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In diesem Artikel soll es darum gehen, neuere theoretische Arbeiten zum Lexikon für lexikographische Anwendungen nutzbar zu machen. Insbesondere möchte ich einige Ergebnisse der neueren Valenzforschung skizzieren und sie zur gängigen lexikographischen Praxis der Valenzinformation in einsprachigen Lernerwörterbüchern in Beziehung setzen. Ich werde dabei vor allem auf einzelne der Forschungsergebnisse Bezug nehmen, die in den letzten zehn Jahren in dem Wuppertaler Forschungsprojekt „Valenz im Lexikon“ im Rahmen des Sonderforschungsbereichs 282 „Theorie des Lexikons“ entstanden sind. 1 Dazu werde ich im folgenden Abschnitt einige Annahmen der multidimensionalen Valenztheorie darstellen. In Abschnitt 3 wird es um typische Lernerfehler in den einzelnen Valenzdimensionen gehen, in Abschnitt 4 um Nicht-Notwendigkeit und die Interpretation impliziter Argumente und in Abschnitt 5 um semantische Bedingungen für Valenzalternanzen.
Ende des Jahres 2003 erscheint der 5. Band (Eau de Cologne – Futurismus) der Neubearbeitung des Deutschen Fremdwörterbuches. Gleichzeitig jährt sich das Erscheinen des ersten Bandes: Vor genau 90 Jahren erschien der von dem Freiburger Germanisten Hans Schulz erarbeitete, die Fremdwörter der Buchstaben A – K umfassende erste Band des Werkes, das eine Sonderstellung unter den deutschen Fremdwörterbüchern einnimmt. Anlass genug, auf eine sehr wechselvolle Geschichte dieses Wörterbuches, auf 90 Jahre Arbeit, auf Mitarbeiter und auf verschiedene Bearbeitungsphasen zurückzublicken, den Weg von einem verlagsfinanzierten Ein-Mann-Unternehmen zu einem öffentlich geförderten Projekt nachzuzeichnen.
Aussiedler und Einheimische : zu den Schwierigkeiten im Aufbau gemeinsamer kommunikativer Welten
(2003)
Aussprachevarianten des Deutschen : Überlegungen zur Gestaltung einer korpusbasierten Datenbank
(2003)
Variation in spoken Standard German as well as in various regional varieties of German has not yet been covered in full detail. This paper sketches a new research project concerned with the empirical analysis and systematic documentation of phonetic-phonological variability in spoken German. The aim of this project is to set up a corpus-based databank of pronunciation variants, which can be used for various purposes, e.g. by scholars and teachers of German as a foreign language.
Bibliothek des Stadtarchivs
(2003)
Mit diesem Papier sollen LexikografInnen an ein Automatisierungstool der Textanalyse innerhalb der Korpuslinguistik herangeführt werden. Das am IDS entwickelte statistische Recherche- und Analysewerkzeug Cosmas bietet neue Zugänge zur Gewinnung semantischer Informationen über Wörter. Die Nutzungsmöglichkeiten dieses Instrumentariums für die Lesartendisambiguierung von Lexemen und deren Verifizierung mittels Kollokations- und Kontextanalyse werden erläutert, und anhand des Beispiels cool wird gezeigt, inwieweit sich semantische Informationen durch automatische Statistik extrahieren lassen. Dabei wird auf die Vor- und Nachteile der computerbasierten Analyse eingegangen. Darüber hinaus wird dargestellt, wie empirische lexikografische Disambiguierung modellgeleitet validiert werden kann. Um die Unterschiede zwischen herkömmlichen Beschreibungsmöglichkeiten und neuen statistischen Verfahren zu verdeutlichen, werden die Lesarten zu cool, wie sie im Duden GWDS (2000) dargestellt sind, mit den identifizierten Lesarten der Analyse mit Cosmas verglichen.
