Grundkonstanten zeichenvermittelter Kommunikation in Beziehung zueinander setzt, wird erörtert, wie Praktiken sich aus ihren Spuren erschließen. Es wird gezeigt, wie sich an Dokumenten indexikalische und reflexive Verweise auf die heterogenen, praktischen Verwendungszusammenhänge über die Zeit manifestieren. Entsprechend sind Archivdokumente als historische Werkzeugnisse aufzufassen, die einerseits Vergangenes belegen und die andererseits praktisch gehandhabt werden, was wiederum neue Praxisindizes erzeugt und als Spuren am Material hinterlässt. Die Analyse zeigt, inwiefern Wissen nicht trotz, sondern aufgrund seiner semiotischen und materialen Manifestationen in (Archiv-)Dokumenten vorläufig ist und sich als Gegenstand weiterer Praktiken immer wieder verändern kann.
Sich und andere politisch zu positionieren, ist eine elementare sprachliche und soziale Praxis. Dies zeigen etwa Diskussionen um europäische Identität in Zeiten des britischen EU-Austritts und einer umstrittenen EU-Grenzpolitik oder die Haltung zu Waffenlieferungen in Krisengebiete im Zuge des Kriegs in der Ukraine, der 2022 ausbrach, ebenso wie wiederkehrende Auseinandersetzungen um Themen wie Alltagsrassismus, Sexismus und Diskriminierung. Diese Beispiele, die aktuelle politische Ereignisse ebenso umfassen, wie fortlaufende, immer wieder neu aufflammende gesellschaftliche Debatten um grundlegende Fragen des Zusammenlebens, verdeutlichen: Wo und wie wir uns in der Gesellschaft verorten, ist eine alltägliche Frage. Politische Positionierungen werden nicht nur ständig vorgenommen, sie werden, wie auch Nicht-Positionierungen, ebenso kontinuierlich thematisiert und kontrovers diskutiert. Diese Einführung in das Band soll in die Thematik des politischen Positionierens durch Klärung des Termins und einem Beispiel aus der Praxis einführen.
Sich selbst und andere politisch zu gesellschaftlichen Themen zu positionieren, ist eine elementare sprachliche und soziale Praxis. Ziel der Akademiekonferenz war es, zu verstehen, wie Positionierungen vollzogen werden, ob bzw. inwiefern sie politisch sind und in welchem wechselseitigen Zusammenhang sie zu gesellschaftlichen, sozialen und politischen Arrangements und Ordnungen stehen. Das Thema der politischen Positionierung wurde in sieben Panels durch unterschiedliche geistes- und sozialwissenschaftliche Disziplinen wie Linguistik, Soziologie, Geschichts-, Literatur- oder Politikwissenschaft bearbeitet. Die Fokussierung von sprachlichen Diskurspraktiken in diversen sozialen und politischen Zusammenhängen zog sich dabei als roter Faden durch die Beiträge.
Mobiles Livevideostreaming ist eine Medienpraktik, bei der sich die Beteiligten in einer spezifischen Ausrichtung zueinander befinden und in der Streamer*innen und Zuschauer*innen unterschiedliche semiotische Ressourcen zur Verfügung stehen. Anhand der multimodalen Sequenzanalyse einer prägnanten Episode eines Ortswechsels im Rahmen der Berichterstattung eines Journalisten von einem politischen Ereignis auf der Livevideostreaming-Plattform Periscope wird die Frage bearbeitet, wie Beteiligung und involvement in Livevideostreams hergestellt sowie organisiert werden und dargelegt, inwiefern mobiles Livevideostreaming soziale Parainteraktion transzendiert. Es wird gezeigt, dass die Hosts der Medienpraktik ‚Livevideostreaming' interaktionsdominierend agieren und die Zuschauer*innen durch asymmetrische Partizipationskoordination per footing shifts situativ in das Geschehen involvieren.
With the advent of mobile devices, mediatized political discourse became more dynamic. I assume that the microblog Twitter can be considered as a medium for spatial coordination during protests. Therefore, the case of neo-Nazi demonstrations and counter-protests in the city of Dresden that occurred in February 2012 is analysed. Data consists of microposts that occurred during the event. Quantitative analysis of hashtag and retweet frequencies was performed as well as qualitative speech act pattern analysis and a tempo-spatial discourse analysis on selected subsets of microposts. Results show that a common linguistic practice is verbal georeferencing and by that constructing space. Empirical analysis indicates a strong relation between communicational online space and physical offline place: Protest participants permanently reconfigure spatial context discursively and thus the contested protest area becomes a temporarily meaningful place.
Mediatization and Mediality in Social Media: the Discourse System Twitter
The article contributes to the debate about mediatization and the use of language in social media. The theoretical approach evolves from the intersection of linguistics, media and communication studies. While the concept of mediatization describes relations between medial and sociocultural change and the ubiquity of media in everyday life, the concept of mediality sheds light on the inseparability of media and language. From this interdisciplinary perspective, specific practices of media and language use within the microblogging service Twitter were analyzed. Examples from different case studies reveal certain user practices that can be described as formed by ‘moulding forces’ of the medium Twitter without considering technology as determining or symptomatic. Our analysis shows that the use of specific semiotic and functional operators (#, @, RT, http://) establish user practices of creating personal and semantic references and thus constitute Twitter as a multi-referential discourse system.