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Dieser Beitrag bemüht sich um eine terminologische Klärung – keine »Begriffsklärung«! – in Bezug auf die Verwendung von Wort und Begriff. Seit einigen Jahren lässt sich feststellen, dass in deutschen Medien (in Zeitungen wie im Radio und Fernsehen) zunehmend Begriff als Bezeichnung für eine Spracheinheit verwendet wird, wo Wort (bzw. Fachwort, Terminus oder Bezeichnung) angebracht wäre.
Die traditionelle Einordnung von man als Indefinitpronomen wird in Zweifel gezogen, andere Zuordnungsmöglichkeiten werden geprüft. Zu diesem Zweck werden die Morphosyntax und die Semantik von man herausgearbeitet. Dabei steht insbesondere die Dichotomie 'generische' versus 'partikuläre' Verwendung zur Debatte. Abschließend wird ein kurzer Blick auf man aus der Lernerperspektive und im Sprachvergleich geworfen.
"Moderne Linguistik" versus "traditionelle Sprachwissenschaft" – Wörter, die Geschichte machen
(2000)
Eine Untersuchung der Adjektive "traditionell" und "modern" auf dieser Grundlage liefert eine gute Voraussetzung, um nach der Funktion der Ausdrücke "traditionelle Sprachwissenschaft" und "moderne Linguistik" in wissenschaftlichen Texten zu fragen. Bei letzteren konzentriere ich mich auf eine Reihe linguistischer Einführungen für Studierende der letzten 30 Jahre (s. Quellenverzeichnis), "traditionell" und "modern" sind ja in keiner Weise terminologisch fixiert und werden in Fachtexten zunächst ganz allgemeinsprachlich verwendet.
(Sprach)Geschichte erzählen
(2000)
Aspekte der Verbalgrammatik
(2000)
Authentizitätsrhetorik
(2000)
Authentizität hat bislang wissenschaftlich eine prominente Rolle als zentraler Kritik- und Zielbegriff normativer Subjekttheorien gespielt. Authentizität wird jedoch schon in der Alltagspraxis zur Beurteilung von Personen benutzt. Eine wesentliche Form ist dabei die Unterscheidung von „echten“ und „unechten“ Mitgliedern sozialer Kategorien, durch welche ein Verhältnis von Identität und Alte- rität innerhalb von Kategorien geschaffen wird. Die rhetorische Konstruktion solcher Unterscheidungen wird im Folgenden anhand von Medienerzeugnissen einer jugendlichen Subkultur analysiert. Authentizität wird also weder essentialistisch als Eigenschaft des Subjekts behandelt noch normativ als forscherseitiges Kriterium veranschlagt, sondern es wird rekonstruiert, wie sie zum Gegenstand kommunikativer Verhandlung wird. Dabei interessiert,
• mit welchen sprachlich-rhetorischen Strategien Alltagsakteure Authentizitätskriterien konstruieren und anwenden,
• welche Systematiken und Dilemmata der Zuschreibung von Authentizität sich mit unterschiedlichen Authentizitätskriterien verbinden,
• welche sozialen Funktionen die Ab- und Zuerkennung von Authentizität hat.
Nach Bemerkungen zur Abgrenzung des Gegenstandes und einem kurzen Forschungsbericht zur Entwicklung der gesprächsanalytischen Forschung zu Beratung und verwandten Flandlungssituationen wird die gesprächsanalytische Vorgehensweise an einem einfachen Fallbeispiel demonstriert (Kap. 2) mit dem Ziel, das Erkenntnispotential bei der Aufdeckung von Handlungsstrukturen im Gespräch und damit verknüpfter inhärenter Probleme der Gesprächsführung zu verdeutlichen. Vor dem Hintergrund der ersten Verlaufsanalyse werden dann Kernstrukturen des Beratens systematisch dargestellt, insbesondere das Handlungsschema Beraten und die strukturellen Vorgaben für die sequenzielle Durchführung (Kap. 3). Schließlich werden ausgewählte Strategien des Gesprächshandelns von Ratsuchenden und Ratgebern dargestellt, mit denen diese versuchen, ihre Perspektive zur Geltung zu bringen, und die mit den Zielsetzungen und dem Rollenverständnis der Akteure, ihrem Selbstverständnis als Handelnde und ihrem Umgang mit spezifischen inhärenten Problemen des Beratungshandeln Zusammenhängen (Kap. 4). Als Materialgrundlage wird ein gemischtes Korpus von Beratungsgesprächen aus privaten und unterschiedlichen institutioneilen Kontexten benutzt (u.a. Studienberatung, ärztliche Beratung, kommunale Mieterberatung).
