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In dem Beitrag werden jüngste Entwicklungen auf dem Gebiet der Sprachpolitik, der Bildungspolitik und der Integrationspolitik in Deutschland dargestellt, die ein neues Verhältnis zur Mehrsprachigkeit erkennen lassen und die Schaffung zweisprachiger Bildungseinrichtungen ermöglichen. Dieser Beitrag wurde auch in einer englischen Version mit dem Titel "The political framework for creation and development of bilingual Kindergartens in Berlin" veröffentlicht. Sie ist über den Dokumentenserver des IDS zugänglich. Die deutsche Version des Beitrags trägt den Titel "Politische Rahmenbedingungen für zweisprachige Kindertagesstätten in Berlin". Sie ist nicht veröffentlicht, aber ebenfalls über den Dokumentenserver des IDS erhältlich.
The contribution deals with the interactive structure of doctor-patient-communication. After a short discussion about the relevance of doctor-patient-communication within the public health policy, an outline is given on the medical and linguistic research on doctor-patient-communication in Germany. Basic features of conversations and the conversation analytic methodology are presented then. Conversation analyses of doctor-patient-communication reveal five main interactive components which are discussed in detail. Finally, some considerations concerning implementation of linguistic research in medical practice are discussed.
Der Beitrag zeigt, ausgehend von der Darstellung der neuen Benutzungsmöglichkeiten der Onlinefassung
des Neologismenwörterbuches gegenüber seiner Printfassung, welche Links derzeit innerhalb des Neologismenwörterbuches sowie von diesem auf die Wörterbücher des Portals OWID und auf andere elektronische Wörterbücher gesetzt werden. Am Beispiel der Wortartikel Adresse und Klammeraffe, die sowohl im Neologismen- als auch im elexiko-Wörterbuch ausgearbeitet vorliegen, werden Überlegungen hinsichtlich der geplanten Verknüpfung zwischen Wortartikeln mit gleichlautenden Stichwörtern angestellt. Sie betreffen insbesondere die Lesarten und ihre Etikettierung sowie die Verlinkung von sinnverwandten Wörtern. Eine Verständigung darüber kann dazu beitragen, dem jeweiligen Projektkonzept besser gerecht zu werden und die Darstellung eindeutiger und damit letztlich auch benutzerfreundlicher zu machen.
Ausgehend von den drei Einträgen „Gegenwart“, „blind“ und „Globalisierung“ und ihren jeweiligen Verknüpfungen mit einem der drei OWID-Produkte, versucht dieser Beitrag zu zeigen, ob und wie das
elexiko-Wörterbuch durch die Einbindung in OWID an Substanz und lexikografischem Informationsgehalt
gewonnen hat.
In diesem Beitrag geht es um Fragen der Benutzerführung in lexikografisch-lexikologischen Portalen, und zwar inbesondere um die Portale OWID (Mannheim) und „Wörterbuch-Portal“ (Berlin). Diese werden mit ihrer jeweiligen Konzeption sowie ihrem technischen Aufbau vorgestellt und dann aus Benutzersicht bewertet. An Vorschläge für die Weiterentwicklung dieser Angebote schließen sich einige grundsätzliche Überlegungen zur Zukunft lexikografischer Portale an.
Nachdem die Erforschung der Wortbildungsregularitäten des Deutschen in den zentralen Bereichen zu erheblichen Fortschritten und weithin konsensfähigen Ergebnissen geführt hat, wendet sich die Forschung in den letzten Jahren verstärkt neuen Aspekten zu, wobei textlinguistische und in verschiedener Weise anwendungsorientierte Fragen eine erhebliche Rolle spielen, daneben aber auch andere, häufig theoriespezifischere Herangehensweisen gewählt werden. Wie viele andere Bereiche der Sprachwissenschaft hat sich auch die Wortbildungsforschung mit der neuen Möglichkeit auseinanderzusetzen, elektronische Korpora als empirische Basis zu nutzen.
Der Band dokumentiert die Ergebnisse der Tagung zur Wortbildung an der Universität Santiago de Compostela im Sommer 2006, und gerade bei einer transnationalen - und im Gefolge auch germanistisch-hispanistisch transdisziplinären - Tagung liegt es nahe, die typologisch vergleichenden Aspekte zu betonen, die ebenfalls in letzter Zeit erheblich an Bedeutung gewonnen haben. Mit der Schwerpunktsetzung auf den (deutsch-spanischen) Vergleich, auf textuelle und auf am Bereich DaF anwendungsorientierte Fragestellungen ergänzen die im vorliegenden Band dokumentierten Ergebnisse dieser Tagung die derzeit wieder recht lebhafte Diskussion um Fragen der Wortbildung.
Open peer commentary on the target article “Who Conceives of Society?” by Ernst von Glasersfeld. Excerpt: I will focus on one crucial step in von Glasersfeld’s argumentation, viz. his view that every individual constructs his own private meanings (understood as conceptual structures or elements thereof) for linguistic expressions, so that linguistic interaction and even communication in general is based on a notion of compatibility between different speakers’ private conceptual schemes. The central question here is: “Just what does it mean that different private conceptual schemes (private meanings) are compatible, or what constitutes a viable criterion to this end?” As von Glasersfeld himself stresses twice (§28, §37), the criteria to be looked for can only be “public,” residing in properties of verbal and non-verbal actions of the interacting individuals, properties that can be sensed and processed by the participating system.
The paper reports on experiments with acoustic recordings of a self-built replica of the historic speaking machine of Wolfgang von Kempelen. Several possibilities of the reed as the glottal excitation mechanism were tested. Perception tests with naïve listeners revealed that the machinegenerated words 'mama' and 'papa' were partially recognised as an authentic child voice – as it was also the case in von Kempelen's demonstrations in the late 18th century.
Weltansichten aus sprachlicher und rechtlicher Perspektive. Zur Ontisierung von Konzepten des Rechts
(2008)
Eine kleine Umfrage unter 33 Nicht-Linguisten ergab, dass nach deren Sprachwissen bei weder und bei entweder „Monogamie“ herrscht. Als Gefährten wurden stets und ausschließlich noch bzw. oder genannt. Zum Vergleich wurde auch nach zwar gefragt, wo aus Sicht der Probanden „Polygamie“ vorzuliegen scheint. Zwar wurde von den meisten eine „Hauptfrau“, nämlich aber, angegeben, aber in nicht geringer Zahl stattdessen oder zusätzlich auch einer oder mehrere weitere Partner. Doch im Folgenden soll es nicht um diese Form des abstrakten, lexikalisch-paradigmatischen Sprachwissens gehen, sondern um die empirische Untersuchung der grammatisch-syntagmatischen Realität in Texten unter Berücksichtigung der dahinterstehenden Textkompetenz.
