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Der Einsatz verschiedener Korpusmethoden und -verfahren zur Qualitäts- und Konsistenzsicherung am Beispiel der Ermittlung und Dokumentation von Synonymen und Antonymen

  • Dieser Beitrag beleuchtet die Vor- und Nachteile korpusgestützter lexikografischer Methoden zur Ermittlung und Dokumentation sinnrelationaler Ausdrücke eines Stichwortes. Konkrete Beispiele aus der Praxis des elexiko-Wörterbuchs dienen der Veranschaulichung von Chancen als auch von konkreten Problemen, die die eingesetzten Methoden mit sich bringen. Für die Gewinnung potentieller Synonyme und Antonyme nutzt elexiko zwei unterschiedliche Verfahren, die mit verschiedenen Prämissen an ein Korpus als Datengrundlage herantreten (cf. Tognini-Bonelli 2001). Das korpusgesteuerte / korpusgeleitete Verfahren der Kollokationsanalyse und die zugrunde liegende Ermittlung von Ausdrücken mit verwandten Kollokationsprofi len (related profiles) (cf. Belica 2011) dienen der empirischen und statistischen Absicherung von sprachlichen Phänomenen. Sie erweisen sich aber als lückenhaft in Bezug auf einige Kontexte, in denen semantisch-konzeptuelle Beziehungen der Ähnlichkeit oder des Gegensatzes realisiert, aber nicht mit Korpustools erfasst werden. Mit der Anwendung der in elexiko komplementär genutzten korpusbasierten Vorgehensweise können diese Lücken teilweise gefüllt werden. Das Zusammenspiel beider Korpusansätze hat sich in der lexikografischen Praxis prinzipiell als vorteilhaft erwiesen, bringt jedoch auch Erkenntnisse zum Vorschein, die bisher weder linguistisch erfasst noch lexikografisch dokumentiert wurden und löst nicht, wie teilweise angenommen, das Problem inhaltlicher Inkonsistenzen (cf. Paradis/Willners 2007). Diese Aspekte werden anhand von konkreten Korpusbeispielen und Wörterbucheinträgen illustriert. Als Online-Wörterbuch profitiert elexiko von seinen schnellen Navigationsmöglichkeiten über Verlinkungen. Diese werden auch für sinnrelationale Partnerwörter wie Synonyme und Antonyme angelegt, um diverse Vernetzungsstrukturen nachvollziehbar zu machen. Die Arbeit mit einem Korpus kann bis zu einem gewissen Grad die Konsistenz der bidirektionalen Vernetzungen gewährleisten, sie aber nicht vollständig absichern. In diesem Beitrag wird auch die Frage beantwortet, inwieweit die erwähnten Korpusmethoden dazu beitragen, das gegenseitige Dokumentieren zwischen Synonym- oder Antonympaaren sicherzustellen. Anhand des für diese Zwecke entwickelten Tools vernetziko, einem Vernetzungsmanager, wird gezeigt, warum die Unterstützung zusätzlicher Software für eine konsistente Verlinkung zwischen paradigmatisch miteinander verbundenen Stichwörtern unerlässlich ist(Storjohann/Meyer 2012).

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frontdoor_oas
Metadaten
Author:Petra StorjohannGND
URN:urn:nbn:de:bsz:mh39-8790
URL:http://www.degruyter.com/dg/viewarticle.fullcontentlink:pdfeventlink/$002fj$002flexi.2012.28.issue-1$002flexi.2012-0008$002flexi.2012-0008.xml?format=INT&t:ac=j$002flexi.2012.28.issue-1$002flexi.2012-0008$002flexi.2012-0008.xml
ISSN:1865-9403
Parent Title (German):Lexicographica : international annual for lexicography
Publisher:de Gruyter
Place of publication:Berlin
Document Type:Article
Language:German
Year of first Publication:2012
Tag:Online-Wörterbuch; Stichwörter; Verlinkung; elexiko
GND Keyword:Deutsch
Volume:28
Page Number:19
First Page:121
Last Page:139
Note:
Dieser Beitrag ist mit Zustimmung des Rechteinhabers aufgrund einer (DFG geförderten) Allianz- bzw. Nationallizenz frei zugänglich.
DDC classes:400 Sprache / 430 Deutsch
Open Access?:ja
BDSL-Classification:Lexikographie, Wörterbücher
Leibniz-Classification:Sprache, Linguistik
Linguistics-Classification:Lexikografie
Licence (German):License LogoUrheberrechtlich geschützt