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Zur Funktion und Gestaltung der Vor- und Nachspanne in Rechtschreibwörterbüchern des Deutschen
(1991)
Die geltende Regelung der Getrennt- und Zusammenschreibung und Ansatzpunkte zu ihrer Vereinfachung
(1975)
Zu den sprachwissenschaftlichen Grundlagen der Getrennt- und Zusammenschreibung (GZS) im Deutschen
(1986)
Der Aufsatz wendet sich einem von der germanistischen Linguistik besonders ungenügend behandelten Bereich der deutschen Orthographie zu (1.). Nach der Charakterisierung des Gegenstandsbereiches der GZS wird als deren zentrale Problematik das Gegenüber von Wortgruppe und Zusammensetzung herausgestellt (2.). Orientier! an diesen beiden — durch ihre wesentlichen Merkmale für die deutsche Gegenwartssprache bestimmten — Kategorien wird mit Hilfe des Prinzips von Zentrum und Peripherie für die einzelnen in Bezug auf die GZS relevanten Wortartkombinationen eine Skala ihrer orthographischen Problemhaftigkeit abgeleitet (3.). Der-als besonders problemträchtig erkannte verbale Bereich wird in seiner Spezifik genauer betrachtet (4.), und schließlich wird an Beispielen der Kombination Adjektiv + Verb die Notwendigkeit der Aufhellung und der Beachtung der sprachwissenschaftlichen Grundlagen bei Kodifizierungen im Wörterverzeichnis nachgewiesen (5. u. 6.).
Wortbegriff und Orthographie
(1980)
Bei den Beratungen des Internationalen Arbeitskreises für Orthographie über die Neuregelung der deutschen Rechtschreibung lagen in Bezug auf die GZS zwei Reformvorschläge auf dem Tisch. Neben dem Vorschlag der IDS-Kommission für Rechtschreibfragen, der dann als Grundlage für die später beschlossene Reformregelung diente (vgl. dazu 3.4 Schaeder in diesem Band), lag der Vorschlag der DDR-Forschungsgruppe Orthographie, der das gemeinsame Ziel einer Vereinfachung der bisherigen Regelung mit einem zum Teil anderen Ansatz zu erreichen versuchte. Da dieser Reformvorschlag, der von mir im Rahmen der Forschungsgruppe Orthographie ausgearbeitet worden ist (vgl. Herberg 1981, 1986), in seiner endgültigen Fassung, die den Teilnehmern der Züricher Tagung vom September 1987 vorlag, noch nicht veröffentlicht worden ist, nehme ich gern die Gelegenheit wahr, im Rahmen dieser Publikation auf ihn zurückzukommen.
Nach einem kurzen Rückblick auf die Behandlung der GZS-Problematik im Internationalen Arbeitskreis (1.) gehe ich auf die Funktion der GZS in der deutschen Gegenwartssprache ein (2.), leite daraus die Grundsätze für den Neuregelungsvorschlag ab (3.), gebe den Vorschlag im Wortlaut vollständig wieder (4.) und gehe abschließend auf die wesentlichen Gemeinsamkeiten und Unterschiede dieses Vorschlages in Bezug auf die beschlossene Neuregelung ein (5.).
Mit diesem Beitrag wird nicht die Absicht verfolgt, in die theoretische Auseinandersetzung um die Begriffe Sprachnorm und Sprachwandel einzugreifen. Vielmehr soll zur Ausfüllung des thematischen Rahmens der Tagung dadurch beigetragen werden, dass an einem Beispiel exemplarisch demonstriert wird, wie bei der korpusbasierten Untersuchung des Gebrauchs von Schlüsselwörtern der Wendezeit 1989/90, die wir zur Zeit am Institut für deutsche Sprache (IDS) in Mannheim durchführen, Veränderungen im Bereich der lexikalisch-semantischen Normen zutage treten und fassbar werden.
Bevor anhand der Verwendung des Lexems Akte in der Wendezeit verdeutlicht werden soll, auf welche Weise und in welchem Grade die rechnergestützte Arbeit mit einem geeigneten Textkorpus die linguistische Analyse fundieren und fördern kann, werden zum besseren Verständnis einige Worte zur Entstehung, zur Beschaffenheit und zum derzeitigen Stand der Auswertung dieses Korpus vorausgeschickt.