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We had found ourselves in the “Gutenberg-Galaxy” before the digitalization made its rise. The development of the book printing by Johannes Gutenberg and developments based on it as well as the following industrialization of printing are decisive for the expansion of the cultural revolution. It has meanwhile been transformed, upgraded and replaced by something which has been called “Turing Galaxy”. One of the most important changes is the automatic processing of data, the program-controlled production or manipulation of texts, images, sounds, formulas, tables and videos. The internet has led us to new distribution channels. The paper shows which trends of development concerning the cultural skills of writing and reading have been realized up to now as a result of the digitalization. Three aspects of development will be discussed: how the way of writing has changed to the present moment by the means of automation, multimodality and networking.
Mit rund 200 Millionen Nutzerinnen und Nutzern und stetig wachsenden Zahlen gewinnt das Web 2.0 Angebot Twitter mehr und mehr an Bedeutung. Doch was ist das Besondere an dieser neuen Form der Online-Medien? Jessica Einspänner, Mark Dang-Anh und Tobias Bürger sind Mitarbeitende an der Universität Bonn im Forschungsprojekt „Deliberation im Netz: Formen und Funktionen des digitalen Diskurses am Beispiel des Microbloggingsystems Twitter". Das Projekt ist Teil des DFG- Schwerpunktprogramms „Mediatisierte Welten", in dem insgesamt zwölf Projekte interdisziplinär miteinander zusammenarbeiten. Mit merz sprechen sie über Twitter als neue Form von Öffentlichkeit, die Userinnen und User, aber auch über die Möglichkeiten der Teilhabe und das Potenzial, das dieses Medium - gerade in der politischen Kommunikation - bietet.
In multimodal scholarly presentations supported by presentation software, spoken and written language, various visualizations on the projected slides as well as the contributors’ gestures and facial expressions build a meaningful oneness. On the one hand, communication scientists as well as linguists have for a relatively long time neglected the presentation as a complex form of communication. On the other hand, since Tafte (2003 ), columnists of major German newspapers have been dealing with the question of the value, the quality and the place of PowerPoint in science, they have even tried to find the answer to the question whether PowerPoint is evil or not.
The presentation practice is perceived as fundamentally deficient of systematic empirical research on presentations. Also Grabowski called attention to this desideratum with two critical articles (Grabowski 2003, 2008). Various questions - still unanswered - have motivated the implementation of a number of experiments (in the summer of 2010) for analyzing the knowledge and learning effects and the communicational impact of scientific presentations. The general aim of these experiments was to conduct empirical research on selected presentations in order to find out what kind of presentation is successful. The main interest is to find out which model of scholarly presentation produces the best results regarding learning effect and communicative impact.
Mehr Zivilgesellschaft durch Social Media? Medienethische Perspektiven auf Twitter als Diskursmedium
(2012)
Im Beitrag wird die Frage erörtert, inwiefern sich der Microblogging- Dienst Twitter als Diskursmedium der Zivilgesellschaft eignet. Die spezifischen Produktions-, Distributions- und Rezeptionsbedingungen von Social Media sowie die ihrem Netzwerkcharakter inhärenten neuartigen Konstitutionsoptionen für öffentliche Diskursräume erfordern eine Justierung der medienethischen Perspektive. Doch auch klassische ethische Theorien machen Microblogs greifbar: Die Prämissen der Diskursethik nach Habermas differenzieren sich auch im Handlungsbereich Twitter in prädiskursiven Geltungsansprüchen aus, die von Diskursteilnehmern implizit erhoben werden. Setzt man diese – und hier setzt die notwendige Modifikation des Blickwinkels ein – in Beziehung zu den spezifischen Funktionen des Mediums Twitter, treten komplexe kommunikative Optionen zu Tage. Prüft man die Geltungsansprüche der Wahrheit, Wahrhaftigkeit und Richtigkeit auf empirische Fallbeispiele in Twitter, lassen sich Brüche von medienethischer Relevanz feststellen, die nicht nur die zivilgesellschaftliche, sondern auch die journalistische Nutzung des Mediums in ein neues Licht rücken.
Für die Grammatikschreibung des Deutschen ist die Negation eine Herausforderung. Das betrifft schon das Inventar der Negationsausdrücke wie nicht, kein oder niemand. In welchem Verhältnis stehen sie zueinander, und wann wird welcher Negationsausdruck gewählt? Die Negationspartikel nicht kann in den meisten Sätzen unterschiedliche Stellungen einnehmen, womit subtile Bedeutungsunterschiede einhergehen. Welchen genauen syntaktischen Status nicht hat, ist bis heute umstritten. Die Negation interagiert auch eng mit der Informationsstruktur, die unter anderem durch Intonation und Akzentuierung ausgedrückt wird. Die Intonation negierter Äußerungen und ihre Auswirkungen auf die Bedeutung werden in diesem Buch besonders gründlich behandelt. Schließlich sind zur Bedeutung der Negation selbst noch wichtige Fragen zu klären, unter anderem die, welche semantischen Objekte überhaupt negiert werden können und was genau durch ihre Negation bewirkt wird.