This article is a delineation of the "Projekt Klassikerwortschatz" that collects and processes those words in german literature between ca. 1750 and 1900 which are semantically different in today’s german due to language change. It is the aim of the project to publish a dictionary in print, on CD-ROM as well as on the internet that explains these words in order to help to understand the literary language of the german "classic period". The dictionary will therefore be a beginning of an attempt to fill the gap between Reichmann’s FWB, the DWB and the DWDS which curiously coincides with this important period of german literature. The article focuses on the survey phase, when voluntary readers marked those words that made it difficult for them to understand a passage, the digitalization and the processing within the computerized environment. The main focus is on the digital editorial system „Paula“ which has been developped specifically for the "Klassikerwörterbuch" and enables the lexicographer to focus exclusively on the content of the article rather than its format.
Das Rästel um das paradoxe allerdings: (K)ein Fall für die Textgrammatik der deutschen Sprache?
(2003)
Die in der gesprochenen Umgangssprache und in Dialekten weit verbreitete nominale Possessorkonstruktion des Typs dem Vater sein Hut tanzt in morphologischer, syntaktischer und semantischer Hinsicht außer der Reihe. Dessen ungeachtet hält sie sich hartnäckig in den genannten Varietäten und erscheint somit als funktional angemessen.
Der Beitrag gibt einen Überblick über die Datenlage im Deutschen und stellt die Analysevorschläge im Hinblick auf Morphologie, syntaktische und semantische Struktur vor. Der Blick auf andere Sprachen und die Beschreibungsansätze in der allgemeinen Sprachtypologie erlauben eine neue Perspektive, die diese Konstruktion in den Kontext grundsätzlicher Alternativen für die Markierung syntaktischer Relationen („head-marking“ versus „dependent-marking“) einordnet. Auch dem viel diskutierten Thema der Entstehung der Konstruktion auf dem Wege von Reanalyse oder Grammatikalisierung sind unter dieser übergreifenden Perspektive neue Aspekte abzugewinnen. Abschließend wird der Frage nachgegangen, welche Eigenschaften diese Konstruktion trotz grammatischer Sonderwege und Sanktionierung durch die normative Grammatik für die Sprecher attraktiv machen.
Nachdem man morgens aufgestanden ist, macht man das Bett, man baut es jedoch nicht; man nimmt eine Dusche, putzt sich die Zähne, man wäscht sie aber nicht. Bei der Verbalisierung dieser alltäglichen Handlungen wird kaum jemandem die Wahl der lexikalischen Mittel bewusst. Noch realisiert man, dass das Sprechen sehr häufig aus »festen sprachlichen Bausteinen« besteht, die im linguistischen Diskurs als Kollokationen, Phraseme, Idiome, Redewendungen oder feste Wortverbindungen bezeichnet werden. Beim kontrastiven Vergleich wird der kollokative Charakter einer Sprache hingegen sehr wohl deutlich: Denn im Englischen heißt es ja to brush one’s teeth, wenn es um das Zähneputzen geht, und to lay the table, wenn man den Tisch deckt. Müssten wir solche Aussagen stets neu planen, wäre das sprachliche Leben kaum möglich. Wir verwenden beim Sprechen nicht einfach nur einzelne Wörter, die wir zu sinnvollen Texten zusammenführen, sondern der Trick der Sprache besteht gerade in der Wiederholbarkeit ihrer Bestandteile. Das Ziel, solchen Mehrwortverbindungen auf die Spur zu kommen, verfolgte die 39. Jahrestagung des Institutes für Deutsche Sprache, die unter dem Motto »Den Nagel auf den Kopf treffen – Wortverbindungen mehr oder weniger fest« stand. 450 Teilnehmer aus 32 Nationen waren aus diesem Anlass vom 11. bis 13. März 2003 in Mannheim.
