TY - CHAP U1 - Buchbeitrag A1 - Sauer, Christoph ED - Haß-Zumkehr, Ulrike T1 - Vom Großen im Kleinen – Über kulturelle Ressourcen juristischer Interaktionen und Darstellungen T2 - Sprache und Recht N2 - Aus der Perspektive der linguistischen Verfahrensbeobachtung mit Tonbandaufnahme und anschließender Transkription wird der Versuch unternommen, die sprachlichen Verhaltensformen vor dem Einzelstrafrichter am Amtsgericht genauer zu sichten. Wie jede andere Kommunikation muss auch die gerichtliche Kommunikation darauf gerichtet sein, in der inhaltlichen Thematisierung des verhandelten Falles jeweils Verständigung zu erreichen über das, was verstanden und als was es verstanden wird. Juristisch kodifizierte Verfahrensschritte reichen zur Charakterisierung nicht aus. Anspielungen auf weiterreichende Themen und großräumige' Diskurseinlagerungen sind üblich. Sie bewirken, dass bestimmte Formulierungen und Details eher akzeptiert werden als andere, dass bestimmte Erzählungen leichter über- und angenommen werden als andere. Solche Einlagerungen fungieren als Plausibilisierungsschübe. Die Überzeugungskraft erhöht sich, wo kulturelle Ressourcen in die Formulierungen einfließen: märchenähnliche Analogien, mythische Erzählungen, allgemeinere kulturelle Schemata. Sie tragen dazu bei, dass die Herstellung von Übersichtlichkeit in der Gemengelage der gerichtlichen Interaktionen gelingt. Dies soll in diesem Beitrag aufgezeigt werden (Schwerpunktmäßig werde ich vor allem auf ein Prozessbeispiel - „Verschwörung im Fotohaus" - eingehen). T3 - Jahrbuch / Institut für Deutsche Sprache - : 2001 KW - Deutsch KW - Rechtssprache KW - Gerichtsverhandlung KW - Kommunikation KW - Verständlichkeit Y1 - 2002 UN - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:mh39-92044 SN - 3-11-017457-X SB - 3-11-017457-X U6 - https://doi.org/10.1515/9783110622836-009 DO - https://doi.org/10.1515/9783110622836-009 SP - 100 EP - 118 PB - de Gruyter CY - Berlin [u.a.] ER -