Das Medium Internet ist im Wandel, und mit ihm ändern sich seine Publikations- und Rezeptionsbedingungen. Welche Chancen bieten die momentan parallel diskutierten Zukunftsentwürfe von Social Web und Semantic Web? Zur Beantwortung dieser Frage beschäftigt sich der Beitrag mit den Grundlagen beider Modelle unter den Aspekten Anwendungsbezug und Technologie, beleuchtet darüber hinaus jedoch auch deren Unzulänglichkeiten sowie den Mehrwert einer mediengerechten Kombination. Am Beispiel des grammatischen Online-Informationssystems grammis wird eine Strategie zur integrativen Nutzung der jeweiligen Stärken skizziert.
Der zweite Band der Reihe des Zentrums Sprachenvielfalt und Mehrsprachigkeit (ZSM) der Universität zu Köln enthält die Beiträge des Kolloquiums "Was ist linguistische Evidenz?". Die Beiträge stammen aus verschiedenen sprachwissenschaftlichen Disziplinen (Allgemeine Sprachwissenschaft, Anglistik, Sprachliche Informationsverarbeitung, Phonetik und Psycholinguistik) und widmen sich der Frage des Kolloquiums aus verschiedenen Perspektiven. Behandelt werden grundsätzliche Diskussionen über den Zusammenhang von Evidenz und sprachwissenschaftlichen Theorien, experimentelle Paradigmen (Priming-Experimente, Eye-Tracking-Experimente, Thermometerverfahren), computergesteuerte Korpusanalyse und Herausforderungen bei der Datengewinnung durch Feldforschung.
Was bringt der typologisch-kontrastive Blick auf die Grammatik des Deutschen? Eine Zwischenbilanz
(2008)
Ich nehme den Abstand von einigen Jahren und die in diesen Jahren geleistete Arbeit zum Anlass für eine kleine Zwischenbilanz, die sich auf das Nominalprojekt bezieht. Keine Zwischenbilanz im Sinne eines quantitativ gestützten Nachweises erbrachter Leistung – man mag sich über die publizierten Ergebnisse anhand der Publikationsliste auf der Internetseite des Projekts informieren (vgl. <www.ids-mannheim.de/gra/eurostudien.html>) – sondern eher ein reflexives Bilanzieren: Haben sich die Erwartungen, das Projekt werde einen innovativen Zugang zur Grammatik des Deutschen eröffnen, es werde Erkenntnisgewinn bringen, erfüllt oder zumindest als erfüllbar erwiesen?
Das vorliegende Themenheft widmet sich einigen „sperrigen“ Phänomenen des Deutschen, die sowohl für eine gebrauchsorientierte Grammatikographie als auch für eine stärker theoriebasierte Linguistik Herausforderungen darstellen, weil sie nicht recht in die gängigen Erklärungsmuster und Kategorienraster passen wollen oder gegen vermeintlich allgemeine Prinzipien und Regeln zu verstoßen scheinen. Als „Ausnahmen“ von Grammatiken (und ihren Benutzern) schon immer diskriminiert, als „Randphänomene“ lange Zeit im toten Winkel einer syntaxzentrierten neueren Linguistik, wird ihnen seit kurzer Zeit - gerade auch von Seiten der sprachtheoretisch orientierten Linguistik - wieder mehr Aufmerksamkeit zuteil.
Vorwort
(2008)
Vorwort
(2008)
Vorwort
(2008)
Vorwort
(2008)
Vorwort
(2008)
Elexiko is a lexicological-lexicographic, corpus-guided German Internet reference work (cf. www.elexiko.de). Compared to printed dictionaries, in elexiko, restrictions on space disappear. Specific comments on the use of a word do not need to be given in traditional abbreviated forms, like the so-called field labels or usage. In this paper, I will show its advantages for the description of the particular pragmatic characteristics of a word: I will argue that traditional labelling such as formal, informal, institutional, etc. cannot account for the comprehensive pragmatic dimension of a word and that these are not transparent, particularly for non-native speakers of German. The main focus of the paper will be on an alternative approach to this dictionary information-as suggested by elexiko. I will demonstrate how narrative, descriptive and user friendly notes can be formulated for the explanation of the discursive contextual embedding or tendencies of evaluative use. I will outline how lexicographers can derive such information from language data in an underlying corpus which was designed and compiled for specific lexicographic purposes. Both, the theoretical-conceptual ideas and their lexicographic realisation in elexiko will be explained and illustrated with the help of relevant dictionary entries.
Der Aufsatz bietet zunächst einen Überblick über neuere Tendenzen und offene Fragen der internationalen begriffsgeschichtlichen Forschung und plädiert für ‚Historische Semantik‘ als Disziplinbezeichnung für das sich über die klassische Begriffsgeschichte hinaus erweiternde Feld. Gefragt wird sodann nach Erklärungsmodellen für semantischen Wandel in der Geschichte. Drei Modelle von Wandel werden genauer erörtert: Plausibilitätsverlust von Redeweisen durch überraschende Ereignisse und Umbrüche, Zunahme des strategischen Gebrauchswerts von Redeweisen in wiederkehrenden Kommunikationssituationen, Irritation des Wort- und Bedeutungshaushalts einer Sprache durch Wortimporte aus einer anderen Sprache. Ausgehend vom letztgenannten Modell werden abschließend Theorieprobleme diskutiert, die sich aus der Forderung nach einer transnationalen bzw. vergleichenden historischen Semantik ergeben.