Ausgehend von einer gewissen Euroskepsis in Großbritannien an der Wende vom 20. zum 21. Jahrhundert, die sich auch in Teilen der britischen medialen Öffentlichkeit als Germanophobie manifestiert, zeichnet der Beitrag die Entwicklung der deutsch-britischen Beziehungen vornehmlich in der Zeit von der Thronbesteigung Georgs des Ersten (1714) bis etwa Mitte des 19. Jahrhunderts, als die Vorrangstellung deutschen Geisteslebens unter britischen Intellektuellen allgemein anerkannt wurde, nach, um den deutschen Beitrag zum britischen Geistesleben und die Existenz einer blühenden deutschen Kultur in Großbritannien zu dokumentieren. So werden die aktuellen Schwierigkeiten in den deutsch-britischen Beziehungen in einen weiteren historischen Kontext gesetzt und damit relativiert.
Im vorliegenden Beitrag wird versucht, die deutsche Sprache und Germanistik von der Perspektive der Linguistik und der Fremdsprachendidaktik in einem multilingualen bzw. multikulturellen Land wie Indien zu erläutern und die möglichen Schwerpunkte des Lehr- und Forschungsgegenstandes aufzuzeigen, zumal wenn der Auslandsgermanistik in aller Welt durch Globalisierungsprozesse und durch die Stellung der deutschen Sprache im europäischen Raum international geringere Bedeutung beigemessen wird.
Im Hinblick auf die geleistete und noch zu leistende Arbeit in der Linguistik und Didaktik des Deutschen als Fremdsprache in Indien wird u. a. auf die Fragen der Relevanz, Ziele, Aufgaben und Grenzen von Deutschunterricht und Germanistik eingegangen, die Lernschwierigkeiten des Deutschen als Fremdsprache, insbesondere die Problematik der Interferenzen hervorgehoben und die Notwendigkeit der Erforschung von beeinflussenden Faktoren anhand des eigenen Modells zur Diskussion gestellt. Weiterhin wird kurz auf die Fragen der europäischen Sprachenpolitik eingegangen und dazu aus multilingualer indischer Perspektive kritisch Stellung genommen.
Der Beitrag geht davon aus, dass Deutsch allgemein den Mythos einer verstaubten, hyperschweren und historisch belasteten Sprache hat. Vor diesem Hintergrund setzt er sich zunächst mit allgemeinen Aspekten der Problematik, was überhaupt eine Sprache schwierig und unattraktiv macht, auseinander und konzentriert sich darauf, besonders die Position, das Image und das sprachenpolitische wie auch soziolinguistische Profil des Deutschen in den MOE-Staaten zu zeigen. Alles in allem lässt sich die Titelfrage („Deutsch als leichte und sympathische Sprache?") angesichts der Mehrdimensionalität des Problembündels - natürlich - nicht eindeutig und widerspruchsfrei beantworten. Es wird aber aus den Ausführungen deutlich, dass Deutsch unter Umständen - etwa aufgrund von im Beitrag ausgeführten Belegen aus Ungarn, Tschechien und Estland - als vergleichsweise „leichte" und durchaus „attraktive" sowie „sympathische" Sprache erachtet werden kann und als solche zunehmend auch wahrgenommen wird. Dies stellt eine aktuelle Herausforderung für das Handlungsfeld der Sprachenpolitik dar.
Im ersten Teil des Beitrags werden der genetische und typologische Standort des Finnischen und des Deutschen kurz skizziert (1.1), einige wichtige Meilensteine auf dem Wege des Finnischen zu einer Schriftsprache aufgelistet und dann anhand von statistischen Angaben die sprachliche Situation im Finnland von heute beleuchtet (1.2), wonach ein Überblick über die Stellung von Deutsch als Fremdsprache in Finnland gegeben wird (1.3). Der zweite Teil ist Fragen der Wort- und Wortformenstrukturen gewidmet: Zuerst wird auf einige aus der Perspektive des finnischen DaF-Lerners relevante Unterschiede in der Laut-Wort-Struktur von finnischen und deutschen Wörtern eingegangen (2.1). Im Anschluss daran werden Auswirkungen der Prosodik auf die Distinktivität von Flexionsendungen und damit zusammenhängende Interferenzerscheinungen bei dem Deutscherwerb von Finnen thematisiert (2.2). Mit der Flexion befasst sich auch Kap. 2.3, in dem die Kongruenzmarkierung in deklinierten, mit einem Adjektivattribut erweiterten Nominalgruppen kontrastiv erörtert wird. Abschließend werden die wichtigsten Möglichkeiten der Wortschatzerweiterung durch Wortbildung in beiden Sprachen, Komposition und Derivation, kurz betrachtet (2.4). Im Schlusswort (3) wird die Wichtigkeit von Deutsch als Fremdsprache in Finnland unterstrichen und seine jetzige und künftige Lage - zumindest im Vergleich zu derjenigen in vielen anderen Ländern - als relativ günstig eingeschätzt.
