@article{GumzSpranzFogasy2022, author = {Antje Gumz and Thomas Spranz-Fogasy}, title = {Sprachliche Charakteristika einer Psychotherapiesitzungssequenz aus der Perspektive unterschiedlicher Analysemethoden}, series = {Psychotherapeut}, volume = {67}, number = {2}, publisher = {Springer Medizin}, address = {Heidelberg}, issn = {1432-2080}, doi = {10.1007/s00278-021-00568-5}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:mh39-109002}, pages = {150 -- 157}, year = {2022}, abstract = {Hintergrund Die sprachlichen {\"A}u{\"s}erungen sind ein zentrales Medium in Psychotherapien, d. h., Psychotherapie wirkt im Wesentlichen {\"u}ber die Sprache, {\"u}ber das Miteinanderreden. Angesichts der Bedeutung des sprachlichen Austauschs ist es relevant, die Mechanismen, {\"u}ber die Sprache in Psychotherapieprozessen wirkt, genauer zu verstehen. Die linguistische Psychotherapieforschung nutzt hierf{\"u}r vielf{\"a}ltige Methoden. Ziel der Arbeit Vorliegender Beitrag demonstriert exemplarisch 2 mikroanalytische Ans{\"a}tze. Material und Methoden Eine transkribierte Psychotherapiesitzungssequenz wurde aus Perspektive der psychodynamischen Theorie inhaltlich interpretiert und bez{\"u}glich sprachlicher Merkmale mithilfe von 2 Methoden mikroanalytisch beurteilt: Die verbalen Techniken (Fokus Therapeuten{\"a}u{\"s}erungen) wurden mithilfe der Psychodynamischen Interventionsliste (PIL) geratet und eine detaillierte Konversationsanalyse (Fokus Dialog) erfolgte. Ergebnisse Analysen mit der PIL zeigten, dass im Sitzungsausschnitt {\"u}berwiegend die Techniken „Bedeutung hinzuf{\"u}gen“ und „Wiederholen, Umschreiben, Zusammenfassen“ verwendet wurden. Thematisch wurde besonders auf den „Vater“ Bezug genommen, gefolgt von der „Therapeutin“. Der zeitliche Bezug lag schwerpunktm{\"a}{\"s}ig in der „Vergangenheit“. Die Gespr{\"a}chsanalyse rekonstruiert, dass der Wechsel auf die Erlebensebene die Therapiesituation selbst in den Fokus r{\"u}ckt. Mithilfe sequenzieller Handlungszw{\"a}nge werden extratherapeutische Konstellationen in der Vergangenheit und therapeutische Gegenwart kontrastierbar sowie intersubjektiv bearbeitbar gemacht. Schlussfolgerung Die eigene Sprache und den Dialog im Therapieprozess zu beobachten, kann f{\"u}r Therapeuten aufschlussreiche Erkenntnisse {\"u}ber Folgen und Voraussetzungen eigener Interventionen liefern. Forschungen an der interdisziplin{\"a}ren Schnittstelle von Psychotherapie und Linguistik sind lohnenswert.}, language = {de} }