Aus psychologischer Sicht wird Verstehen als ein kognitiver Prozess begriffen. Im Gegensatz dazu stellt der Aufsatz einen konversationsanalytischen Zugang zu Verstehen dar. Es wird rekonstruiert, wie Verstehen in Gesprächen durch verschiedene Verfahren der Verstehensdokumentation verdeutlicht und durch wechselseitig aufeinander bezogene Reaktionen ausgehandelt wird. Anhand von sechs Gesprächssequenzen wird eine linguistische Typologie von Verstehensdokumentationen in der Interaktion vorgestellt. Auf Basis der Fallanalysen werden grundlegende Eigenschaften von Verstehensdokumentationen sowie Aufgaben, die die Interaktionsteilnehmer bei der Produktion von und bei der Reaktion auf Verstehensdokumentationen bearbeiten, rekonstruiert. Dazu gehören: Identifikation des Bezugs von Verstehensdokumentationen, Interpretation des Verstehensgegenstands, Sicherung der Verständlichkeit und Legitimität (accountability) der Verstehensdokumentation, Herstellung des Bezugs der Verstehensdokumentation zu den praktischen Zwecken der laufenden Interaktion, Aushandlung intersubjektiven Verständnisses, rhetorische Nutzung von Verstehensdokumentationen und ihr indikativer Bezug auf Beteiligungsrollen und sozialstrukturelle Rahmen der Interaktion.
Verstehen im Gespräch
(2008)
Die Hermeneutik und die empirisch-psychologische Textrezeptionsforschung haben sich
damit befasst, wie Leser Texten Sinn zuschreiben. Sozialphilosophen (wie Weber, Schütz,
Mead, Habermas) sehen in Prozessen der symbolvermittelten Verständigung das alltagsweltliche
Fundament der sozialen Welt und der Möglichkeit gesellschaftlicher Integration.
Wie aber verhalten sich diese, aus der Textanalyse und der zeichen-und sozialtheoretischen
Reflexion entstandenen Konzeptionen des Verstehens zum alltagsweltlichen Verstehen im
Gespräch? Ist hier eigentlich vorn gleichen Vorgang die Rede? Sind mentalistische, noemalive
und leserbezogene Konzepte des Verstehens brauchbar für die Analyse beobachtbarer
Prozesse der Herstellung von Intersubjektivität in Gesprächen?
Dieser Aufsatz umreißt zunächst kurz den wissenschaftlichen Diskussionskontext, innerhalb
dessen Verstehen zum Gegenstand geworden ist (1). Kontrastiv dazu werden die
Prämissen einer Untersuchung von Verstehen in Gesprächen bestimmt, die sich aus den
spezifischen Situationsparametern mündlicher Interaktion ergeben (2). Den Hauptleil der
Abhandlung bildet der Aufweis der elementaren sequenziellen Organisationsform und
typischer sprachlicher Manifeslationen der Dokumentation und der Verhandlung von Verstehen
im Gespräch {3). Abschließend werden einige allgemeine Eigenschaften resümiert,
die die Dokumentation von Verstehen in Gesprächen auszuzeichnen scheinen (4).
This contribution deals with the representation of verbs with multiple meanings or senses in general monolingual dictionaries. Criteria for differentiating senses in dictionary entries have traditionally been formulated with respect to the vocabulary in general. This paper argues that, while some criteria do indeed apply to the entire lexicon, many of them are relevant only to specific semantic classes. This will be demonstrated considering two selected verb classes: speech-act verbs and perception verbs. Like verbs of other classes, speech-act verbs and perception verbs may be ambiguous in different but recurrent ways. Since recurrent patterns of ambiguity are always typical of particular semantic classes, class-specific semantic criteria are formulated to decide whether a particular ambiguous speech act or perception verb should be treated as being polysemous or homonymous in dictionary entries. In addition to these class-specific semantic criteria, the semantic-syntactic criterion of identity or difference of argument structure is suggested for the lexicographical representation of verbs which may not be considered to be polysemous or homonymous on the basis of semantic criteria alone. According to the suggested argument-structure criterion, these verbs should be treated as polysemous when their senses correlate with identical argument structures and as homonymous when their senses correlate with different argument structures properties. As opposed to the semantic criteria suggested, the semantic-syntactic criterion of identity vs. difference of argument structure applies to verbs of different semantic classes. However, as will be illustrated by the discussion of the different senses of smell, it may sometimes force us to treat different but related senses as corresponding to two distinct lexical items. In order to solve this problem, the criteria suggested are supplemented by a preference rule stating that semantic criteria apply prior to the semantic-syntactic criterion of identity vs. difference of argument structure...
Dieser Artikel fasst wichtige Aspekte der vom Projekt ‘Usuelle Wortverbindungen’ (UWV) erarbeiteten
Konzeption für die korpusbasierte lexikografische Beschreibung von Wortverbindungen in OWID zusammen. Der Schwerpunkt in diesem Teilprojekt liegt auf der lexikografischen Beschreibung des typischen Gebrauchs von usuellen Wortverbindungen auf der Basis eines sehr großen Korpus des Deutschen. Zur differenzierten Untersuchung des Sprachgebrauchs werden korpusanalytische Methoden herangezogen und die Ergebnisse in einem nutzerfreundlichen Hypertextformat präsentiert. Zudem ist es ein Ziel, die sprachliche Vielfalt, die in den Korpora gerade auch in Bezug auf Wortverbindungen zu finden ist, durch eine große Menge authentischer Korpusbelege angemessen darzustellen.
In spring 2002, we celebrated the inauguration of the first German-Russian-Jewish kindergarten in Berlin. Nowadays, there are seven bilingual German-Russian kindergartens with 4 60 places and 78 bilingual kindergartens with other combinations of languages [SENBWF]. Maybe it is not enough, taking into account the large proportion o f immigrants in the population of Berlin1. And yet, much progress has been achieved, endorsing the fact that German society has begun to change its attitude towards other languages on its territory. The initial request for German monolingualism first changed into societal tolerance of multilingualism and eventually to the recognition o f the value of multilingualism. This process is a very slow one, and it is not yet complete. In my article, I would like to look at the development in the last few years of the political framework that has made possible, on the one hand, the opening of bilingual kindergartens in Berlin, and on the other hand, to consider what has hampered this process until now. I would like to emphasise three most important political spheres: linguistic, educational and integrational.
‘Linguistic relativity’ has become a major keyword in debates on the psychological significance of language diversity. In this context, the term ‘relativity’ was originally taken on loan from Einstein’s then-recent theories by Edward Sapir (1924) and Benjamin L. Whorf (1940). The present paper assesses how far the idea of linguistic relativity does analogically build on relevant insights in modern physics, and fails to find any substantial analogies. The term was used rhetorically by Sapir and Whorf, and has since been incorporated into a cognitivist research programme that seeks to answer whether ‘language influences thought’. Contemporary research on ‘linguistic relativity’ has developed into a distinct way of studying language diversity, which shares a lot with the universalistic cognitivist framework it opposes, but little with relational approaches in science.