Das IDS auf der Expo
(2000)
In den achtziger Jahren veröffentlichte die Süddeutsche Zeitung eine Reihe von Briefen, die Gisela aus New York an Peter irgendwo in Deutschland, genauer in Jena, schrieb. Im Folgenden ist aus jedem Jahr jeweils ein Brief abgedruckt. Zu diesem Zweck waren einige Rearrangements der Originale notwendig; es ist so, wie es Goethe in Bezug auf die Wiedergabe von Anekdoten und Berichte unerhörter Begebenheiten formuliert hat: "Alles bleibt gleich, oder nichts."
Deutsch als Fremdsprache und die Grammatik des Deutschen. Über die Fruchtbarkeit des fremden Blicks
(2000)
Dargestellt werden die Techniken und Modelle der Wortbildung, wobei sich das Spektrum von den im Rahmen derselben semantischen Klasse bleibenden Kompositionstechniken bis hin zur Konversion spannt. Der Leser erhält so grundlegende Informationen zu Strukturen und Bildungstypen der deutschen Wortbildung und lernt, den Gebrauch von Wortbildungstechniken in Texten selbständig zu beschreiben und zu beurteilen.
Dialektologie und interpretative Soziolinguistik am Beispiel des Sprachwandels im Rhein-Neckar-Raum
(2000)
Wortbildung mit entlehnten Einheiten ist als Folgeerscheinung von Sprachkontakt alt -jedoch nicht altbekannt und bisher wenig erforscht. Die Untersuchungen zu den Lehn-Präfixen inter- und trans- befassen sich innovativ und exemplarisch mit dem Phänomen der "Lehn-Wortbildung" im Deutschen. Ziel der Monographie ist es, auf der Grundlage einer umfangreichen Datenbasis deren Baustrukturen und Bausteine detailliert zu erfassen und darzustellen. So wird eine wichtige Komponente des bildungs- und wissenschaftssprachlichen Wortschatzes der deutschen Gegenwartssprache in den Blick gerückt. Dieser Wortschatz ist – wie vor allem auch der entsprechende englische oder französische – vielfach auf Entlehnung gebundener Einheiten aus den klassisch-antiken Sprachen zurückzuführen. Dabei wird ein weiterer Verwendungsbereich beleuchtet: Die heutige Werbesprache bedient sich insbesondere für die Waren- und Firmennamengebung zunehmend aus diesem Steinbruch des klassischen Sprachmaterials.
Umfangreiche Lexikonteile dokumentieren Aufkommen und Produktivität der Präfixe anhand der mit ihnen in der Ursprungssprache oder im Deutschen gebildeten Wortbildungsprodukte und beschreiben diese wiederum im Hinblick auf ihre genetische Wortbildungsstruktur. Durch die Verknüpfung des monographischen mit dem lexikographischen Beschreibungsansatz sollen nicht zuletzt auch Anregungen für die Darstellung im Wörterbuch vermittelt werden.
