TY - CHAP U1 - Buchbeitrag A1 - Linke, Angelika ED - Eichinger, Ludwig M. T1 - Sprachreflexion und Menschenbild T2 - Sprachwissenschaft im Fokus. Positionsbestimmungen und Perspektiven N2 - Zu den Gemeinplätzen wissenschaftlichen wie populären Nachdenkens über den Menschen gehört, dass es die Sprache ist, die ihn gegenüber allen anderen Lebewesen auszeichnet. Die naheliegende Folgerung, dass Sprachwissenschaft deshalb immer auch eine anthropologische Wissenschaft ist, wird dennoch eher selten gezogen. Dies obwohl es praktisch nicht möglich ist, sprachtheoretische Überlegungen zum ‚Wesen‘ der Sprache oder zu zentralen Fragestellungen der Linguistik anzustellen, ohne zumindest implizit auch ein Bild des Menschen selbst zu entwerfen. Der folgende Beitrag geht von Humboldt über Benveniste bis zur neueren conversation analysis denjenigen sprachtheoretischen Traditionslinien nach, welche den sprachlichen Menschen als einen basal auf ein Gegenüber bezogenen Menschen entwerfen – eine Konstellation, die zudem die Figur des ‚Dritten‘ erzeugt – und welche Sprachlichkeit als prägendes Formativ menschlicher Sozialität verstehen. Sprache wird entsprechend nicht nur als Medium referenzieller ‚Aboutness‘, sondern ebenso performativer ‚Withness‘ betrachtet. Im Horizont der Überlegungen steht dann allerdings auch die Frage, in welcher Weise die an gesprochener Sprache ausgerichtete, interaktionsorientierte Neukonturierung der Sprachwissenschaft in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts einen neuen Blick auf Schriftsprachlichkeit und ihre Leistungen in der Selbstformierung des Menschen ermöglicht. T3 - Jahrbuch / Institut für Deutsche Sprache - ; 2014 KW - Sprachtheorie KW - Sprache KW - Menschenbild KW - Anthropologie KW - Wissenschaftsgeschichte Y1 - 2015 U6 - https://doi.org/10.1515/9783110401592.9 DO - https://doi.org/10.1515/9783110401592.9 SP - 9 EP - 42 PB - de Gruyter CY - Berlin [u.a.] ER -