The Meta-data-Database of a Next Generation Sustainability Web-Platform for Language Resources
(2008)
Our goal is to provide a web-based platform for the long-term preservation and distribution of a heterogeneous collection of linguistic resources. We discuss the corpus preprocessing and normalisation phase that results in sets of multi-rooted trees. At the same time we transform the original metadata records, just like the corpora annotated using different annotation approaches and exhibiting different levels of granularity, into the all-encompassing and highly flexible format eTEI for which we present editing and parsing tools. We also discuss the architecture of the sustainability platform. Its primary components are an XML database that contains corpus and metadata files and an SQL database that contains user accounts and access control lists. A staging area, whose structure, contents, and consistency can be checked using tools, is used to make sure that new resources about to be imported into the platform have the correct structure.
The Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch (OWID; Online Vocabulaty Information System German) o f the Institut fUr Deutsche Sprache (IDS; German Language Institute) in Mannheim is a lexicographic Internet portal for various electronic diciionary resources that are being compiled as the IDS. It is an explicit goal of OWID, not to present a random collection of unrelated reference works but to build a network of actually related lexicographic products. Hence, the core of the project is the design of an innovative concept of data modelling and structuring. The goal of this granular data modelling is to allow flexible access of each individual lexicographic resource as well as access across diverse dictionary resources. At the same time, fine-grained interconnectedness of all resources should be made possible. Every lexicographic resource within OWID—elexiko, Neologismenwörterbuch, Wortverbindungen online, Schulddiskurs im ersten Nachkriegsjahrzehnt—accomplishes this requirement with regard to data modelling and structuring. The paper explains the underlying consistent concept of the data modelling for the overall heterogeneous lexicographical resources. Also it is shown, how the modelling potential has been converting into the Internet presence of OWID.
Laz, a sister language of Georgian spoken on the southeastem coast of the Black Sea, is the only member of the South Caucasian family which is spoken primarily in Turkey. Due to the socio-political circumstances all Speakers of Laz living in Turkey are bilingual and use Laz primarily in private communication. Using these observations as a starting point, the paper looks at the question of whether Laz is an endangered language. In order to clarify the sociolinguistic Situation of Laz in Turkey, the different levels involved in the process of gradual language loss (language-extemal factors, speech behaviour and structural consequences within the language system) are dealt with in detail. To determine which data should be taken as basis for the documentation of the language, the paper also discusses linguistic criteria for differentiating between fully competent Speakers of Laz and Speakers who show signs of language attrition.
This paper presents the Kicktionary, a multilingual (English - German - French) electronic lexical resource of the language of football. In the Kicktionary, methods from corpus linguistics and two approaches to lexical semantics - the theory of frame semantics and the concept of semantic relations - are combined to construct a lexical resource in which the user can explore relationships between lexical units in various ways. This paper explains the theoretical background of the Kicktionary, sketches the data and methods which were used in its construction, and describes how the resulting resource is presented to users via a set of hyperlinked webpages.
In our study we use the experimental framework of priming to manipulate our subjects’ expectations of syllable prominence in sentences with a well-defined syntactic and phonological structure. It shows that it is possible to prime prominence patterns and that priming leads to significant differences in the judgment of syllable prominence.
Between 1884 and 1900, Germany established protectorates in large areas of the South Pacific. The authorities assumed that the linguistically extremely diverse areas would pose communication problems. Thus the question arose whether German should become the lingua franca in the South Pacific. After a controversial discussion; the German government implemented language policies to promote the German language in the colonies. This chapter shows why, on the one hand, German language policies were doomed to failure and why, on the other, they unintentionally supported other linguistic developments such as the introduction of borrowing from German into indigenous languages, the development of German settler varieties, and the spread of pidgin languages.
Der Beitrag behandelt die technischen Gesichtspunkte, unter denen die Neustrukturierung und -gestaltung des OWID-Portals erfolgte. Ausgehend von den definierten Anforderungen werden die grundlegenden Strukturen des Portals dargelegt. Die verwendeten technischen Standards (Oracle-Datenbank, XML/XSL,HTML/CSS) werden beschrieben und ihr Zusammenspiel erläutert. Exemplarisch wird der Weg eines Artikels von der Entstehung über das Einchecken ins System bis hin zur Aushabe als HTML-Seite dargestellt.
Der vorliegende Aufsatz gibt einen Überblick über die Funktionsvielfalt der Nominalgruppe im Gegenwartsdeutschen. In pragmatischer Hinsicht wird unterschieden zwischen referentiellem und nicht-referentiellem Gebrauch. Letzterer zerfällt weiter in beschreibenden und benennenden Gebrauch. Syntaktisch können Nominalgruppen als Argumente, Prädikative und Adverbialia fungieren. Diese Funktionen unterscheiden sich vor allem bezüglich der Verteilung morphologischer Kasus und thematischer Rollen. Hinsichtlich ihres internen Aufbaus ist zu unterscheiden zwischen artikellosen und artikelhaltigen Nominalgruppen. Artikelhaltige stellen im Deutschen den Normalfall dar, während artikellose auf besondere Verwendungskontexte beschränkt sind. In engem Zusammenhang damit steht die Definitheitsunterscheidung: Definite Nominalgruppen enthalten einen Definitmarker, indefinite nicht. In semantischer Hinsicht ist zwischen Individuen- und Masse-Lesarten sowie zwischen partikulären und generischen Lesarten zu unterscheiden. – Der Aufsatz versteht sich als Handreichung für Studierende und Lehrende der Germanistischen Linguistik sowie des Faches Deutsch als Fremdsprache.
This article discusses the question whether the distinction between subordination and coordination is parallel in syntax and discourse. Its main thesis is that subordination and coordination, as they are commonly understood in the linguistic literature, are genuinely syntactic concepts. The distinction between hierarchical and non-hierarchical connection in discourse structure, as far as it is defined clearly in the literature, is of a quite different nature. The syntax and semantics of connectives (as the most prominent morphosyntactic means by which subordination and coordination are encoded) offers little evidence to support the assumption of a structural parallelism between syntax and discourse. As a methodological consequence, sentence and discourse structure should not be mixed up in linguistic analysis.
