Grammatik ohne Wörter?
- Am Beispiel des Deutschen wird gezeigt, dass verschiedene Strategien, die traditionelle Unterscheidung zwischen Wörtern und Syntagmen so zu modifizieren, dass sie die sehr differenzierten Daten vollständig, detailliert und widerspruchsfrei erfasst, zur inhaltlichen Entleerung dieser Unterscheidung führen und sie damit letztlich überflüssig machen. Das gilt sowohl für die populäre Aufspaltung von Wort vs. Syntagma in mehrere spezifischere Kategorienpaare (phonologisches Wort vs. phonologisches Syntagma, graphematisches Wort vs. graphematisches Syntagma usw.) als auch für ihre Umdeutung als Prototypen- oder Default-Kategorien. Allerdings kann man an der Unterscheidung zwischen Wörtern und Syntagmen festhalten, wenn man Einschränkungen der Vollständigkeit, Detailtreue oder Widerspruchsfreiheit in Kauf nimmt (wie in der linguistischen Praxis oft unumgänglich). Diese Überlegungen übertragen sich auf die auf Wort vs. Syntagma beruhenden Abgrenzungen linguistischer Teilgebiete, wie Syntax vs. Morphologie vs. Phraseologie, z.T. auch Grammatik vs. Lexikon.
Author: | Joachim Jakobs |
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DOI: | https://doi.org/10.1515/9783110262339.345 |
Parent Title (German): | Sprachliches Wissen zwischen Lexikon und Grammatik |
Series (Serial Number): | Jahrbuch / Institut für Deutsche Sprache (° 2011) |
Publisher: | de Gruyter |
Place of publication: | Berlin [u.a.] |
Document Type: | Part of a Book |
Language: | German |
Year of first Publication: | 2011 |
Date of Publication (online): | 2018/10/26 |
Publicationstate: | Veröffentlichungsversion |
Reviewstate: | (Verlags)-Lektorat |
GND Keyword: | Deutsch; Syntagma; Wort |
First Page: | 345 |
Last Page: | 372 |
DDC classes: | 400 Sprache / 430 Deutsch |
Open Access?: | ja |
BDSL-Classification: | Grammatik |
Leibniz-Classification: | Sprache, Linguistik |
Linguistics-Classification: | Grammatikforschung |
Licence (German): | ![]() |