Das Buch versucht eine Gesamtschau der Grammatik der Negation im Deutschen, die für Fachwissenschaftler, für Studierende und für allgemein Sprachinteressierte, etwa für Lehrende des Deutschen als Mutter- und Fremdsprache, zugänglich sein soll. Die begrifflichen und methodischen Voraussetzungen aller Teile werden leserfreundlich eingeführt. Dadurch ist das Buch auch als Lehrwerk für die Gebiete Syntax, Informationsstruktur und Satzsemantik des Deutschen im Linguistikstudium verwendbar.
Was halten die Deutschen von ihrer Muttersprache? Wie denken sie über andere Sprachen und deutsche Dialekte (siehe auch Schoel / Stahlberg in diesem Band)? Wie nehmen sie Veränderungen ihrer Sprache wahr und was halten sie von fremdsprachlichen Einflüssen, wie z. B. der Verwendung von Anglizismen? Sind Deutsche, umgekehrt betrachtet, besonders kritisch, wenn andere Deutsche Englisch sprechen? Und wie bewerten sie andere Personen, die z.B. einen französischen oder russischen Akzent im Deutschen besitzen? Mit all diesen Fragen hat sich das vorliegende Teilprojekt im Rahmen dieses von der Volkswagenstiftung geförderten Forschungsprojekts beschäftigt. Ausgehend von sozialpsychologischen Theorien und Methoden, wurden Spracheinstellungen in Deutschland näher untersucht.
Bedeuten zwei Synonyme immer das Gleiche? Wie erkennt man, wann das eine oder das andere Wort angebracht ist? Inwieweit sind Synonyme situations- und kontext - gebunden? Sind wir bei der Wahl eines Synonyms frei oder an ein - gefahrene Muster gebunden? Genügen Synonymwörterbücher bei der Wahl eines treffenden Wortes? Das vorliegende Buch versucht, auf diese und andere Fragen Antworten zu geben. Untersuchungen zur Synonymie auf Basis des Deutschen Referenzkorpus rücken dabei Sprachwissenschaft durch eine korpusgeleitete Methodik in die Nähe naturwissenschaftlicher Empirie.
Die Veränderung der individuellen politischen Kommunikation ist ein wesentliches Element des Konzepts der Mediatisierung des Politischen. Immer mehr Politikerinnen und Politiker sowie Bürgerinnen und Bürger nutzen digitale Plattformen, um sich politisch auszutauschen und zu informieren. Dabei stellt sich die Frage, inwiefern Politiker/-innen selbst Austauschmöglichkeiten im Netz bieten und somit direkt Kommunikation fördern. Für die vorliegende Studie wurde die Nutzung des Microblogging-Dienstes Twitter durch Politiker/-innen während ausgewählter Landtagswahlkämpfe des Jahres 2011 auf partizipationsermöglichende Elemente hin untersucht. Diese Elemente wurden mithilfe des „Funktionalen Operatorenmodells“ systematisiert und kategorisiert. Die Ergebnisse verdeutlichen nicht nur eine individuell ausgeprägte Nutzungsfrequenz der einzelnen Politiker/-innen, sondern auch unterschiedliche Stile der Twitternutzung, die sich als „persönlich-interaktiv“ und „thematisch-informativ“ klassifizieren lassen. In Einblick auf deliberative Strukturen ist die Twitterkommunikation im Politiker-Bürger-Dialog hingegen noch ausbaufähig.
Wissenschaftliche Kommunikation zeichnet sich durch ein besonders hohes Maß an Standardisierung und Organisation aus. Anforderungen der Objektivität, der Nachvollziehbarkeit und der Authentizität schlagen sich in der Struktur aller wissenschaftlichen Textsorten nieder. Die Kulturtechniken der Schrift sind auf diese Bedingungen ausgerichtet, weshalb das Lesen und Schreiben wissenschaftlicher Texte traditionell besonderen Bedingungen unterliegt, die üblicherweise im Studium vermittelt werden. In diesem Beitrag soll zunächst gezeigt werden, welches die wichtigsten wissenschaftlichen Textsorten sind, welche Eigenschaften sie besitzen und welche Ziele mit Ihnen kommunikativ verfolgt werden. Im zweiten Abschnitt geht es um die Digitalisierung von Texten: Welche Merkmale besitzen digitale Texte und welchen technischen Bedingungen unterliegen sie. Auch wird es hier um das Schreiben digitaler Texte überhaupt gehen. Im letzten Abschnitt dieses Beitrags sehen wir uns die Auswirkungen daraus auf die wissenschaftliche Kommunikation an. Digitale Texte weisen Eigenschaften auf, die die kommunizierten Inhalte zu verändern vermögen. Wie ändert sich das wissenschaftliche Schreiben dadurch?
Zur Erforschung der generationsbedingten Variation im pfälzischen Sprachinseldialekt am Niederrhein
(2012)
In Fachsprache 1–2/2011 Czicza and Hennig proposed a model that explains correlations between grammatical features and pragmatic conditions in communication in sciences. This model now serves as a basis for the practical analysis of the scientific degree of any written text. The authors present a method of analyzing written texts concerning the four parameters ‚economy’‚ precision’, ‚impersonalization’ and ‚discussion’. The method is being developed by the analysis of a prototypical scientific article on the one hand and a non-scientific text on the other hand. The two texts serve as the two poles of the scale of scientificity. Finally, the applicability of the model and its operationalization is being illustrated by the analysis of two examples of texts that are located between the two poles (one popular scientific text and one juridical teaching article).