Der Beitrag zeigt auf, dass eine bestimmte Perspektive auf Sprache und Kommunikation notwendig auf verstehende Methoden rekurrieren muss, um die Dynamik sprachlich-kommunikativen Handelns angemessen zur Geltung bringen zu können. Wer sprachliche Kommunikation „beschreiben“ will, muss verstehen, was die Partner tun und er muss (ex post) verstehen, wie sich die Partner in der Situation verstehen: er muss ‚Verstehen‘ verstehen.
Analog zu einem solchen parole-bezogenen analytischen Vorgehen im Sinn einer linguistischen Hermeneutik wird als sprachtheoretischer Bezugspunkt eine hermeneutische Linguistik vorgestellt. Aus deren Einordnung in die Tradition der Aufklärungshermeneutik wie der romantischen Hermeneutik, sowie aus Bezügen zu kognitivistischen, konstruktivistischen und dekonstruktivistischen Theorieansätzen wird die Idee einer „radikalen Hermeneutik“ entwickelt, die im Zusammenspiel mit Dialektik und Rhetorik den theoretisch-methodischen Rahmen für ein breites Spektrum zentraler linguistischer Fragestellungen abzugeben vermag.
Sprachgeschichte - Zeitgeschichte - Umbruchgeschichte. Sprache im 20. Jahrhundert und ihre Forschung
(2008)
Als Umbruchgeschichte verstandene Sprachgeschichtsschreibung ist weder theoretisch noch empirisch ein entwickelter Untersuchungsbereich, zumal fehlen Kategorien, die Sprachumbruch und Sprachwandel voneinander abgrenzen und zueinander in Beziehung setzen. Der Beitrag wirbt für ‚Umbruch’ als eine Perspektive der Sprach(gebrauchs)geschichte des 20. Jahrhunderts. Sprachliche Umbruchgeschichte, deren Erkenntnisziel auf die initialen Momente sprachlicher Veränderung gerichtet ist, steht in der Tradition der kulturwissenschaftlichen Linguistik. Sie stellt die Frage nach den sprachlichen Auswirkungen plötzlicher und umfassender gesellschaftlicher Veränderungen, vice versa: Sie bindet diese Veränderungen an sprachliche Verschiebungen. Damit ist sie eingelassen in handlungs- und kommunikationstheoretische Paradigmen der pragmatischen Sprachgeschichte. Im Zentrum des hier vorzustellenden Forschungskonzepts einer sprachlichen Umbruchgeschichte steht methodisch der diskursanalytische Ansatz, der nicht nur erklären kann, wie die gesellschaftliche Verfasstheit und sprachliche Verschiebungen Zusammenhängen, sondern auch, wann sich solche Verschiebungen diskursiv manifestieren diese Frage ist essentiell im umbruchgeschichtlichen Kontext. Dieser Ansatz wird im Sinn von analytischen Leitideen ausbuchstabiert. Den Schluss bildet die tentative Verdichtung der Überlegungen zu einem Modell eines sprachlichen Umbruchs.
Den traditionellen Konzeptualisierungen von EMOTION (als einem für die Erklärung der menschlichen Kognition irrelevanten Phänomenkomplex) wird ein integrativer Ansatz gegenübergestellt, demzufolge Kognition und Emotion als zwei mentale Systeme interagieren und sowohl repräsentational als auch prozedural relevante Schnittstellen haben. Emotionen werden als Kenntnis- und Bewertungssysteme, Gefühle als kognitiv erfahrbare Emotionen, definiert. Es wird anhand exemplarischer Beispiele erörtert, inwiefern kognitive Gedanken und emotionale Gefühle (entgegen der vorherrschenden Auffassung) mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede aufweisen.
Im Folgenden wird versucht, die seit den 1970er Jahren primär für die Literatur- und Kulturwissenschaft entwickelte, an Foucault anschließende Diskurs- und dann Interdiskurstheorie mit dem Ziel der Anschlussfahigkeit an linguistische Diskursanalysen sowohl zu resümieren wie zu spezifizieren. Das geschieht teils in Form definitorischer Abschnitte zu Grundbegriffen (wie „Diskurs“, „Spezialdiskurs“, „Interdiskursivität“, „Interdiskurs“, „(inter)diskursives Ereignis“, „Elementardiskurs“, „Kollektivsymbolik“), teils in expliziter Bezugnahme auf benachbarte linguistische Forschungsrichtungen wie die Fachsprachenforschung bzw. die Linguistik der Vertikalität. Als wesentliches Charakteristikum des foucaultschen Diskursbegriffs wird ein historisch spezifischer Raum von Sag- und Wissbarkeit bestimmt. Als konkretes Beispiel dient das Kollektivsymbol des „Netzes“. In aktuellen Verwendungen des „Netz“-Symbols wird ein Widerspruch aufgewiesen, der als Symptom einer diskursiven Sagbarkeitsgrenze gewertet wird. Abschließend erfolgt eine kondensierte Lektüre des Netz-Komplexes in Kafkas Schloß-Roman mit der These, dass Kafka dort eine Grenze der Sagbarkeit problematisiere und überschreite.
Sprache ist kein natürliches Phänomen, sondern ein kulturelles. Sie entwickelte sich nicht als Konsequenz biologischer Voraussetzungen, entstand vielmehr, sozusagen spontan, aus den Kommunikationsbedürfnissen menschlicher Kollektivität. Wo immer der homo sapiens sich zusammenrottete, schuf er Verständigungsmöglichkeiten, sodass es die Sprache nicht gibt, sondern nur Sprachen. Da sie kulturelle Phänomene sind, lassen sie sich mit den Begriffen der Kulturwissenschaft oft angemessener beschreiben als mit denen der Linguistik.
