TY - CHAP U1 - Buchbeitrag A1 - Christensen, Ralph A1 - Sokolowski, Michael ED - Haß-Zumkehr, Ulrike T1 - Wie normativ ist Sprache? Der Richter zwischen Sprechautomat und Sprachgesetzgeber T2 - Sprache und Recht N2 - Die juristische Arbeit besteht in der Entscheidung von Bedeutungskonflikten zur Festlegung auf Sprachnormen. Die deuten auf legitimatorische Standards und müssen angesichts der Vielfalt und Divergenz des Sprachgebrauchs immer wieder gesetzt und auch durchgesetzt werden. Das Normativitätsproblem verweist auf eine Praxis des Forderns und Lieferns von Gründen. Die juristische Entscheidung vollzieht sich im sozialen Raum eines diskursiven Verfahrens. In ihm geht es um einen Konflikt sich ausschließender Lesarten desselben Gesetzes. Es geht somit nicht um die Auffindung einer Sprachregel, sondern um eine Sprachnormierung. In der Frage der Legitimität einer Entscheidung über die widerstreitenden Lesarten liegt der Ansatzpunkt der verfahrensbezogenen Normen aus dem Umkreis des Rechtsstaatsprinzips. Das Rechtsstaatsprinzip kann als ein kodifizierter Sonderfall kommunikativer Ethik angesehen werden. Es kodifiziert eine bestimmte Kultur des Streitens, welche im juristischen Bereich durch Rechtsprechung und Lehre eine spezifische Ausprägung erfahren hat. T3 - Jahrbuch / Institut für Deutsche Sprache - :2001 KW - Deutsch KW - Fachsprache KW - Rechtssprache KW - Rechtsprechung KW - Sprachnorm Y1 - 2002 UN - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:mh39-92014 SN - 3-11-017457-X SB - 3-11-017457-X U6 - https://doi.org/10.1515/9783110622836-007 DO - https://doi.org/10.1515/9783110622836-007 SP - 64 EP - 79 PB - de Gruyter CY - Berlin [u.a.] ER -