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Fremdwörter in deutscher Sprachgeschichte: Integration oder Stigmatisierung?

  • Das deutsche Fremdwortproblem hat seinen Ursprung in der lateinisch-deutschen Diglossie-Situation der frühen Neuzeit, die auch in der Zweischriftigkeit von Antiqua und Fraktur zum Ausdruck kommt. Sie ist der Ausgangspunkt der neulateinischen Massenentlehnungen in die Volkssprache. Die Stigmatisierung des Fremdworts beginnt mit einer puristischen Gegenbewegung, die seit Campe zu einer Verbannung des Fremdwortschatzes aus ‚deutscher‘ Lexikographie und Sprachbeschreibung fuhrt. Durch Lehnwortbildung mit fremden Basen und Affixen (,hausgemachte Fremdwörter‘) wird - lange nach dem Ende des deutsch-lateinischen Sprachkontakts - der Mischcharakter des Deutschen zu einem produktiven Zug. Zahllose Hybridbildungen zeigen jedoch, dass die Trennung von ‚fremd‘ und ‚indigen‘ in der Wortbildung zunehmend obsolet wird und dass Integration die Stigmatisierung ablöst.

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Metadaten
Author:Horst Haider MunskeGND
URN:urn:nbn:de:bsz:mh39-89771
DOI:https://doi.org/10.1515/9783110622669-003
ISBN:3-11-017102-3
Parent Title (German):Neues und Fremdes im deutschen Wortschatz. Aktueller lexikalischer Wandel
Series (Serial Number):Jahrbuch / Institut für Deutsche Sprache (- 2000 -)
Publisher:de Gruyter
Place of publication:Berlin [u.a.]
Editor:Gerhard Stickel
Document Type:Part of a Book
Language:German
Year of first Publication:2001
Date of Publication (online):2019/06/24
Publicationstate:Zweitveröffentlichung
Reviewstate:(Verlags)-Lektorat
GND Keyword:Deutsch; Entlehnung; Fremdwort; Historische Sprachwissenschaft; Neulatein; Sprachkontakt
First Page:7
Last Page:29
DDC classes:400 Sprache / 430 Deutsch
Open Access?:ja
Leibniz-Classification:Sprache, Linguistik
Linguistics-Classification:Lexikologie / Etymologie
Linguistics-Classification:Sprachgeschichte
Licence (German):License LogoUrheberrechtlich geschützt