Leitfrage des Beitrags ist: Was kann der Blick von außen, insbesondere der Blick aus der Perspektive europäischer Sprachen für die grammatische Beschreibung des Deutschen erbringen? Als Exemplifikationsbereich im Für und Wider wird die Grammatik der Pronomina herangezogen, primär die der Personal- und Reflexivpronomina. Dieser Beispielbereich geht ebenso wie das Vortragsthema insgesamt auf das Projekt „Grammatik des Deutschen im europäischen Vergleich“ (GDE) zurück, an dem derzeit in der Abteilung Grammatik des IDS gearbeitet wird. Dreh- und Angelpunkt aller sprachvergleichenden Unternehmungen ist die Frage nach dem tertium comparationis. Es wird dafür plädiert, ‚funktionale Domänen‘ als Anfangstertium zu bestimmen. Diese dienen als Einstieg in eine Methodologie der fortschreitenden Form- und Funktionsdifferenzierung'. Der erhoffte Mehrwert für unser Wissen über das Deutsche - so die These - verteilt sich auf die allgemeine Sprachtypologie und auf den Vergleich mit europäischen „Nah“- Sprachen. Der Blick auf das typologische Spektrum insgesamt sensibilisiert für Fakten, die im europäischen Raum nur indirekten Niederschlag haben. Der Kontrast mit Sprachen wie dem Polnischen, Ungarischen usw. bringt auch dort, wo große Übereinstimmung zu bestehen scheint, die nötige Feindifferenzierung und schärft den Blick für die Besonderheiten im Detail. Pronominale Beispiele für die Fallstricke der einzelsprachlichen Grammatik, etwa Formen von Über- und Untergeneralisierung, sollen das Plädoyer für eine Europäisierung der Grammatik abrunden.
Dass Spanien nicht gerade als Beispiel für die konsequente und andauernde Förderung des Fremdsprachenlernens gelten kann, dürfte allgemein bekannt sein. Genauso wie die Tatsache, dass sich weder die Zentralregierung noch die Landesregierungen in mehr als 20 Jahren für eine klare und rationale Fremdsprachenpolitik haben entscheiden können. Und trotzdem haben die Leute in Spanien Fremdsprachen gelernt, unter anderem auch Deutsch, einige haben sogar Germanistik studiert. Wenn man vor einigen Jahren noch in der Lage war oder zumindest versuchte, sich Hoffnungen zu machen, steht man gegenwärtig vor einer nicht zu übersehenden und zum Teil auch noch nicht völlig erklärten Tatsache. Ein Rückgang der Schüler- bzw. Studentenzahlen macht sich zwar bezüglich aller Fremdsprachen bemerkbar, er betrifft aber die deutsche Sprache vielleicht noch stärker. Gründe dafür kann es natürlich viele und verschiedene geben. Hängt es mit den sich überall bemerkbar machenden Folgen des Geburtenrückgangs zusammen? Spielt es eine Rolle, dass Teile Spaniens über eine eigene Landessprache verfugen? Hängt es damit zusammen, dass das Deutsche bisher ja auch noch weniger gefördert worden war als beispielsweise das Englische oder das Französische? Was hat die spanische Germanistik dagegen getan? Was die deutsche Regierung? Wie stehen die Verlage dazu? All dies sind Fragen, die seit langem offen stehen, die uns aber gerade jetzt in noch größerem Maße beschäftigen sollten. Fragte man sich noch vor Kurzem, ob wir nicht auf dem Wege der Besserung seien, sehen wir uns jetzt vor die Frage gestellt, ob es überhaupt noch einen Ausweg gibt.
