Refine
Year of publication
Document Type
- Working Paper (56) (remove)
Language
- German (56) (remove)
Keywords
- Deutsch (15)
- Gesprochene Sprache (14)
- Korpus <Linguistik> (11)
- Konversationsanalyse (7)
- Transkription (7)
- Interaktionsanalyse (6)
- Digital Humanities (4)
- Interaktion (4)
- Geisteswissenschaften (3)
- Gesprächsdatenbank (3)
Publicationstate
Reviewstate
- (Verlags)-Lektorat (17)
- Review-Status-unbekannt (3)
- Peer-Review (2)
- Preprint (1)
- Review-Status unbekannt (1)
- Verlagslektorat (1)
Publisher
- Institut für Deutsche Sprache (13)
- Leibniz-Institut für Deutsche Sprache (IDS) (3)
- Universität Bielefeld (3)
- Universität Zürich (3)
- Institut für Kommunikationsforschung und Phonetik (2)
- Leibniz-Institut für Deutsche Sprache (2)
- Bergische Universität-GHS Wuppertal, Fachbereich 4 (1)
- IDS-Verlag (1)
- Marl (1)
- UFSP Sprache und Raum (SpuR), Universität Zürich (1)
Dieser Beitrag versucht, statistische Regelmäßigkeiten in der Abfolge von Sprecheinheiten Innerhalb von Gesprächen zu ermitteln. Das Augenmerk richtet sich auf die Unterscheidung und Erfassung von argumentativen Kategorien in Konfliktgesprächen zwischen Müttern und ihren jugendlichen Töchtern. Als konfliktäres Argument wird die Begründung einer Person in einer Konfliktsituation bezeichnet, mit der ein Ziel oder ein anderes Argument gestützt oder geschwächt werden soll. Wir betrachten Fakten, Bewertungen, Konnexe, Normen und Präferenzen als Elemente einer Kognition "konfliktäres Argument". Ein Argument kann bezogen auf ein Ziel oder ein anderes Argument stärkenden (stützenden, zusätzlich stützenden), modifizierenden (relativierenden) oder schwächenden (einwendenden, gegenbehauptenden) Charakter tragen. Neben argumentativen Elementen im engeren Sinne werden auch gesprächssteuernde Kategorien betrachtet: Initiativen (Aufforderungen, Fragen) sowie Reaktiven (positive, negative Reaktionen auf Argumente oder Initiativen). Die Art und Qualität der aktivierten und vorgebrachten Argumente wird als abhängig betrachtet von den Motiven der beteiligten Partner. Bei Müttern werden Kontrollmotive, bei Töchtern vor allem Individuierungsmotive an-genommen. Es wird erwartet, daß sich diese Tendenzen in den Mikrosequenzen niederschlagen. Datenbasis sind 60 Gespräche zwischen 30 Müttern und Töchtern im Alter von 12 bis 24 Jahren. Jede Dyade diskutierte zwei aktuelle Konflikte nach freier Wahl. Die transkribierten Gespräche wurden nach dem Mannheimer Argumentations-Kategorien-System, das sich an den o.a. theoretischen Konstrukten orientiert, in Einheiten zerlegt und klassifiziert. Die Kategorien erwiesen sich als ausreichend objektiv und rellabel. Die Auswertungen erfolgten über log-lineare und lag-sequentielle Analysen. Bei den Ergebnissen konnten wir die Phänomene der Zustimmungs-Relativierungs-Sequenz und der Argument-Reihung als In-turn-Sequenzen Identifizieren. Als turn- übergreifende Muster fielen besonders deutlich auf der negative Reaktionszyklus: eine über drei bis vier lags andauernde Folge von negativen Reaktionen auf Argumente. Weiter bezeichneten wir mit Argumentkonfrontation die Tendenz, daß Gegenargumente überzufällig häufig mit Gegenargumenten gekontert wurden. Besonders bei Müttern waren weiter repetitive Phänomene erkennbar. Sie bestanden darin, daß Initiativen, Insbesondere Aufforderungen und Klärungsfragen nach einer Reaktion wiederholt wurden. Wir nennen das "Insistieren" bzw. "Nachhaken". Mit Bezug auf die Dimension der Argumentelemente konnten deutliche Sequenzen von Abfolgen nicht ermittelt werden. Die Partnerinnen neigten dazu, ihre Argumente jeweils auf der gleichen Ebene (Fakten, Bewertungen, Konnexen und Präferenzen) anzusiedeln, was als Hinweis auf kohärent elementbezogenes Argumentieren aufzufassen Ist. Die Ergebnisse bestätigen in großen Teilen die Erwartungen. Die verschiedenen Mikro-Gesetzmäßigkeiten werden unter Bezug auf die von Jones und Gérard (1967) nach der Kontingenz unterschiedenen Typen von Interaktionen interpretiert.
