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Sprachkontakt und Konfession. Lexikalische Sprachkontaktphänomene Deutsch-Nauruisch bei den Missionaren Delaporte und Kayser

  • In den zwei Jahrzehnten vor dem ersten Weltkrieg standen weite Teile des Südpazifik unter deutscher Verwaltung. Das Deutsche stand hier in einem eng umrissenen geographischen Areal über 700 anderen Sprachen gegenüber, was zu einer besonderen Situation in Bezug auf Sprachenpolitik, Sprachenverhältnisse und Sprachkontakt führte. Ein konkretes Beispiel für kontaktbedingten lexikalischen Einfluss in diesem Kontext bietet die sprachliche Situation auf der pazifischen Insel Nauru. Hier hielten sich zu Anfang des 20. Jahrhunderts etwa zeitgleich zwei deutschsprachige Missionare auf, der Protestant Philip A. Delaporte und der Katholik Alois Kayser; beide trugen aktiv zur Dokumentation und schriftlichen Verwendung des Nauruischen bei. Ein Vergleich der Wörterbücher zeigt jedoch deutliche Unterschiede, v.a. in Bezug auf die Herkunft von Lehnwörtern, Während bei Delaporte in allen auf Nauruisch verfassten schriftlichen Dokumenten eine größere Zahl an deutschen Lehnwörtern auftritt, finden sich bei Kayser an deren Stelle häufig die entsprechenden englisch-basierten Lexeme, sofern die betreffenden Lemmata überhaupt erfasst sind. In der vorliegenden Untersuchung geht es um einen Vergleich der Wörterbücher von Delaporte und Kayser, wobei ergänzend eine Wortliste von Paul Hambruch (1914—15) sowie neuere nauruische Wortlisten (Nauruan Swadesh List 1954, Petit-Skinner 1981) herangezogen werden. Eine zentrale Fragestellung ist, wie sich die Unterschiede zwischen Delaporte und Kayser erklären lassen und welche Schlussfolgerungen aus solchen Unterschieden in der Sprachdokumentation für die weitere Erforschung dieser und vergleichbarer Kontaktsitutationen zu ziehen sind (Zuverlässigkeit bzw. Bewertung linguistischer Dokumente). Dabei kommen auch methodologische Gesichtspunkte zur Sprache, u.a. die Schwierigkeit, eine aussagekräftige und quantitativ ausreichende Datenbasis zusammenzustellen, die eine möglichst zuverlässige Grundlage für die Evaluierung einer solchen historischen Sprachkontaktsituation bieten kann.

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Metadaten
Author:Doris Stolberg
URN:urn:nbn:de:bsz:mh39-33851
ISBN:978-3-05-005190-1
Parent Title (German):Kolonialzeitliche Sprachforschung: die Beschreibung afrikanischer und ozeanischer Sprachen zur Zeit der deutschen Kolonialherrschaft ; [... an der Universität Bremen die 1. Tagung Deutschlands Koloniallinguistik (27. - 28.9.2009) ... veranstaltet]
Series (Serial Number):Koloniale und postkoloniale Linguistik (1)
Publisher:Akademie Verlag
Place of publication:Berlin
Editor:Thomas Stolz, Christina Vossmann, Barbara Dewein
Document Type:Part of a Book
Language:German
Year of first Publication:2011
Date of Publication (online):2015/01/14
Tag:Kolonialllinguistik
GND Keyword:Deutsch; Deutschland; Kolonialismus; Lehnwort; Lexikologie; Pazifischer Ozean <Süd>; Sprachkontakt
First Page:285
Last Page:304
DDC classes:400 Sprache / 430 Deutsch / 433 Deutsche Wörterbücher
Open Access?:ja
Leibniz-Classification:Sprache, Linguistik
Linguistics-Classification:Lexikologie / Etymologie
Licence (German):License LogoUrheberrechtlich geschützt