Wortbildung mit entlehnten Einheiten ist als Folgeerscheinung von Sprachkontakt alt – jedoch nicht altbekannt und bisher wenig erforscht. Die Untersuchungen zu den Lehnpräfixen post-, prä- und neo befassen sich innovativ und exemplarisch mit dem Phänomen der Lehn-Wortbildung im Deutschen. Ziel der Monographie ist es, auf der Grundlage einer umfangreichen Datenbasis die Strukturen der Lehn-Wortbildung im Deutschen detailliert darzustellen. Damit wird eine wichtige Komponente besonders im bildungs- und wissenschaftssprachlichen Bereich des Deutschen ins Blickfeld gerückt. Dieser Wortschatz ist vielfach auf Entlehnung zurückzuführen. Die Monographie enthält ausführliche Lexikonteile zu den deutschen "Produkten" der Lehn-Wortbildung vom Aufkommen der Lehnpräfixe bis in die Gegenwart. Damit sollen auch lexikographische Anregungen gegeben werden für die Darstellung derartiger gebundener Einheiten im allgemeinsprachlichen deutschen Wörterbuch.
Der Beitrag stellt ein Plädoyer für die Notwendigkeit dar, das Problem der Sprachmedialität in den Diskurs der Medientheorie mit einzubeziehen. Es wird die These vertreten, dass ein angemessenes Verständnis des Medialitätsproblems ohne eine Analyse des präliteralen bzw. nonliteralen menschlichen Sprach- und Zeichenvermögens nicht geleistet werden kann, weil die Geschichte der Medialität nicht erst mit der Geschichte der „Technologisierung des Wortes" (W. Ong), d.h. mit der Schriftgeschichte, beginnt. Diese These wird vor dem Hintergrund einer konvergenten Entwicklung in der Medien- und Sprachtheorie profiliert: Der Sprachvergessenheit des Mediendiskurses entspricht eine Medialitätsvergessenheit der (kognitivistischen) Sprachtheorie. Der Beitrag endet mit der Skizze zu einer Medialitätstheorie der Sprache, die als „Spurtheorie des Geistes" entworfen wird.
Analog zu dem verbalen Bereich weist auch die nominale Domäne eine Reihe semantisch-syntaktischer Regularitäten und Restriktionen bezüglich ihrer internen Struktur auf. Als signifikante Parallelen zwischen Nominalstrukturen und Sätzen gelten Kontroll-, Bindungs- als auch Passivisierungsverhalten. Der Schwerpunkt des in der letzten Phase des Projekts B8 des SFB 340 entwickelten Nominalphrasenfragments liegt auf der Ausarbeitung einer Analyse für komplexe Nominalstrukturen, der eine bestimmte Menge empirisch basierter Generalisierungen zugrunde liegen. Neben der Behandlung der Kongruenzphänomene innerhalb der Nominalphrase, steht die Beschreibung der Argumentstruktur deutscher Nomina im Mittelpunkt. Das Ziel ist, eine solche Analyse zu entwickeln, die ohne leere Elemente und Spuren innerhalb der NP auskommt und eine gute Basis für Erweiterungsmöglichkeiten darstellen kann. Das Papier soll einen Überblick über die empirischen und theoretischen Annahmen geben, die der hier vorgestellten Analyse zugrunde liegen und einige ausgewählte Phänomene aus dem Nominalphrasenbereich im HPSG-Formalismus zu skizzieren. Im ersten Abschnitt wird eine Taxonomie der deutschen Nomina hinsichtlich ihrer Valenzeigenschaften vorgestellt. Im Mittelpunkt des Interesses stehen dabei Nomina mit einer Argumentstruktur. Weiterhin werden die Genitiv-NPn behandelt. Diskutiert werden insbesondere der kategoriale Status und die syntaktische Funktion der pränominalen Genitive. In Kapitel Analyse wird eine HPSG-Analyse deutscher NPn vorgeschlagen, die der Implementierung der Nominalsyntax im Projekt B8 zugrunde liegt.