Mit dem cGAT-Handbuch stellt das FOLK-Projekt eine Richtlinie für das computergestützte Transkribieren nach GAT 2 zur Verfügung. Das Handbuch wurde anhand der Transkriptionspraxis in FOLK entwickelt und enthält eine Vielzahl von authentischen Beispielen, die mit dem zugehörigen Audio auch über die Datenbank für Gesprochenes Deutsch (DGD) abgerufen werden können.
Mit dem cGAT-Handbuch stellt das FOLK-Projekt eine Richtlinie für das computergestützte Transkribieren nach GAT 2 zur Verfügung. Das Handbuch wurde anhand der Transkriptionspraxis in FOLK entwickelt und enthält eine Vielzahl von authentischen Beispielen, die mit dem zugehörigen Audio auch über die Datenbank für Gesprochenes Deutsch (DGD) abgerufen werden können.
Das Muťafi-Lazische
(1995)
Das vorliegende Arbeitspapier ist im Rahmen einer zweisemestrigen Übung "Feldforschung" unter Leitung von Prof. Dr. Hans-Jürgen Sasse entstanden. Diese Veranstaltung hatte zunächst das Ziel, Studenten der Allgemeinen Sprachwissenschaft die Methodik der Feldforschung nahe zu bringen. Im Laufe des Kurses entstand die Absicht, die elizitierten Daten einer breiteren Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. In dieser Publikation liegen nun zu den Teilbereichen Phonologie, Morphologie und Syntax erste Untersuchungen vor, denen eine kurze Darstellung zur Geschichte und Kultur der Lazen vorangeht. Als letztes Kapitel folgt eine Zusammenstellung der elizitierten Texte. Bei der Analyse des Verbalsystems ergaben sich unüberwindliche Kontroversen in bezug auf die Numerus- und Personenkodierung, so daß beide unterschiedlichen Analysen in diesem Band werden und damit zur Diskussion stehen.
Deutschlandtürkisch?
(2004)
Migration führt zu Zwei- und Mehrsprachigkeit. Ein Ausdruck dieser Sprachkontaktsituation sind Phänomene wie Codeswitching oder Codemixing, die weltweit, wie auch im kommunikativen Haushalt der türkischen Migranten in Europa, zu beobachten sind.1 Eine andere Folge dieses Prozesses sind Auffälligkeiten, die sich im Laufe der Zeit auf verschiedenen Ebenen der Diasporasprachen zeigen. Im vorliegenden Beitrag beschäftigen wir uns mit der Frage nach solchen Besonderheiten und ihren Ursachen im Türkischen der Migranten in Deutschland. Hierzu analysieren wir mündliche Alltagskonversationen von zwei Gruppen. Unsere Analyse von gesprochener Sprache wirft in diesem Zusammenhang einige zentrale methodologische Fragen bezüglich der untersuchten Daten und der Analyseperspektive auf, die wir zunächst in Auseinandersetzung mit der Forschungsliteratur erörtern.