Deutsch von außen
(2003)
Wie erscheint die deutsche Sprache im Vergleich zu anderen Sprachen? Welche Rolle hat Deutsch als akademischer Lehr- und Forschungsgegenstand im anderssprachigen Ausland?
Es sind Germanisten aus anderssprachigen Ländern und einige "Binnengermanisten", die diesen Fragen nach aktuellen und tradierten Außenansichten der deutschen Sprache nachgehen. In den Beiträgen werden Außenansichten des Deutschen unter dem folgenden Aspekten behandelt:
• Deutsch im Kontrast zu anderen Sprachen
• Typologische Merkmale des Deutschen im europäischen Vergleich
• Schwierigkeiten und Vorzüge des Deutschen aus der Sicht anderer Sprachen
• Kuriositäten der deutschen Sprache aus der Außenansicht
• Meinungen und stereotype Einstellungen zum Deutschen in verschiedenen Ländern
• Motive und Ziele von Germanistik und Deutschunterricht im anderssprachigen Ausland.
Allgemeine Aussagen über die Inlandsgermanistik in ihrer Beziehung zu, Zusammenarbeit mit und Bearbeitung von Fragen des "Deutsch von außen" zu machen, ist ein nahezu unmögliches Unterfangen, schon weil es von Fribourg bis Rostock, von Innsbruck bis Hamburg 'die' Inlandsgermanistik ebenso wenig gibt wie zwischen Kairo und Berkeley 'die' Auslandsgermanistik. Hinzu kommt, dass "Außen" und "Innen" im Zeitalter der Globalisierung, der Mobilität und Vernetzung problematische Unterscheidungen geworden sind. Ich muss daher vorweg um Nachsicht für unzulässige Verallgemeinerungen bitten; diese können aber vielleicht das Bewusstsein für den zur Diskussion stehenden Blickwechsel schärfen.
Das Programm der Jahrestagung des IDS 2002 "Deutsch von außen", bei der zu Recht Beiträge aus nichtdeutschsprachigen Ländern - wenn auch in kaum einsichtiger Verengung auf "Deutsch in Europa" - im Zentrum stehen, lässt den Schluss zu, dass der spezifische Bedarf der Auslandsgermanistik wohl am ehesten von der Auslandsgermanistik selbst gedeckt werden kann. Dennoch ist die Frage nach dem Beitrag der Inlandsgermanistik zu diesem Arbeitsfeld berechtigt und überfällig.
Versucht wird hier eine sanfte Annäherung an die 'schwierige' deutsche Sprache. Themenschwerpunkt ist Deutsch als Fremdsprache an der italienischen Universität nach der neu eingeführten Reform nach europäischem Muster. Von der italienischen Muttersprache und deren lateinischem Wortschatz diachronisch ausgehend wird über interdisziplinäre Kenntnisse aus deutscher Sprachgeschichte, Soziolinguistik und germanischer Philologie ein tieferes Verständnis für lexikalische Aspekte der deutschen Gegenwartssprache angestrebt.
Theoretische Voraussetzungen sind ein europäischer Rahmen aufgrund eines weiter wirkenden "Eurolatein" und aufgrund von Kontaktphänomenen, wobei auch deutsche Sprachgeschichte in einer europäischen Dimension gesehen wird. Als Leitfaden für die Implementierung gilt also die Perspektive der Europäismen und Internationalismen, an erster Stelle selbstverständlich Latein als Muttersprache Europas.