Die Relevanz der Gesprächsforschung steht außer Frage: Gespräche sind grundlegend für jede Form menschlicher Gemeinschaft und Gesellschaft. Ob in Unternehmen, im Schulunterricht oder in der Politik, ob im privaten Liebesgeflüster, in der Talk-Show oder im Internet-Chat: Unablässig erzeugen, verändern und repräsentieren wir unsere Welt in Gesprächen. Gesellschaft, Kultur und Geschichte wären undenkbar ohne verbale Interaktion. So ubiquitär Gespräche sind, so unendlich vieles ist involviert, wenn Gespräche geführt und verstanden werden sollen. Sicher, zuallererst Sprache, doch noch vieles mehr: Stimme, Blicke, Gesten, Gefühle und Hintergedanken, soziale Voraussetzungen und Folgen, physische Prozesse und historische Situationen. Dies sind natürlich, recht verstanden, nicht verschiedene "Dinge", die man sorgsam nebeneinander stellen könnte. Diese Mannigfaltigkeit von Perspektiven zeigt an, dass das, was in Gesprächen und durch sie geschieht, nicht auf einen einzigen Zugang, etwa den einer einzigen Disziplin oder Schule zu reduzieren ist.
Eine Legende geht zu Ende. Sechsundzwanzig Jahre Conway-Symposien zur DDR-Forschung [Bericht]
(2000)
Eine Welt aus Wörtern
(2000)
Im Auftrag des Instituts für deutsche Sprache (IDS) wurde im Winter 1997/98 von einem Meinungsforschungsinstitut eine bundesweite Repräsentativumfrage zu derzeit verbreiteten Sprachmeinungen und -einstellungen durchgeführt. Über die Ergebnisse ist auch schon an anderer Stelle berichtet worden.
Bei der AES-Tagung wurden neben einer zusammenfassenden Darstellung der ermittelten Einstellungen zum Sprachwandel und zur regionalen Sprachvarianz, einschließlich der west-ostdeutschen Sprachwahrnehmungen, vor allem die Antworten zu Fragen vorgestellt, mit denen verbreitete Einstellungen zu den Minderheitensprachen in Deutschland und zur Stellung des Deutschen gegenüber anderen Sprachen der EU ermittelt wurden. Zu den Ergebnissen gehört u.a., daß anders als zur regionalen Sprachvarianz der Dialekte in Deutschland gegenüber den innerdeutschen Minderheitensprachen, besonders den Migrantensprachen ablehnende bis gleichgültige Haltungen überwiegen. Verbreitet sind auch Meinungsunschärfe und -unsicherheit zur europäischen Mehrsprachigkeit und ihrer Zukunft. Offensichtlich sind das Verhältnis der deutschen Sprache zu anderen europäischen Sprachen und die durch die Migrantensprachen gegebene innerdeutsche Mehrsprachigkeit für viele Deutsche bisher weniger bedeutsam als die alltäglich erfahrene Begegnung mit Sprechern von regionalen Ausprägungen des Deutschen. Die betreffenden Meinungsbilder und -Verteilungen wurden anhand von statistischen Tabellen dargcstellt und diskutiert.
Entwicklungstendenzen im verbalen Bereich bei der Herausbildung der neuhochdeutschen Standardsprache
(2000)
Die Konversationsanalyse ist aufgrund ihrer empirischen und gegenstandsfundierten Methodologie vielen anderen Ansätzen der Erforschung von Gesprächen überlegen. Diese Überlegenheit hat jedoch einen gravierenden Mangel: Die Konversationsanalyse verfügt über keine adäquate Interpretationstheorie und ignoriert deshalb, wie grundlegend die Wissensvoraussetzungen des Analytikers und ihr Einsatz für Prozess und Resultate konversationsanalytischer Untersuchungen sind. Am Beispiel ethnographischen Wissens wird gezeigt, an welchen systematischen Stellen spezifische Hintergrundwissensbestände genutzt werden können, um zu einer adäquateren konversationsanalytischen Auswertung zu gelangen. Abschließend wird diskutiert, welchen Prüfkriterien der Einsatz ethnographischen Wissens bei der Konversationsanalyse zu genügen hat.
Die Konversationsanalyse ist aufgrund ihrer empirischen und gegenstandsfundierten Methodologie vielen anderen Ansätzen der Erforschung von Gesprächen überlegen. Diese Überlegenheit hat jedoch einen gravierenden Mangel: Die Konversationsanalyse verfügt über keine adäquate Interpretationstheorie und ignoriert deshalb, wie grundlegend die Wissensvoraussetzungen des Analytikers und ihr Einsatz für Prozess und Resultate konversationsanalytischer Untersuchungen sind. Am Beispiel ethnographischen Wissens wird gezeigt, an welchen systematischen Stellen spezifische Hintergrundwissensbestände genutzt werden können, um zu einer adäquateren konversationsanalytischen Auswertung zu gelangen. Abschließend wird diskutiert, welchen Prüfkriterien der Einsatz ethnographischen Wissens bei der Konversationsanalyse zu genügen hat.