Sprache und Gehirn
(2008)
Sprachverstehen ist ein hochkomplexer Prozess bei dem eine Reihe von Subprozessen aufgerufen und zeitlich koordiniert werden müssen. Linguistische Theorien und psycholinguistische Modelle postulieren unterschiedliche Prozessdomänen für die Verarbeitung von gesprochener Sprache: Semantik, Syntax und Phonologie und innerhalb dieser, die Prosodie. Neurophysiologische Studien, die auf den zeitlichen Verlauf dieser Prozesse im Gehirn fokussieren, zeigen, dass syntaktische Information früh und unabhängig von semantischer Information verarbeitet wird. Bildgebende Verfahren belegen, dass diese verschiedenen Prozessdomänen von unterschiedlichen neuronalen Netzwerken in der linken Hirnhälfte unterstützt werden. Für die syntaktische Verarbeitung können dabei zwei Subnetzwerke differenziert werden. Ein Netzwerk, bestehend aus dem frontalen Operculum und dem anterioren Anteil des oberen Temporalgyrus, zeichnet verantwortlich für die Verarbeitung der lokalen Phrasenstruktur. Ein zweites Netzwerk, bestehend aus dem Broca-Areal und dem hinteren Anteil des oberen Temporalgyrus, ist verantwortlich für die Verarbeitung hierarchischer Strukturen. Die rechte Hirnhälfte ist vornehmlich für die Verarbeitung prosodischer Information auf Satzebene zuständig. Die schnelle Kommunikation zwischen beiden Hirnhälften ist Voraussetzung für eine enge Koppelung von syntaktischer und prosodischer Verarbeitung auf dem Weg zum Sprachverstehen. Diese wird durch eine Hirnstruktur gesichert, die die beiden Hemisphären miteinander verbindet. Als Beleg hierfür gilt der Befund, dass Patienten mit Schädigung dieser Hirnstruktur keine normale Interaktion zwischen grammatischer und prosodischer Information zeigen.
Mit der rasanten Entwicklung einer ganzen Familie von XML-basierten texttechnologischen Standards seit mehr als zehn Jahren ist die Hoffnung verbunden, dass dadurch die technische Handhabung von linguistischen Daten enorm erleichtert werde und computerlinguistische Projekte davon in der Praxis stark profitierten. Dies um so mehr, als auch die meisten etablierten Datenbankmanagementsysteme (DBMS), Open Source-Lösungen sowie fachspezifische und/oder akademische Datenbankprodukte das Potential strukturorientierter Auszeichnungssprachen erkannt und Schritt für Schritt integriert haben. XMLStandards für die Modellierung der Mikrostruktur informationeller Angebote sowie für die Kommunikation mit externen Applikationen, kombiniert mit den bekannten Vorzügen einer datenbankgetützten Verwaltung und Weiterverarbeitung - aus dieser Perspektive heraus betrachtet sollte sich die computerlinguistische Forschung zukünftig vermehrt um das „Was?“ und immer weniger um das oft leidige „Wie?“ kümmern dürfen. In der Tat gibt es für viele Probleme, die vor einigen Jahren noch umfangreiche Spezialentwicklungen erforderten, inzwischen sehr hilfreiche Standard-Werkzeuge. Doch gilt dies durchgängig? Und welche Überlegungen sind vor Implementierungsentscheidungen nach wie vor unerlässlich? Hier soll der interdisziplinäre GLDV-Workshop „Datenbanktechnologien für hypermediale linguistische Anwendungen“, der im Rahmen der Konvens 2008 in Berlin stattfindet, für mehr Klarheit sorgen, indem er Erfahrungen mit hypermedialen Datenbanken aus unterschiedlichen texttechnologischen Projekten zusammenbringt. Die Vorträge und Systemdemonstrationen des Workshops liegen den Artikeln dieses Heftes zugrunde. Die Beiträge zeigen deutlich, dass nach wie vor nicht alle Werkzeuge alle naheliegenden Erwartungen erfüllen und jedes Projekt eine sorgfältige Bestandsaufnahme der verfügbaren technischen Lösungen erfordert. Die Berichte kommen aus höchst unterschiedlichen Anwendungsbereichen. Das Spektrum umfasst beispielsweise sowohl die Verwaltung unterschiedlicher Annotationsformen für geschrieben - wie für gesprochensprachliche Korpora; weiterhin werden Schnittstellen zu Online-Wörtebüchern und Wikis sowie die Verwaltung fachterminologischer Ontologien thematisiert.
Der Beitrag diskutiert linguistische Fragestellungen und Probleme, die sich aus dem Projekt "Gesamtdeutsche Korpusinitiative" ergeben. Ausgangspunkt der Überlegungen ist die Frage, welchen Nutzen das Wendekorpus als Kern und eine weiterzuführende Dokumentation der deutschen Gegenwartssprache für sprachwissenschaftliche Analysen bringen könnte. Im Zentrum der Untersuchungen steht das Spannungsverhältnis zwischen Kontinuität, Variation und wirklichem Wandel der Sprachverwendung. Dabei schließt sich an übergreifende, sich von Einzelphänomenen lösende Aussagen zur Sprache der Wende (Abschnitt I.) die exemplarische Vorführung von Kontinuität und Dynamik sprachlicher Strukturen an Textausschnitten aus dem Wendekorpus an (Abschnitt II.).
Dieses Jahrbuch des Instituts für Deutsche Sprache ist dem Jahr der Geisteswissenschaften gewidmet und beleuchtet aus interdisziplinärer Perspektive das Zusammenwirken von cultural und linguistic turn. Die Beiträge aus Linguistik, Kultur- und Kognitionswissenschaft sowie Literatur- und Geschichtswissenschaft zielen darauf ab, die kulturwissenschaftlichen Traditionen der Sprachwissenschaft zu vergegenwärtigen und gleichzeitig den Anschluss der Linguistik an die modernen Forschungsrichtungen der Kulturwissenschaft zu dokumentieren: Hermeneutik, Rhetorik und Lexikographie, Kognitionstheorie und Diskursanalyse werden aus sprachwissenschaftlicher Perspektive diskutiert. Darüber hinaus beleuchten die Beiträge die Folgen des linguistic turn in den Nachbarwissenschaften exemplarisch anhand der Literaturwissenschaft und der Historiographie. Insgesamt präsentiert der Band das Spektrum von Grundlagen, Theorien und Methoden sowie anwendungsbezogene Beispiele einer kulturwissenschaftlichen Linguistik.
We present SPLICR, the Web-based Sustainability Platform for Linguistic Corpora and Resources. The system is aimed at people who work in Linguistics or Computational Linguistics: a comprehensive database of metadata records can be explored in order to find language resources that could be appropriate for one’s specific research needs. SPLICR also provides an interface that enables users to query and to visualise corpora. The project in which the system is being developed aims at sustainably archiving the ca. 60 language resources that have been constructed in three collaborative research centres. Our project has two primary goals: (a) To process and to archive sustainably the resources so that they are still available to the research community in five, ten, or even 20 years time. (b) To enable researchers to query the resources both on the level of their metadata as well as on the level of linguistic annota-tions. In more general terms, our goal is to enable solutions that leverage the interoperability, reusability, and sustainability of heterogeneous collections of language resources.
