Bilingualismus / Mehrsprachigkeit
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This paper discusses contemporary societal roles of German in the Baltic states (Latvia, Estonia, Lithuania). Speaker and learner statistics and a summary of sociolinguistic research (Linguistic Landscapes, language learning motivation, language policies, international roles of languages) suggest that German has by far fewer speakers and functions than the national languages, English, and Russian, and it is not a dominant language in the contemporary Baltics anymore. However, German is ahead of ‘any other language’ in terms of users and societal roles as a frequent language in education, of economic relations, as a historical lingua franca, and a language of traditional and new minorities. Highly diverse groups of users and language policy actors form a ‘coalition of interested parties’ which creates niches which guarantee German a frequent use. In the light of the abundance of its functions, the paper suggests the concept ‘additional language of society’ for a variety such as German in the Baltics – since there seems to be no adequate alternative labelling which would do justice to all societal roles. The paper argues that this concept may also be used for languages in similar societal situations and, not least, be useful in language marketing and the promotion of multilingualism.
Muttersprachler verfügen über eine sprachliche Kompetenz, die sie prinzipiell befähigt, Sprache, d.h. sprachliche Strukturen bzw. Konstruktionen, kommunikativ angemessen - im Normalfall sogar unbewusst - zu rezipieren und zu produzieren. In einer Fremdsprache hingegen ist die Ausgangssituation eine ganz andere: auch wenn von einer sprachlichen Kompetenz in der Muttersprache (und in vorher erworbenen und/oder erlernten Zweit- oder Fremdsprachen) ausgegangen werden kann, muss die sprachliche Kompetenz in der Fremdsprache erst Phase für Phase aufgebaut werden - was in der Fremdsprachendidaktik als Lernersprache bezeichnet wird. Die phraseologische Kompetenz ist ein Bestandteil der muttersprachlichen Sprachkompetenz, durch die Sprecher in der Lage sind, phraseologische Einheiten zu erkennen, zu verstehen und kommunikativ angemessen zu verwenden. Um einen unauffälligen, natürlichen, muttersprachenähnlichen phraseologischen Sprachgebrach in der Fremdsprache gewährleisten zu können, muss erstens erörtert werden, welche Phraseologismen überhaupt zum gegenwärtigen Sprachgebrauch gehören, und zweitens, wie diese Phraseologismen prototypisch von Muttersprachlern (rezeptiv und produktiv) verwendet werden. Für eine angemessene Erfassung und Beschreibung des Gebrauchs solcher Phraseologismen zu entsprechen, richtet sich in der vorliegenden Arbeit das Hauptaugenmerk exemplarisch auf eine der in dieser Liste aufgeführten idiomatischen Redewendungen, nämlich sich ins Zeug legen.
2008. godā tyka veikts pietejums, kura golvonais mierkis beja raksturuot niulenejū latgalīšu volūdys lūmu izgleiteibys sistemā. Itys roksts prezeņtej byutiskuokūs pietejuma rezultatus. Pietejuma īrūsme sajimta nu „Mercator Education Centre“ (Merkatora izgleiteibys centra), kas dorbojās Nīderlaņdē Ļuvortā (frīzu volūdā — Ljouwert), Frīzejis proviņcis golvyspiļsātā. Piļneigs pietejuma izvārsums ar Merkatora izgleiteibys centra atbolstu publicāts izdavumu serejā „Regional Dossier Series“ (Regionalūs dosje sereja) angļu volūdā. Itys roksts golvonom kuortom dūmuots taidam adresatam, kas mozuok ir saisteits ar Eiropys volūdu izpietis institucejom i kam roksti angļu volūdā var saguoduot izpratnis voi atrasšonys gryuteibys. Partū pietejuma suokumā teik dūts seikuoks metožu i mierķu raksturuojums, paskaidrojūt pietejuma strukturu i rezultatu apkūpuojuma veidu, kai ari dūts puorskots par latgalīšu volūdys lūmu myusdīnu izgleiteibys sistemā. Sacynuojumūs ir īzeimātys nuokūtnis perspektivis i prīšklykumi dabuotūs rezultatu izmontuojumam.
Kontrastiv-multilingual angelegte empirische Studien erfordern eine vergleichbare Datengrundlage. Je nachdem, welche Forschungsfragen im Zentrum der sprachvergleichenden Untersuchungen stehen, bieten sich entweder Parallelkorpora oder vergleichbare einzelsprachliche Korpora als Datengrundlage an. Dieser Beitrag verfolgt hauptsächlich das Ziel, die Herausforderungen aufzuzeigen, die die Arbeit mit vergleichbaren Korpora im multilingualen Sprachvergleich aufwirft. Dabei soll u.a. das Prinzip der Vergleichbarkeit von Korpora thematisiert und methodologische Vorschläge für konkrete empirisch angelegte sprachvergleichende Analysen vorgelegt werden. Die Möglichkeiten und Grenzen der empirisch basierten quantitativen und qualitativen Analysearbeit werden durch die Präsentation einiger exemplarischer Forschungsfragen und -ergebnisse aufgezeigt. Einige Desiderata für zukünftige korpusbasierte Studien auf der Basis von vergleichbaren Korpora im multilingualen Raum schließen den Beitrag ab.