Fremde deutsche Wörter
(2000)
Dargestellt wird die Konzeption einer um ethnographische Vorgehensweisen erweiterten Konversationsanalyse. Sie soll zum einen den methodisch kontrollierten Zugang zu "inhaltlicheren" Aspekten natürlicher Alltagsgespräche eröffnen. Zum anderen soll sie die Grundlage für die Konzeption der Konversationsanalyse als einer allgemeinen Methodologie zur Untersuchung sprachlicher Phänomene legen. In gegenstandsbezogener Hinsicht wird dermethodische Ansatz umgesetzt in Untersuchungen zur Konstitution der Semantik von Wörtern im Gespräch, zum Argumentieren in konfliktären Interaktionssituationen und zur Gruppenkonstitution und sozialen Kategorisierung in verbalen Interaktionen zwischen Jugendlichen.
Durch den Dezentralisierungsprozess in Großbritannien gibt es seit etwa einem Jahr neue Hoffnung für ein dauerhaftes Überleben der gälischen Sprache in Schottland. Mit der Einrichtung eines schottischen Parlaments, das seit Mai 1999 für innere Belange Schottlands verantwortlich ist, ist die gälischsprachige Bevölkerung viel näher an das Machtzentrum heran gerückt.
Hermann Paul (1846-1921)
(2000)
Die Extensible Markup Language (XML), eine vereinfachte Version der Standard Generalized Markup Language (SGML), wurde für den Austausch strukturierter Daten im Internet entwickelt. Informationen können damit nicht nur in einem einheitlichen, medienunabhängigen Format strukturiert werden, sondern die Strukturierungsprinzipien selbst sind auch durch ein formales Regelwerk, eine Grammatik, beschreibbar. Erst so werden weitergehende Verarbeitungsprozesse wie geleitete Dateneingaben, Datenkonvertierung, flexibles Navigieren und Viewing der Daten möglich. Neben der elementaren Informationsmodellierung ist mit der Meta-Strukturierung durch sog. Architekturen ein neuer Aspekt hinzugekommen: die objektorientierte Schichtung von Struktur-Grammatiken. Das vorliegende Buch stellt beide Strukturierungstechniken - elementar und architektonisch - erstmalig in zusammenhängender Form dar. Es wendet sich an Leser, die sich detailliert und praxisorientiert mit den Möglichkeiten der SGML-basierten Informationsmodellierung auseinandersetzen wollen.
Instrumente für die Arbeit mit Korpora gesprochener Sprache. Text-Ton-Alignment und COSMAS II
(2000)
Laudatio
(2000)
In den letzten Wochen und Monaten wird in der Öffentlichkeit ein Problem diskutiert, dem bereits zwei Jahre zuvor das Magazin der Süddeutschen Zeitung eine Betrachtung gewidmet hatte: »Uns fehlen die Worte. Die ›zwanziger Jahre‹, die ›dreißiger Jahre‹ – aber wie nennen wir eigentlich die ersten zwei Jahrzehnte? Ein Problem, das schon in zwei Jahren auf uns zukommt« (Nr. 50, 12.12.1997, S. 22). Nun sind wir im Jahr 2000 angelangt – eine Lösung ist aber (noch) nicht in Sicht, wie auch Helmut Walter von der Gesellschaft für deutsche Sprache (Wiesbaden) bestätigt: »Seit 1997 läuft bei uns ein Preisausschreiben, ohne Erfolg. Es lief alles auf die ›Nullerjahre‹ raus, wir konnten uns nicht für einen Vorschlag entscheiden« (nach: Die Zeit, 9.12.1999, Leben, S. 17). Gehen wir diesem Benennungsproblem nach.
