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Der Beitrag widmet sich den Geflüchteten als Teil der deutschlernenden Teilnehmer/innen in den staatlich verordneten Integrationskursen (IKs). Unsere Erhebung unter 305 Geflüchteten aus Syrien und anderen Ländern legt ihren Schwerpunkt auf die sprachlichen Hintergründe. Dabei werden soziodemografische Daten mit Angaben zum Spracherwerb in Beziehung gesetzt und als kollektive Sprachbiografien dargestellt. Des Weiteren beschreiben wir sieben Teilnehmergruppen von Geflüchteten in den IKs, die sich vor allem auf Grund der Faktoren Alter, Bildungsgrad und Arbeitserfahrung unterscheiden, für die aber auch Merkmale im Hinblick auf Herkunft und Mehrsprachigkeit eine Rolle spielen. Ferner werden Angaben zur Sozialsituation in Deutschland mit Einschätzungen zum Deutscherwerb in Beziehung gesetzt. Ein Vergleich mit anderen Studien verdeutlicht die Verschiebungen in der Zusammensetzung des IK. Unser Beitrag kann als Anregung verstanden werden, die Passgenauigkeit im Sinne der Deutschlernenden zu überdenken.
Weniger ist mehr! Die IDS-Goethe-Studie in den Integrationskursen und Vorschläge für die Praxis
(2021)
Centering on German self-motion verbs, this paper demonstrates the advantages of free-sorting over creating and delineating word fields with more traditional methods. In particular, I draw a comparison to Snell-Hornby’s (1983) work on German descriptive verbs, which produces lexical fields with the help of dictionary entries, a thesaurus, a small corpus of written text and limited speaker feedback. While these methods have benefits, they are limited in their ability to represent the average organization of semantic fields in the mind of everyday speakers. Freesorting, by contrast, does not rely on academic resources, corpora or singular speaker judgments. In sorting, a group of informants creates visible sets of items according to perceived similarity. Psycholinguists have used the method to quantitatively explore the perception of color terms across cultures (c.f. Roberson et al. 2005). With a sufficiently large number of informants, one can generate lexical sorting data that is apt for cluster analysis, the results of which are represented by dendrograms. The experiment I conducted involved 33 school children from a middle class neighborhood in Braunschweig, Northern Germany. My experiment shows that Snell-Hornby’s (1983) representation of the self-motion field can be improved by integrating further dimensions of meaning, such as body-space relations and sound, that young speakers find salient in the grouping procedure.
Based on the empirical data of 97 fourth-graders from three districts of Braunschweig in Germany, this paper investigates the possibility of changing semantic frames in multilingual communities. The focus of study is the verb field of self-motion. In a free-sorting task involving 52 verbs, Turkish-speaking students, in particular, placed the verbs schleichen (‘to sneak’) and kommen (‘to come’) in the same group. When explaining the perceived similarity they also used the word schleichen (‘to sneak’), in a specific grammatical construction that is not found in Standard German. This paper suggests that semantic frames may change along with grammatical constructions when typologically distinct languages come into close contact.
Unter dem Schlagwort ‚Kiezdeutsch‘ wurde in den letzten zehn Jahren intensiv über die Herkunft des deutschen Multiethnolekts diskutiert, der von Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund genutzt wird. Handelt es sich bei den typischen Merkmalen um altersgebundene Stilisierungen? Oder avanciert die Jugendsprache zu einem neuen Dialekt des Deutschen? Einig war man sich bisher nur darin, dass der Multiethnolekt keine Fortsetzung der Lernermerkmale der Gastarbeitergeneration darstellt.
Ein Vergleich von sieben Merkmalen in über 50 Studien der letzten 50 Jahre lässt diese Prämisse fraglich erscheinen. Der vorliegende Band liefert eine Erklärung der Variation in der Morphosyntax, die mit den Schritten der Koinéisierung im Einklang steht und den kollektiven Sprachwechsel ins Deutsche berücksichtigt: Über mehrere Generationen und Lebensabschnitte erfolgt eine Weitergabe, Abnahme und Funktionalisierung der Merkmale, wobei ethnische Grenzen zunehmend verschwimmen.