@incollection{Seibert2019, author = {Thomas-M. Seibert}, title = {Recht, Sprache und {\"O}ffentlichkeit: Der Preis des Rechts}, series = {Sprache und Recht}, editor = {Ulrike Ha{\"s}-Zumkehr}, publisher = {de Gruyter}, address = {Berlin [u.a.]}, isbn = {3-11-017457-X}, doi = {10.1515/9783110622836-004}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:mh39-91971}, pages = {19 -- 38}, year = {2019}, abstract = {Wer Gerechtigkeit will, bekommt ein Urteil. Das ist ein alter Spruch, der im Verh{\"a}ltnis zwischen Sender und Empf{\"a}nger der Rechtsbotschaft immer neu institutionell umzusetzen und pers{\"o}nlich zu verarbeiten ist. Am Anfang steht die nicht fachlich gemeinte Rechtsfrage: Was h{\"a}tte ich tun sollen? Sie muss nicht, aber sie kann einen Prozess in Gang setzen. {\"U}ber das Zeichen, das eine Klage enth{\"a}lt, wird dann mit den Mitteln der Sprache justiz{\"o}ffentlich disponiert. Das Dispositiv der Justiz hat seinen Preis, und dieser Preis schl{\"a}gt sich in medialen Kosten nieder: in Geldnachteilen, in Zeit und Wahrheit. Das sind die Kosten des Rechtsstaats, die sprachpragmatische Analysen beziffern k{\"o}nnen. - Und was gewinnt man statt dessen? Hier reicht die Spannweite vom Lobpreis der Ordnung {\"u}ber die schwache Trostrede, der Naturzustand des Kampfes aller gegen alle werde {\"u}berwunden, bis zum resignativen Abschied, wonach gar nichts zu gewinnen und {\"u}berhaupt nur Verluste zu realisieren seien, also eben der Rechtsstaat, aber nicht Gerechtigkeit zu erwarten steht. Semiotisch gesehen, gewinnt man mit dem Justizdispositiv auch nichts vom Kern des Rechts - das w{\"a}re gar nicht m{\"o}glich - , sondern man erfahrt die Disposition dar{\"u}ber, was als Recht und Unrecht gilt. Das gerade ist Inhalt einer Entscheidung. Man weiss nachher, was als „Recht\" gilt. Das bleibt {\"a}u{\"s}erlich - zum Gl{\"u}ck. Glauben muss man es nicht.}, language = {de} }