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Vorwort
(2006)
Der vorliegende Beitrag bietet einen aktuellen Überblick über die derzeit im Internet verfügbaren Materialien mit Relevanz für das Fach Deutsch als Fremdsprache. Diese werden kritisch gesichtet, sortiert und ausgewertet und damit das Nutzungspotential des Internet als Informationsquelle, Kommunikationskanal und Unterrichtsmedium für Lernende und Lehrende des Deutschen als Fremdsprache ermittelt. Bezugspunkt der Diskussion sind dabei zum einen die Gegebenheiten und Bedürfnisse des Sprachunterrichts mit seinen Rahmenbedingungen, zum anderen aktuelle methodische Paradigmen des akademischen Fachs Deutsch als Fremdsprache und weniger technische, informationswissenschaftliche, semiotische oder allgemeine kommunikationswissenschaftliche Aspekte des Internet.
Konnexion in argumentativen Texten. Gebrauchsunterschiede in Deutsch als L2 vs. Deutsch als L1
(2016)
Für die Kodierung interpropositionaler semantischer Relationen wie Additivität, Adversativität, Kausalität etc. steht im Deutschen wie in vielen anderen Sprachen ein reichhaltiges Inventar von Konnektoren unterschiedlicher syntaktischer Kategorien zur Verfügung. Einige semantische Relationen müssen jedoch nicht explizit kodiert werden, da sie auf der Basis übereinzelsprachlicher Erwartungen an „normale“ Sachverhaltszusammenhänge aus dem Kontext erschließbar sind. Ob diese Relationen dann auch von Schreibern ausbuchstabiert werden, ist einzelsprach-spezifisch unterschiedlich. Der Beitrag untersucht vor diesem Hintergrund die Kodierung interpropositionaler Relationen bei Lernern des Deutschen als Fremdsprache. Die Analyse eines Lernerkorpus mit Essays fortgeschrittener Deutschlerner aus Schweden, China und Weißrussland (KobaltDaF-Korpus) und eines muttersprachlichen Kontrollkorpus zeigt, dass Lerner von den Mustern der Muttersprachler quantitativ und qualitativ abweichen. Der Beitrag beschreibt diese Abweichungen und diskutiert mögliche Erklärungen.
Präpositionalphrasen
(2006)
Wortarten
(2018)
Adverbkonnektoren und die von konjunktionalen Konnektoren eingeleiteten Sätze (sententiale Adverbiale) sind in der Regel äußerst stellungsflexibel. Die topologischen Varianten sind jedoch großteils nicht äquivalent, sondern mit bestimmten diskusfunktionalen und informationsstrukturellen Eigenschaften verbunden. Am Beispiel von Konnektoren in der linksperipheren Position der „Nullstelle“ („Vorvorfeld“, „linkes Außenfeld") wird gezeigt, dass diese Position unabhängig von der syntaktischen Subklasse des Konnektors syntaktisch und funktional einheitlich erklärt werden kann und dass die dort auftretenden Restriktionen für Konnektoren identisch sind mit denen von V2-Komplementsatz-Einbettung unter Matrixsatzprädikate. Ein Phänomen wie „weil mit Verbzweitstellung" kann dadurch in einen übergeordneten Zusammenhang eingebettet werden.
Neben dieser systematischen Variation gibt es vereinzelt aber auch eine - historisch bedingte - unsystematische und nicht funktional genutzte topologische Variation, die dadurch entsteht, dass Sprecher bei einer uneindeutigen und „schwierigen“ Ausgangslage im Sprachsystem unterschiedliche Reparaturstrategien wählen. Ein Beispiel dafür ist der korrelative Konnektor „sowohl... als auch“.
Der Beitrag bietet, ausgehend von neueren Forschungen zur Syntax und Semantik von Konnektoren, eine Strukturierung der „Landschaft“ konzessiver Ausdrücke des Deutschen, indem ihre syntaktischen (Wortartzugehörigkeit, Rektionseigenschaften, Topologie) und semantischen Charakteristika (Argumentstruktur, Verknüpfungsebenen, Fokus-Hintergrund-Gliederung) und deren Interaktion systematisch erfasst werden. Mit dem benutzten Beschreibungsinstrumentarium lassen sich nicht nur konzessive Ausdrücke klarer von benachbarten, etwa adversativen, abgrenzen, sondern es lassen sich auch wesentliche Unterschiede zwischen „konzessiven“ Adverbien wie trotzdem, dennoch und konzessiven Subjunktoren in Informationsstruktur und semantischer Argumentstruktur herausarbeiten. Ferner wird gezeigt, inwieweit inferenzbasierte dynamische Aspekte bei Konzessivkonnektoren (mögliche und nicht-mögliche Quellen konzessiver Sekundärinterpretationen; Weiterentwicklungen zum „Diskursmarker“) kalkulierbar sind.
Präpositionalobjektsätze
(2013)
In der „Nacherstposition“ zwischen einer Vorfeldkonstituente und dem Finitum können im Deutschen bestimmte unflektierbare Einheiten (wie allerdings, wiederum, also, nun, nämlich, beispielsweise) auftreten, die sich anders als Fokuspartikeln verhalten. Es handelt sich um Adverbkonnektoren, die neben ihrer relationierenden Funktion in dieser - und nur in dieser - Position die informationsstrukturelle Aufgabe der Topikwechselmarkierung übernehmen. Nur eine kleine Klasse skalierender Einheiten - die typischen Stiefkinder der Fokuspartikelforschung {zumindest, höchstens, wenigstens u. a.) - kann hier alternativ Topik und Fokus markieren. Mit ihrer spezifischen Form-Funktions-Korrelation stellt die Nacherstposition von Adverbkonnektoren eine nicht zur Gänze kompositional erschließbare „Konstruktion“ im konstruktionsgrammatischen Sinne dar.
Das Rästel um das paradoxe allerdings: (K)ein Fall für die Textgrammatik der deutschen Sprache?
(2003)
Der Aufsatz versteht sich als Baustein für eine systematische Beschreibung der Semantik von Konnektoren, d.h. satzverknüpfender Konjunktionen und Adverbien. Am Beispiel adversativer Konnektoren (aber, allerdings, während, dagegen etc.) soll zum einen aufgezeigt werden, welche Kriterien zu berücksichtigen sind, damit eine semantische Klasse als strukturiertes Feld beschrieben werden kann, zum anderen soll ein Modell vorgestellt werden, das es erlaubt, Polysemiephänomene bei Konnektoren differenziert und unter Wahrung einer möglichst bedeutungsminimalistischen Position zu erfassen.
Der vorliegende Beitrag widmet sich einem etwas stiefmütterlich behandelten Aspekt im ansonsten durchaus lebhaft geführten Diskurs um die didaktische Grammatik: dem grammatischen Wissen der Lehrenden. Auf diesem Gebiet besteht m.E. eine Diskrepanz zwischen Anforderungen an die Lehrerrolle im Gefolge veränderter Forschungsparadigmen und konkreter Gegebenheiten einerseits und einer Realität andererseits, die durch quantitativ wie qualitativ sehr heterogene und teilweise defizitäre Wissensbestände gekennzeichnet ist. Diese Behauptung soll im ersten Teil des Beitrags argumentativ untermauert werden. Im zweiten Teil soll mit dem multimedialen grammatischen Informationssystem GRAMMIS eine mögliche Quelle für grammatisches Wissen vorgestellt werden, die den Bedürfnissen von DaF-Lehrenden entgegenkommt.