Obwohl kombinierte Ton-Bild-Verbindungen seit etwa 60 Jahren technisch möglich sind, ist noch längst nicht geklärt, inwiefern Videokonferenzen sich von herkömmlichen Besprechungen unterscheiden. In diesem Kapitel werden besondere Merkmale der Interaktionsorganisation und -dynamik von Videokonferenzen beschrieben, indem vier kurze Passagen vorgestellt und analysiert werden. Dabei werden Ausschnitte der untersuchten Materialien gegenstandsnah in Form von kurzen Videoclips präsentiert und auf diese Weise die Analyse nachvollziehbar und überprüfbar gemacht. Zu den besonderen Merkmalen von Videokonferenzen gehören unter anderen die veränderte Ökologie des Besprechungsraums, die veränderte Funktionalität von Blickzuwendung und Lautstärke des Sprechens für das Etablieren von Beteiligungskonstellationen sowie die eingeschränkte Transparenz von Handlungen „hier" für die Beteiligten „dort". Dazu gehören aber auch die zeitweise holprige Interaktionsqualität aufgrund der technisch bedingten Zeitverzögerung, die Schwierigkeiten, sich von „hier" aus in eine kontroverse Diskussion „dort" einzuschalten, sowie schließlich Probleme mit Aktivitäten wie etwa Lachen und Sich-Amüsieren, die eine hochgradige Koordination der Beteiligten erfordern.
Der Beitrag gibt einen Überblick über die vielfaltigen neuen Arbeitsmöglichkeiten, die computergestützte Medien der Sprachwissenschaft eröffnen, und diskutiert die Frage, wieweit wissenschaftliche Ansprüche, Denkweisen, Methoden, Arbeitsrhythmen und Resultate von neuen Arbeitstechniken beeinflusst werden. Anhand ausgewählter Beispiele werden verschiedene Stadien linguistischen Arbeitens (von erster Orientierung und Hypothesenbildung über Datensammlung und Informationsrecherche bis zu Auswertung, Ergebnisfindung, Präsentation und Diskussion) sowie unterschiedlicheTeildisziplinen und Fragestellungen der Sprachwissenschaft (von Phonetik über Lexikographie bis zur Gesprächsanalyse etc.) behandelt.
Schriftverkehr auf der Datenautobahn: Besonderheiten der schriftlichen Kommunikation im Internet
(2000)
Mailinglisten und Newsgroups sind durch Verzicht auf Multimedialität „asketische“ Internet-Dienste; dennoch werden sie von Online-Gemeinschaften zunehmend als wichtige interaktive Ressource für Informationsaustausch und Diskussion, auch zu berufsbezogenen Themen, genutzt. Die spezifischen kommunikativen Regeln und Normen sind in dieser Umbruchphase noch nicht selbstverständlich und teils noch strittig; so lassen sich vielfältige metakommunikative Formen der Kommunikationsregulierung beobachten. Das hat für die Nutzer allerdings Chancen und Risiken: Eine Thematisierung divergenter Normkonzepte und Leitvorstellungen kann Mittel zur Beilegung von Normkonflikten sein, aber auch zu gestörten Formen der Beziehungskommunikation („flame wars“) und zur Korrumpierung der ursprünglich von den Beteiligten akzeptierten Themen und Ziele führen. Dieses Risiko wird in face-to-face-Interaktion durch die Kopräsenz der Gesprächspartner, durch ein gegenüber dem „Quoten“ reichhaltigeres Repertoire an Berücksichtigungsformen für Partner-Äußerungen und ein stärker ausgeprägtes Bewusstsein von den situativen Voraussetzungen kontrolliert.
Sprache und neue Medien
(2000)
Die Auswirkungen von Computer und Internet auf Kommunikationsformen und Sprachverwendung sind gegenwärtig bei weitem noch nicht so überschaubar wie die sprachlich-kommunikative Aneignung und Nutzung älterer technischer Medien wie Telefon, Rundfunk und Fernsehen, Tonband- und Videotechnik.