Slowakei
(2008)
O presente trabalho discute a classificação dos substantivos e/ou sintagmas nominais em contáveis e não-contáveis no alemão e no português do Brasil. Propomos um modelo de estrutura, válido para ambas as línguas, em que a contabilidade é construída composicionalmente em nível do sintagma nominal, mediante três traços sintático-semânticos: [±individuado], [±incrementado] e [±delimitado]. O valor do primeiro traço é fixado pelo quantificador, o do segundo, pelo número e o do terceiro, pelo substantivo. Na língua alemã, os três traços contribuem para a constituição da contabilidade, sendo o terceiro o traço menos importante. No português brasileiro apenas os dois primeiros mostram-se produtivos, enquanto o terceiro é irrelevante. Isso corresponde a dizer que não se distinguem substantivos contáveis e não-contáveis no léxico do português brasileiro. Para ambos os idiomas, as propostas são ilustradas com exemplos autênticos de uso.
Our research task consists in the study of the way in which multilingual resources are mobilized in team work within collaborative activities; how they are exploited in a specific way in order both to enhance collaboration and to respect the specificities of the members’ linguistic competences and practices within the team. Central to our analytical work, which is inspired by ethnomethodological conversation analysis, is the relationship between multilingual resources and the situated organization of linguistic uses and of social practices. These two aspects are reflexively articulated, multilingual resources being shaped by the very contexts of their use and activities being constrained and thus structured by the available resources.
This is a study of how aspects of information structure can be captured within a formal grammar of Spanish, couched in the framework of Head-Driven Phrase Structure Grammar (HPSG, Pollard
and Sag 1994). While a large number of morphological, syntactic and semantic aspects in a variety of languages have been successfully analysed in this theory, information structure has not been paid the same attention in the HPSG literature. However, as a theory of signs, HPSG should include all
levels of description without which the structural descriptions offered by the grammar would ultimately remain incomplete. Languages often explicitly mark the information-structural partitioning of utterances. Depending on the particular language, linguistic resources used for this purpose include
prosody (stress/intonation), syntax (e. g. constituent order, special syntactic constructions) and morphology (e. g. special affixes). In HPSG, phonological, syntactic, semantic and pragmatic information is represented in parallel, which would seem to be a well-suited architecture for modelling
the sort of interfaces called for.
The development of user-adapted views of lexicographic data is frequently in demand by dictionary research on electronic reference works and hypertext information systems. In the printed dictionary it has been indispensable to develop a complete dictionary relative to a user group and using situations. In contrast, for any electronic presentation of lexicographic data there are possibilities to define user-specific views of an initially user-unspecific resource. However, research on the use of dictionaries in general, still has to answer several open questions as far as this subject is concerned. This paper will firstly provide an overview of the present state of research on dictionary use with respect to electronic lexicography. Subsequently, explanations of further prerequisites for a possible user-adapted access to data are followed, as exemplified by OWID, the Online Vocabulary Information System of the Institut für Deutsche Sprache. Finally, it will be outlined what results on the subject have been accomplished so far. Also the prospects of potential user-adapted presentations of lexicographic data will be highlighted.
Rescuing Legacy Data
(2008)
This paper discusses issues that arise in the transformation of electronic language data from outdated to modern, sustainable formats. We first describe the problem and then present four different cases in which corpora of spoken language were converted from legacy formats to an XML-based representation. For each of the four cases, we describe the conversion workflow and discuss the difficulties that we had to overcome. Based on this experience, we formulate some more general observations about transforming legacy data and conclude with a set of best practice recommendations for a more sustainable handling of language corpora.
In this paper, the authors describe a semi-automated approach to refine the dictionary-entry structure of the digital version of the Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache (WDG, en.: Dictionary of Present-day German), a dictionary compiled and published between 1952 and 1977 by the Deutsche Akademie der Wissenschaften that comprises six volumes with over 4,500 pages containing more than 120,000 headwords. We discuss the benefits of such a refinement in the context of the dictionary project Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache (DWDS, en: Digital Dictionary of the German language). In the current phase of the DWDS project, we aim to integrate multiple dictionary and corpus resources in German language into a digital lexical system (DLS). In this context, we plan to expand the current DWDS interface with several special purpose components, which are adaptive in the sense that they offer specialized data views and search mechanisms for different dictionary functions-e.g. text comprehension, text production-and different user groups-e.g. journalists, translators, linguistic researchers, computational linguists. One prerequisite for generating such data views is the selective access to the lexical items in the article structure of the dictionaries which are the object of study. For this purpose, the representation of the eWDG has to be refined. The focus of this paper is on the semiautomated approach used to transform eWDG into a refined version in which the main structural units can be explicitly accessed. We will show how this refinement opens new and flexible ways of visualizing and querying the lexicographic content of the refined version in the context of the DLS project.
In the context of a Nordic Conference on Bilingualism, it can be a rewarding task to look at issues such as language planning, policy and legislation from a perspective of the southern neighbours of the Nordic world. This paper therefore intends to point attention towards a case of societal multilingualism at the periphery of the Nordic world by dealing with recent developments in language policy and legislation with regard to the North Frisian speech community in the German Land of Schleswig-Holstein. As I will show, it is striking to what degree there are considerable differences in the discourse on minority protection and language legislation between the Nordic countries and a cultural area which may arguably be considered to be part of the Nordic fringe - and which itself occasionally takes Scandinavia as a reference point, e.g. in the recent adoption of a pan-Frisian flag modelled on the Nordic cross (Falkena 2006).
The main focus of the paper will be on the Frisian Act which was passed in the Parliament of Schleswig-Holstein in late 2004. It provides a certain legal basis for some political activities with regard to Frisian, but falls short of creating a true spirit of minority language protection and/or revitalisation. In contrast to the traditions of the German and Danish minorities along the German-Danish border and to minority protection in Northern Scandinavia (in particular to Sámi language rights), the approach chosen in the Frisian Act is extremely weak and has no connotation of long-term oriented language-planning, let alone a rights-based perspective.