In unserem Beitrag beschäftigen wir uns mit einer Gruppe jugendlicher Migrantinnen türkischer Herkunft und ihrem sprachlich-kommunikativen Verhalten. Die Gruppe hat ein weites sprachliches Repertoire, zu dem neben standardnahem Deutsch und dialektalem Türkisch vor allem sprachliche Mischungen gehören. Die Präferenz für Mischungen hängt vor allem mit der sozialen Identität und der Selbstpositionierung der Sprecherinnen in Relation zur türkischen Migrantenpopulation einerseits und der deutschen Gesellschaft andererseits zusammen. Mischungen können, je nach sozialer Orientierung, die die Jugendlichen entwickeln und nach Lebenskontexten, in denen sie sich bewegen, an bestimmte Lebensphasen und Gesprächskonstellationen gebunden sein oder sie können soziolektale Qualität erhalten.
Deutsches Fremdwörterbuch
(2003)
Das hier vorgestellte Dissertationsvorhaben am Institut für Englische Philologie der Freien Universität Berlin möchte der Frage auf den Grund gehen, welche Veränderungen in der Sprachpolitik gegenüber bedrohten Sprachen durch die Einrichtung dezentraler Parlamente erreicht werden können. Untersucht wird die Sprachpolitik gegenüber der gälischen Sprache in Schottland sowie der samischen Sprache in Norwegen. Kern der Untersuchungen wird dabei die Frage sein, welche politischen Initiativen zur Sprachunterstützung es in den letzten Jahren gegeben hat. Insbesondere soll darauf eingegangen werden, dass es mit dem Schottischen Parlament sowie dem Sameting in Norwegen jetzt parlamentarische Vertretungen gibt, in denen die jeweilige Sprachgruppe wesentlich größeren Einfluss geltend machen kann als dies vormals der Fall war.
Este artigo trata dos advérbios dêiticos hier, da e dort, no Alemão, e dos seus correspondentes aqui, aí, ali, cá, lá e acolá, no Português. Após al-guns comentários gerais acerca da codificação linguística de informações sobre o espaço, discutem-se principalmente duas questões: (1) a relação entre os advérbios dêiticos e os papéis comunicativos da Ia, 2a e 3a pessoas, e (2) os significados lexicais dos advérbios, formulados em termos de relações de distância e proximidade.
A análise semântica baseia-se nas relações entre o objeto situado e um objeto de referência, por um lado, e entre o objeto de referência e o falante/observa- dor, pelo outro. Ela leva à conclusão de que os sistemas dos advérbios dêiticos das duas línguas possuem estruturas semânticas bastante distintas. Entre hier e aqui há uma equivalência relativamente forte, enquanto da e dort apresentam características bastante diferentes de aí, ali, lá e acolá.
Eigenschaften von sozialen Stilen der Kommunikation. Am Beispiel einer türkischen Migrantinnengruppe
(2003)
Der Beitrag stellt die Konzeption einer sozialen Stilistik der Kommunikation vor, die sich insbesondere auf die Konzeption der kulturellen Stile in der Ethnographie der Kommunikation und auf neuere Entwicklungen in der interaktionalen Soziolinguistik bezieht. Wichtig für die Stil-Konzeption ist, dass Populationen soziale Stile in Reaktion auf relevante Probleme des sozialen Lebens entwickeln. Diese bestimmen die Kerne der Stilbildung, von denen aus fortschreitend Ausdrucksmaterial unterschiedlicher Art in die Stilgestalt inkorporiert wird. Die Konzeption der sozialen Stile wird anhand von Beobachtungen an einer Gruppe von deutsch-türkischen Migrantenjugendlichen in der Mannheimer Innenstadt, den „Powergirls“, demonstriert.