Die Beiträge des Bandes beschreiben und reflektieren die Auswirkungen der neuen elektronischen Medien unter drei Perspektiven:
1. Mediengeschichte und Medientheorie, wobei das Verhältnis zwischen Sprache und Medien sowie zwischen den verschiedenen medialen Formen im Zentrum steht.
2. Wandel von Sprache und Kommunikationsformen im Gebrauch neuer Medien, vom Reden über und mit dem Computer über Sprach- und Kommunikationsformen im Internet, in computervermittelten Altersgruppen und Videokonferenzen bis zur Struktur von Hypertext.
3. Neue Medien als Arbeitsinstrument der Linguistik von der Datenaufnahme bis zur Ergebnispräsentation und dem wissenschaftlichen Service gegenüber einer breiteren Öffentlichkeit.
Anknüpfend an die voraufgehenden Beiträge des Bandes kommentiert der Verfasser den Diskussionsstand zum Thema „Sprache und neue Medien" und skizziert aus der Sicht des IDS einige Konsequenzen für die weitere Arbeit. Dabei stehen soziolinguistische Aspekte des Wandels von Sprach- und Kommunikationsformen unter dem Einfluss neuer Medien und die Weiterentwicklung der Sprachtechnologie als Arbeitsinstrument der Linguistik mit ihren möglichen methodischen und theoretischen Konsequenzen im Zentrum.
Die Tagebücher Victor Klemperers aus den Jahren 1933 bis 1945 werden als Quellen der Sprachgeschichte bewertet und am Beispiel von 'Kommunikativer Verunsicherung', 'Antisemitischer Kommunikation' und 'Emigrantenkommunikation' wird ihr sprachhistorischer Wert aufgezeigt. Anschließend wird aus dem Tagebuch der Komplex von Bedingungen rekonstruiert, der die von Klemperer vorgelegte Version seiner 'LTI' bestimmt hat.
Am 27. Oktober 1999 wurde Prof. Dr. sc. phil. Hartmut Schmidt, zuletzt Leiter der Abteilung Lexik im Institut für Deutsche Sprache (Mannheim), 65 Jahre alt. Aus diesem Anlass wurde ihm zu Ehren am 29. und 30. Oktober 1999 im Vortragssaal des Instituts ein wissenschaftliches Kolloquium veranstaltet, dessen Vorträge dieser Band zusammenfasst. Unter dem Thema "Sprachhistorie(n)" äußerten sich zehn Weggefährten Hartmut Schmidts aus seiner Berliner Akademie-Zeit (1958-1991) und aus seinen Mannheimer IDS-Jahren (1992-1999) unter theoretischem, lexikologisch-lexikografischem oder wissenschaftshistorischem Blickwinkel zu den Hauptarbeitsfeldern von Hartmut Schmidt, nämlich zu Aspekten der Geschichte der deutschen Sprache und ihrer Erforschung und Kodifizierung. Eingerahmt werden die Beiträge von der zur Eröffnung des Kolloquiums vorgetragenen Laudatio auf den Jubilar und dem Schriftenverzeichnis von Hartmut Schmidt.
Der Beitrag stellt drei wichtige Etappen in der Entwicklungsgeschichte der Telekommunikation in den Mittelpunkt: den optischen Telegraf, den elektrischen Telegraf und das Telefon. Die exemplarische Behandlung verschiedener Texte aus Wissenschaft, Technik und Alltag soll die facettenreichen Auseinandersetzungen zeigen, die zu den drei Basisinnovationen des 19. Jahrhunderts geführt wurden. Dabei soll die vielfältige sprachliche Aneignung der neuen Techniken auf mehreren Ebenen analysiert werden: Welcher Ausdrucksmittel bedient sich eine zeittypische und technikeuphorische Beschreibungssprache? Welche neuen Kommunikationsgewohnheiten, Dialogformen und Textstrukturen bilden sich aus? Welche Begriffe der neuen Technik werden zu Leitbegriffen und zentralen metaphorischen Bildern in der öffentlichen Sprache des 19. Jahrhunderts?