The paper will then look at policy developments in the time since the Act was passed, e.g. in the Schleswig-Holstein election campaign in 2005, and on latest perceptions of the Frisian language situation in the discourse on North Frisian Policy in Schleswig-Holstein majority society. In the final part of the paper, I will discuss reasons for the differences in minority language policy discourse between Germany and the Nordic countries, and try to provide an outlook on how Frisian could benefit from its geographic proximity to the Nordic world.
In diesem Artikel wird aus einer konservationsanalytischer Perspektive untersucht, wie in der letzten Stunde der psychoanalytischen Behandlung »Amalie« die Aufgabe des Abschiednehmens interaktiv thematisiert und ausgehandelt wird. Anhand von drei zentralen Interaktionssequenzen wird rekonstruiert, wie die Patientin den Abschied systematisch de-thematisiert. Sie benutzt unterschiedliche Verfahren der Selbstpositioniernng und der Fremdpositionierung des Therapeuten zur Legitimierung ihrer Verweigerung der Bearbeitung und zur Negierung der Relevanz des Abschieds. Darüber hinaus löst sie die Aufgabe des Abschieds, indem sie ihn symbolisch aufhebt durch die Behauptung einer mentalen Verschmelzung mit dem Therapeuten, die den bevorstehenden Verlust der Realbeziehung irrelevant mache.
Der Beitrag geht von dem 2004 veröffentlichen Sammelband „Rhetorik. Figuration und Performanz“ aus, führt einige der dort publizierten Ansätze fort und bringt sie schließlich neu (schärfer rhetoriktheoretisch konturiert) auf den Punkt. Er stellt die Frage, welchen theoretisch begründeten Platz ein rhetoriksystematisch hergeleiteter und damit wohl definierter Performanz-Begriff haben kann. Der Performanzbegriff wird heute unterschiedlich, nicht selten auch mit einer gewissen Willkür verwendet, wodurch er als Terminus technicus nur mehr bedingt tauglich ist. Demgegenüber bekommt er hier eine theoretisch genau bestimmte Position im modernen rhetorischen Theoriegebäude als Aktionsweise des Mediums, das Texte speichert und sendet.
In the project SemDok (Generic document structures in linearly organised texts) funded by the German Research Foundation DFG, a discourse parser for a complex type (scientific articles by example), is being developed. Discourse parsing (henceforth DP) according to the Rhetorical Structure Theory (RST) (Mann and Taboada, 2005; Marcu, 2000) deals with automatically assigning a text a tree structure in which discourse segments and rhetorical relations between them are marked, such as Concession. For identifying the combinable segments, declarative rules are employed, which describe linguistic and structural cues and constraints about possible combinations by referring to different XML annotation layers of the input text, and external knowledge bases such as a discourse marker lexicon, a lexico-semantic ontology (later to be combined with a domain ontology), and an ontology of rhetorical relations. In our text-technological environment, the obvious choice of formalism to represent such ontologies is OWL (Smith et al., 2004). In this paper, we describe two OWL ontologies and how they are consulted from the discourse parser to solve certain tasks within DP. The first ontology is a taxononomy of rhetorical relations which was developed in the project. The second one is an OWL version of GermaNet, the model of which we designed together with our project partners.
Sowohl OWID/elexiko für das Deutsche als auch ordnet.dk für das Dänische gehören zu den Pionieren bei der Nutzung des Web für wörterbuchähnliche Wortschatz-Informationssysteme. Da sich im Web viele unterschiedliche herkömmliche mediale Funktionen modellieren lassen, z.B. Druckmedien oder audiovisuelle Medien, und darüber hinaus eine unmittelbare Interaktion mit dem Benutzer möglich ist, stellt die Konzeption eines Wortschatz-Informationssystems eine komplexe Herausforderung für die traditionelle buchorientierte Lexikografie dar. Auf dem Hintergrund der Frage, inwiefern das klassische Buchmedium – und hiermit verbundene Interaktionsmuster – in den beiden Wortschatz-Informationssystemen nicht nur einfach virtuell nachgebaut, sondern nutzbringend erneuert wird, soll ein Vergleich von elexiko und einem Prototyp der Wörterbuchkomponente von ordnet.dk durchgeführt werden. Hierbei wird deutlich, dass elexiko und ordnet.dk etwas unterschiedliche Schwerpunkte haben: Das Ausloten mikrostruktureller Möglichkeiten zur möglichst umfassenden lexikografischen Beschreibung bei elexiko bzw. die Erweiterung der Wörterbuchfunktionen bei ordnet.dk, z.B. bezüglich der Recherche.
The present study examines the dynamics of the kanji combinations that form common (or general) and proper nouns in Japanese. The following three results were obtained. First, the degree of distribution results from two similar processes which are based on a steady-state of birth-and-death processes with different birth and death rates, resulting in a positive negative binomial distribution with the proper nouns and in a positive Waring distribution with common nouns. Second, all rank-frequency distributions follow the negative hypergeometric distribution used very frequently in ranking problems. Third, the building of kanji compounds follows a dissortative strategy. The higher the outdegree of a kanji, the more it prefers kanji with lower indegrees. A linear dependence can be observed with common nouns, whereas the relationship between compounded kanji is rather curvilinear with proper nouns. The actual analytical expression is not yet known.
Erst seit dem 19. Jahrhundert gewinnt die deutsche Hochsprache in ihrer gesprochenen Form in großen Kreisen der Bevölkerung an Bedeutung. Bis dahin spricht der Großteil der Bevölkerung eine jener regionalen Varietäten des Deutschen, die unter dem Eindruck der Ausbreitung der Hochsprache und von sogenannten Umgangssprachen eine Verschiebung ihrer Funktion mitmachen, als der Hochsprache gegenüberstehender Pol verstanden, so als ‘Dialekt’ wissenschaftlich beschrieben und ideologisch integriert werden. Spätestens seit der Mitte des 20. Jahrhunderts verändert sich der Sprachgebrauch in eine Richtung, die eine solche dichotomische Einordnung als obsolet erscheinen lässt. In den letzten zwei Jahrzehnten beobachtet man eine beschleunigte weiträumige und tiefgreifende Annäherung an die Standardsprache auch beim Sprechen. Das hat Konsequenzen für die normativen Vorstellungen von solch einer Sprachform, für die das Bild vom plurizentrischen Charakter des Deutschen keine hinreichende Basis mehr abgibt. Eine andere Frage ist, wie sich diese Entwicklungen angemessen modellieren lassen und welche Rolle die Kategorie Regionalität dabei spielt.