Eigenschaften von sozialen Stilen der Kommunikation: Am Beispiel einer türkischen Migrantinnengruppe
(2003)
Der Beitrag stellt die Konzeption einer sozialen Stilistik der Kommunikation vor, die sich insbesondere auf die Konzeption der kulturellen Stile in der Ethnographie der Kommunikation und auf neuere Entwicklungen in der interaktionalen Soziolinguistik bezieht. Wichtig für die Stil-Konzeption ist, dass Populationen soziale Stile in Reaktion auf relevante Probleme des sozialen Lebens entwickeln. Diese bestimmen die Kerne der Stilbildung, von denen aus fortschreitend Ausdrucksmaterial unterschiedlicher Art in die Stilgestalt inkorporiert wird. Die Konzeption der sozialen Stile wird anhand von Beobachtungen an einer Gruppe von deutsch-türkischen Migrantenjugendlichen in der Mannheimer Innenstadt, den „Powergirls“, demonstriert.
Einleitung
(2003)
Der vorliegende Artikel skizziert die Möglichkeiten, die durch den Gebrauch offener Standards im Bereich des eLearning und Web Based Trainig (WBT) eröffnet werden. Ausgehend von den Erfahrungen aus dem BMBF-Projekt MiLCA ("Medienintensive Lehrmodule in der Computerlinguistik-Ausbildung") werden die Vorteile einer XML basierten Markupsprache in Verbindung mit einer Open Source WBT-Plattform für die Strukturierung von Lernobjekten diskutiert. Dabei ist die Realisierung eines vollständigen XML Imports in das WBT-System nur der erste Schritt in einer sehr viel weiter gehenden Entwicklung, in der textlinguistische und computerlinguistische Methoden mehr und mehr an Bedeutung gewinnen. So wird zum Beispiel der Gebrauch von didaktisch motivierten Metadaten Autoren in die Lage versetzen, Lernobjekte adaptiv und lernerzentriert aufzubereiten. Die Integration von Ontologien und Taxonomien ist ein weiterer Aspekt, der noch präzisere Möglichkeiten der Wartung und Wiederverwendung von Lernobjekten eröffnet. Teil dieses Artikels ist ein annotiertes Beispiel-Lernobjekt zur Verdeutlichung der oben angesprochenen Entwicklungen und deren Auswirkungen auf die zukünftige akademische Ausbildung.
Wohlgeformte XML-Dokumente lassen sich als Bäume interpretieren und diese wiederum durch Grammatiken beschreiben. Dokumentgrammatiken weisen einige Besonderheiten auf, die sie von Grammatiken für natürliche Sprachen oder Programmiersprachen unterscheidet. Dieser Beitrag erläutert die Verarbeitungsmöglichkeiten, die aus der Nutzung von formalen Dokumentgrammatiken erwachsen.
Eurolinguistik am Beispiel des Atlas Linguarum Europae. Methodologische Ansätze und Perspektiven
(2003)
Im 18. Jhdt. schürte in Frankreich das Thema 'Sprache' die Leidenschaften in dem Streit zwischen den Anciens und den Modernes und sorgte dafür, dass manche Stellungnahmen wie die von Rivarol zur französischen Sprache bzw. zur Struktur der anderen Sprachen berühmt wurden. Erst in der 2. Hälfte des 20. Jhdts. erfolgte der „Mauerfall der überkommenen Ideen" (Fourquet, Zemb) und brachte eine wichtige Erneuerung in der Forschung und in der Lehre mit sich. Dennoch sind die Bilanz und die heutige Situation nicht sehr positiv: Trennung zwischen Forschung an den Universitäten und Lehre an den Schulen, katastrophale Schülerzahlen für DaF und in der Folge stark zurückgehende Studentenzahlen, mangelnde Anerkennung der Sprachwissenschaft im Bereich der Germanistik. Ein neuer Aufschwung ist aber möglich, wenn die Sprachwissenschaft ihren Blick weiter erweitert und mit den Nachbardisziplinen kooperiert.
Glasnost
(2003)
Reflexivpronomina haben in den vergangenen Jahren besondere Aufmerksamkeit in der Sprachtypologie gefunden. Ihre unterschiedlichen Grammatikalisierungswege, ihr morphologischer Status zwischen Unterspezifikation (im Hinblick auf Person, Genus, Numerus) und voller Spezifik, ihre semantische Wandlungsfähigkeit (referentielle Verwendungen) und vor allem die Bedingungen ihrer syntaktischen Verwendung eröffnen ein breites Spektrum interlingualer Varianz.
