Sprache, Stimme, Schrift: Zur impliziten Bildlichkeit sprachlicher Medien
- Die zeichentheoretische Entgegensetzung von Sprache und Bild ist überaus geläufig. Die hier zu entwickelnde These ist jedoch, dass medial verkörperte Sprache eine implizite Ikonizität zukommt: Sprachlichkeit kommt nicht ohne Bildlichkeit, das Sagen nicht ohne das Zeigen aus. Was dies bedeutet, wird in einer Betrachtung der Performanz des Lautlichen sowie des Phänomens der Schriftbildlichkeit erläutert. Sowohl bezüglich der Stimme wie auch der Schrift, zeigt sich eine intrinsische ‚Intermedialität‘ der Sprache. Die Wirksamkeit der Stimme beruht auf ihrer Vereinigung von Somatik und Semantik, eines physiognomischen und propositionalen Aspektes. Die Leistungskraft von Schriften besteht in der Verschränkung von diskursiven und visuellen, von linguistischen und graphischen Aspekten. Friedrich Nietzsche hat auf überraschende Weise eine der Sprache inhärente Intermedialität reflektiert, insofern er die Lautsprache hervorgehen lässt aus der Vereinigung von Musik und Bild.
Author: | Sybille Krämer |
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DOI: | https://doi.org/10.1515/9783110223613.11 |
Parent Title (German): | Sprache intermedial. Stimme und Schrift, Bild und Ton |
Series (Serial Number): | Jahrbuch / Institut für Deutsche Sprache (< 2009) |
Publisher: | de Gruyter |
Place of publication: | Berlin [u.a.] |
Document Type: | Part of a Book |
Language: | German |
Year of first Publication: | 2010 |
Date of Publication (online): | 2018/10/23 |
Publicationstate: | Veröffentlichungsversion |
Reviewstate: | (Verlags)-Lektorat |
GND Keyword: | Ikonizität; Schriftlichkeit; Sprachzeichen |
First Page: | 13 |
Last Page: | 28 |
DDC classes: | 400 Sprache / 430 Deutsch |
Open Access?: | ja |
Leibniz-Classification: | Sprache, Linguistik |
Linguistics-Classification: | Sprachphilosophie |
Licence (German): | ![]() |