Refine
Year of publication
Document Type
- Conference Proceeding (10)
- Article (9)
- Part of a Book (5)
- Book (1)
- Other (1)
Keywords
- Kempelen, Wolfgang von (13)
- automatische Sprachproduktion (11)
- historische Phonetik (10)
- Deutsch (7)
- Phonetik (5)
- Artikulation (4)
- Historische Phonetik (4)
- Partikel (3)
- Prosodie (3)
- Reduktion <Linguistik> (3)
Publicationstate
- Veröffentlichungsversion (5)
- Zweitveröffentlichung (5)
- Postprint (3)
- Preprint (1)
Reviewstate
Publisher
- TUDpress (8)
- Erich Schmidt (2)
- de Gruyter (2)
- INRIA (1)
- Institut für Deutsche Sprache (1)
- Institut für Phonetik, Universität des Saarlandes (1)
- Institut für Romanistik der Universität Wien & Institut für Schallforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (1)
- Leibniz-Zentrum allgemeine Sprachwissenschaft (ZAS); Humboldt-Universität zu Berlin (1)
Die wissenschaftliche Beschäftigung mit der Kempelen'schen Sprechmaschine erfolgt zumeist aus wissenschaftshistorischen Motiven heraus. Der vorliegende Aufsatz widmet sich der Frage, welche Bedeutung der Sprechmaschine heutzutage zukommt. Neben möglichen Erklärungen, weswegen die Sprechmaschine auf Wissenschaftler wie Nicht-Wissenschaftler faszinierend wirkt, beschreiben wir den Einsatz von Nachbauten als Instrument zur Demonstration und auch zur Erforschung der Erzeugung von Sprachschall.
Scientific interest in von Kempelen's 'speaking machine' stems mainly from a general interest in the history of science. This study, however, is devoted to the question of what relevance the 'speaking machine' has today. Apart for discussing why it fascinates researchers and non-researchers alike we describe the potential of replicas as an instrument for demonstration and for researching speech generation.
The paper reports on experiments with acoustic recordings of a self-built replica of the historic speaking machine of Wolfgang von Kempelen. Several possibilities of the reed as the glottal excitation mechanism were tested. Perception tests with naïve listeners revealed that the machinegenerated words 'mama' and 'papa' were partially recognised as an authentic child voice – as it was also the case in von Kempelen's demonstrations in the late 18th century.
Vorwort
(2017)
Das 18. Jahrhundert war wissenschaftlich von großen Umbrüchen geprägt, auch im Bereich der Anatomie und Physiologie des Menschen. Die hierauserwachsende lebhafte Diskussion erstreckte sich auch auf das noch sehr junge Gebiet der (mechanischen) Sprachsynthese und ihrer Grundlagen. Das Sprachsynthesekonzept Wolfgang von Kempelens (1734–1804) ist hierbei ein besonders eindrückliches Beispiel dafür, dass eine grundlegende wissenschaftliche Erkenntnis womöglich durch technologische Limitationen nicht notwendigerweise auch praktisch umgesetzt werden kann. Grundsätzlich waren Kempelens Erkenntnisse zur Anatomie und Physiologie des Menschen und damit auch zur Spracherzeugung weitestgehend zutreffend. Die praktische Umsetzung hingegen wirkt aus heutiger Sicht recht kurios. Kempelens Vokaltrakt-Konzept soll exemplarisch dem nur wenig früher entstandenen Prototypen zur Sprachsynthese Christian Gottlieb Kratzensteins (1723–1795) gegenübergestellt werden. Dessen „Erkenntnisse“ müssen heute vielfach als falsch bezeichnet werden; sein Modell zur Vokalsynthese weist einerseits auffällige Parallelen zu demjenigen KEMPELENS auf, geht hinsichtlich der Physiologie jedoch von vielfach irrigen Annahmen aus.
Scientific interest in von Kempelen's 'speaking machine' stems mainly from a general interest in the history of science. This study, however, is devoted to the question of what relevance the 'speaking machine' has today. Apart for discussing why it fascinates researchers and non-researchers alike we describe the construction of a replica and its potential as an instrument for demonstration and for researching speech generation.
In mechanical speech synthesis reed pipes were mainly used for the generation of the voice. The organ stop "vox humana" played a central role for this concept. Historical documents report that the "vox humana" sounded like human vowels. In this study tones of four different "voces humanae" were recorded to investigate the similarity to human vowels. The acoustical and perceptual analysis revealed that some though not all tones show a high similarity to selected vowels.
Der Aufsatz widmet sich einigen markanten historischen Einzelleistungen auf dem Gebiet der mechanischen Sprachsynthese, die auch heute noch faszinierend, jedoch zumeist nur in groben Zügen bekannt sind. An der hier präsentierten Auswahl erweist sich sowohl die fesselnde Kraft eines einmal als grundsätzlich praktikabel erkannten Konzeptes der stimmlichen Anregung als auch die hieraus resultierende Originalität immer neuer Ansätze, diesem Syntheseprinzip zum technologischen Durchbruch zu verhelfen.