Grundlagen der Valenz
(2003)
Integrations- und Sprachpolitik für die „remigrierenden Omogenis“ aus der ehemaligen Sowjetunion
(2003)
This article deals with the classification of German language islands and similar phenomena. It describes the existing types and presents criteria how to differentiate between them. Furthermore, it gives an insight into the historical and sociological reasons why these language islands came into existence and shows and explains changes they have undergone since then.
Kommunikationsstilistische Eigenschaften gesellschaftlicher Führungskräfte im Spiegel der Presse
(2003)
The paper investigates the evolution of document grammars from a linguistic point of view. Document grammars have been developed in the past decades in order to formalize knowledge on the structure of textual information. A well-known instance of a document grammar is the »Document Type Definition« (DTD) as part of the Extensible Markup Language (XML). DTDs allow to define so-called tree grammars that constrain the application of tag-sets in the process of annotation of a document. In an XML-based document workflow, DTDs play a crucial role for validation and transforming huge amounts of texts in standardized data formats. An interesting point in the development of XML DTDs is the fact that the restriction of the formal expressiveness paved the way to understand the formal properties of document grammars better and to develop more a powerful version like XML Schema recently. In this sense, the simplicity of the original approach, resulting from the necessary restriction of previous approaches, yielded new complexity on formally understood grounds.
Kremlflieger
(2003)
ln dem vorliegenden Artikel zeigen die Autoren, welche Rolle Metaphern in Vorstellungswelt und Argumentation im Rahmen des politischen Diskurses spielen. Der Beitrag stellt eine empirische Analyse von polnischen und deutschen Pressetexten zum Thema der EU-Osterweiterung im Zeitraum Januar bis März 2000 dar. Der Analyse wurden auf polnischer Seite fünf der auflagestärksten überregionalen Tageszeitungen unterzogen. Auf deutscher Seite wurden die im ,Pressespiegel Polen‘ erfassten Zeitungen genutzt.
Nachruf auf Pavica Mrazović
(2003)
This paper focuses on the origin of the V2 property in the history of Germanic. Considering data from Gothic and Old English (OE), it is suggested that the historical core of the V2 phenomenon reduces to V-to-C movement that is triggered in operator contexts. Therefore, the historical system shares basic propertieswith limited V2 in Modern English. It is shown that apparent deviations from this pattern that can be observed in Gothic can be attributed to the influence of Greek word order. Concerning the apparently more elaborate V2 properties of OE, it is claimed that a large part of them in fact do not involve a Spec-head relation, but rather result from linear adjacency between the clause-initial element and a finite verb located in T0. Special attention is paid to the placement of pronominal subjects in OE, which are claimed to occupy SpecTP. This contrasts with a lower position of full subjects due to the absence of an EPP in OE. Finally, the loss of superficial V2 orders in the Middle English period is attributed to the development of an EPP feature in T.
Online-Gemeinschaften und Sprachvariation : soziolinguistische Perspektiven auf Sprache im Internet
(2003)
This paper presents a sociolinguistic perspective on language in the Internet. Most linguistic research on computer mediated communication has focused on media or genre related language variation, establishing language styles as typical for e.g. chat or newsgroups. A critical discussion of this research suggests that more attention should be paid to user related language variation. The concept of "online community" is proposed as a suitable starting point for the study of language variation on the Internet, and sociological and linguistic criteria for the definition and description of online communities are discussed. The second part of the paper presents a classification of sociolinguistically relevant variation patterns. Finally, evidence for the effect of various social factors on language use in the Internet is reviewed.
Orthographie (Kapitel B.IV.)
(2003)
Perestroika
(2003)
Podiumsdiskussion: "Die Germanistik muss sich internationalisieren, um international zu überleben"
(2003)
Polnisch
(2003)