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Im Streit um Migration soll der Gebrauch von Disclaimern in erster Linie ein positives Bild des Produzenten liefern oder wenigstens Ansprüche auf die Berechtigung seiner kritischen Stellungnahme erheben, ohne dass der Produzent als Rassist abgestempelt wird. Im vorliegenden Beitrag werden die Ergebnisse einer Fallstudie über den Gebrauch eines solchen Disclaimers in Deutschland und in Italien zusammengefasst, nämlich von „Ich bin kein Rassist, aber“ und seiner italienischen Entsprechung „Non sono razzista, ma“. Es wird gezeigt, (i) wie diese Disclaimer zum Ausdruck ausländerkritischer Stellungnahmen verwendet werden und (ii) wie ihre Verwendung in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird.
The article focuses on the lexeme Ahnung. A lexicographic analysis shows the range of Information offered by Ahnung in selected dictionaries, aespecially monolingual DaF dictionaries, and displays how the Spectrum of meaning is represented in them. Corpus-based analyses from two samples from FOLK and DeReKo investigate exemplary form characteristics and, with regard to the written-language data, the occurrence in text types. Ahnung shows a slightly higher combinatorial potential in written-linguistic data than in spoken-linguistic data. A clear tendency to the connection keine Ahnung is however to be recognized in both data sets.
Im Zentrum der Betrachtungen stehen Sprachkontaktsituationen sowie Sprachkontaktphänomene der Kaukasiendeutschen. Sie sind Nachfahren deutschstämmiger Einwohner des Russischen Reichs und der Sowjetunion, die ab Ende des 18. Jahrhunderts in mehreren Phasen in Gebiete Transkaukasiens ausgewandert sind. Bei der untersuchten Gruppe handelt es sich um diejenigen, die aufgrund von interethnischen Ehen von den Deportationen 1941 aus den deutschen Siedlungsgebieten ausgenommen waren und bis heute im Südkaukasus leben. Mithilfe soziolinguistischer Methoden wurden von der Autorin erstmalig 2017 formelle, leitfadengestützte Interviews im Südkaukasus mit der noch lebenden Erlebnisgeneration sowie einer Nachkommengeneration aufgenommen, transkribiert und ausgewertet. Im Beitrag werden Sprachkontaktkonstellationen deutscher Varietäten (Schwäbisch sowie standardnahes Deutsch) mit dem Russischen (und Georgischen) sowie Sprachkontaktphänomene vorgestellt.
Im Mittelpunkt des Beitrags steht die Frage nach Ursprung und Genese der im geltenden amtlichen Regelwerk niedergelegten Regel, die eine Zusammenschreibung von Adjektiv-Verb-Verbindungen bei Vorliegen einer nicht literalen Bedeutung vorsieht. Ausgangspunkt bilden dabei Sprachtheoretiker und Akteure wie Johann Christoph Adelung, Wilhelm Wilmanns und Konrad Duden, die die Diskussion beherrscht und (dadurch) maßgeblich die erste gesamtdeutsche Rechtschreibregelung im Jahre 1902 mitgestaltet haben. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Umsetzung der Rechtschreibregelung in den orthographischen Wörterbüchern. Erst in dieser zeigt sich, inwiefern der gefundene Kompromiss trägt und inwieweit sich die Beteiligten daran gebunden fühlen, in Sonderheit Duden, der mit seinen Wörterbüchern alsbald eine marktführende Position einnahm und über dessen Duden-Rechtschreibung die Regel einer bedeutungsunterscheidenden Zusammenschreibung bei Adjektiv-Verb-Verbindungen letztlich für alle verbindlich wurde.
Der Beitrag thematisiert die Märchenformel es war einmal unter konstruktionsgrammatischem Gesichtspunkt. Im Mittelpunkt der Überlegungen stehen zwei Fragen: a) Wie kann man es war einmal im Kontext seines Gebrauchs in Märchen beschreiben? b) Wie Lässt sich diese Märchenformel im Kontext anderer, mit ihr formal und/oder semantisch verwandter Konstruktionen mit es erfassen? Um die erste Frage zu beantworten, wird auf Merkmale der Textsorte ‚Märchen' sowie auf den Begriff des Erzählens zurückgegriffen. Damit im Zusammenhang wird in Anlehnung an die Terminologie in Feilke (1996) von textuell-pragmatischer Prägung gesprochen. Zur Klärung der zweiten Frage sollen vor dem Hintergrund syntaktischer Prägung abstraktere Konstruktionen mit es (Rhematisierungskonstruktionen, Präsentativkonstruktionen und das es impersonate) herangezogen und in Beziehung zu es war einmal gesetzt werden. Die Überlegungen von a) über b) führen zu der Annahme einer auf Ähnlichkeiten basierenden Konstruktionsfamilie mit es als Thetizitätsmarker.
Dieser Beitrag skizziert die Möglichkeiten, die die Extensible Markup Language (XML) im Umfeld von eLearning und Web Based Training (WBT) eröffnet. Bisherige eLearning-Angebote kranken an verschiedenen Problemen, die durch die Verwendung von XML-basierten Learning Objects vermieden werden können. Ausgehend vom aktuellen Stand im Projekt MiLCA - Medienintensive Lehrmodule in der Computerlinguistik-Ausbildung - soll zudem ein Ausblick auf zukünftige technische Möglichkeiten des Computer-gestützten Lernens gegeben werden.
In einem der zentralen Projekte der Abteilung Grammatik des IDS, Korpusgrammatik – grammatische Variation im standardsprachlichen und standardnahen Deutsch, wird derzeit u.a. die Wortbildung bearbeitet. Es werden auch Erkenntnisse und weiterführende Fragestellungen berücksichtigt, die sich aus dem Ende 2014 abgeschlossenen Projekt zur Semantik der deutschen Konnektoren ergeben haben. Das neue Projekt stützt sich noch stärker als schon das Konnektoren-Projekt auf Korpusauswertungen. Methodik und erste Ergebnisse werden im vorliegenden Text an zwei exemplarischen Fallgruppen demonstriert: Zunächst geht es um eine Reihe konzessiver Subjunktoren der Bildungsmuster ob-/wenn-/wiewohl etc.; sodann um Bildungen auf -falls, die zu den Adverbkonnektoren gehören. Bestand und sich aus dessen Systematisierung ergebende Wortbildungsmuster werden aus Korpusbelegen vervollständigt, und unterliegende Wortbildungsverfahren (im Kontrast zu der Lage bei den Hauptwortarten) werden diskutiert. Dabei zeigen sich unerwartete Mustervarianten, die auch Hinweise auf die Produktivität der Wortbildungsverfahren geben. Schließlich werden die Varianten mit grammatikexternen Metadaten korreliert, wobei die Möglichkeiten des statistischen Tools KoGra-R genutzt werden.
Close repetitions of lexical material can create an impression of clumsiness in the style of Italian prose, while they seem to be accepted with more ease in German. The present study shows that this traditional claim needs some further differentiation. The negative effects on style take place in Italian when informationally prominent words are repeated, while informational background material may - and in certain cases even must - be repeated for clarity. The comparative study investigates lexical, syntactic and prosodic resources for indicating adversative (contrast) relations in argumentative texts from the field of humanities, written in Italian and German. It shows that, for encoding this kind of relation, Italian depends very much on lexical resources, including repetitions of words, while German makes more use of syntactic and prosodic parallelism. As a consequence, German can often dispense with adversative connectives and allows to employ word repetitions for different purposes.