Durch den Dezentralisierungsprozess in Großbritannien gibt es seit etwa einem Jahr neue Hoffnung für ein dauerhaftes Überleben der gälischen Sprache in Schottland. Mit der Einrichtung eines schottischen Parlaments, das seit Mai 1999 für innere Belange Schottlands verantwortlich ist, ist die gälischsprachige Bevölkerung viel näher an das Machtzentrum heran gerückt.
Lingvistiskās ainavas metode – netradicionāls ceļš multilingvisma jautājumu izpētē un mācīšanā
(2008)
Šī raksta mērķis ir iepazīstināt ar lingvistiskās ainavas metodi un izskaidrot tās priekšrocības ne tikai valodnieku pētījumos, bet arī tās ieviešanā mācību procesā skolās un augstskolās. Pēc šī nelielā ievada vēlamies jums parādīt ne tikai metodes ieviešanas gaitu, bet arī pašreizējo attīstības stadiju. Mēs iepazīstināsim arī ar 2008. gada sākumā izstrādāto projektu ,,Latvijas lingvistiskā ainava Baltijas valstu kontekstā”, kuru arī šobrīd realizējam Rēzeknes Augstskolā (maģistra studiju programmas ,,Filoloģija” studenti un divi docētāji). Tāpat tiks dots neliels ieskats par projektā gūtajiem rezultātiem un problēmām, ar kurām saskārāmies pētījuma laikā, kā arī iepazīstināsim ar jauniegūto pieredzi.
“Linguistic Landscapes” (LL) is a research method which has become increasingly popular in recent years. In this paper, we will first explain the method itself and discuss some of its fundamental assumptions. We will then recall the basic traits of multilingualism in the Baltic States, before presenting results from our project carried out together with a group of Master students of Philology in several medium-sized towns in the Baltic States, focussing on our home town of Rēzekne in the highly multilingual region of Latgale in Eastern Latvia. In the discussion of some of the results, we will introduce the concept of “Legal Hypercorrection” as a term for the stricter compliance of language laws than necessary. The last part will report on advantages of LL for educational purposes of multilingualism, and for developing discussions on multilingualism among the general public.
Mehrsprachigkeitsdiskurse im Bildungskontext in Lettland zwischen Populismus und Weltoffenheit
(2019)
Unser Aufsatz diskutiert aktuelle Debatten zu Sprachen und Mehrsprachigkeit im Bildungssystem in Lettland. Theoretischer Hintergrund sind Debatten zur Mehrsprachigkeit, zu Spracheinstellungen und zur heteroglossischen Ideologie. Nach einer kurzen historischen Einführung in Fragen des sprachlichen Ökosystems Lettlands stellen wir Beispiele aus der aktuellen Reform der Schulcurricula vor, die Mehrsprachigkeitsansätze aufgreifen. Diese Reformversuche werden allerdings durch weit verbreitete Diskurse in der lettischen Gesellschaft abgelehnt. Anhand von Reaktionen von Bildungspolitikern und in journalistischen Texten zeigen wir, wie einflussreich traditionelle Vorstellungen vom Sprachlernen nach wie vor sind und wie eine Modernisierung des Lettischunterrichts mit Fragen von nationaler Identität verbunden wird, in denen bisweilen sogar offen xenophobisch argumentiert wird. Gleichzeitig wird deutlich, wie im Diskurs im Interesse der „Rettung der lettischen Sprache“ mit Mythen und Halbwahrheiten operiert wird. Der dritte Teil des Aufsatzes stellt in diesem Kontext zwei Studien unter Lehrern in Lettland vor, in denen explizit nach Einstellungen und Praktiken zu Code-Switching, Translanguaging und ähnlichen Phänomenen gefragt wurde. In den Antworten zeigt sich die Spaltung der Gesellschaft; jedoch zeigen die Ergebnisse auch, dass Perspektiven für einen modernen und mehrsprachigen Sprachunterricht in Lettland durchaus vorhanden sind.
Zum Geleit
(2021)
Neben den wissenschaftlichen Aufsätzen, die nach den Qualitätskriterien
der heute üblichen doppelt anonymen Begutachtung ausgewählt wurden, enthält das Heft drei Berichte – zu einer Tagung zur Mehrsprachigkeit in Tartu, zu einem interdisziplinären DaF-Projekt in Tallinn sowie zu einer Forschungsgruppe zu Sprachkompetenzen und Deutschlernmotivationen von Student/innen in den baltischen und nordischen Ländern. Das Heft wird schließlich durch zwei Rezensionen abgerundet.