@incollection{Schmidt2018, author = {J{\"u}rgen Erich Schmidt}, title = {Sprachliche Identit{\"a}t und die Dynamik der deutschen Regionalsprachen}, series = {Sprachverfall? Dynamik - Wandel - Variation}, editor = {Albrecht Plewnia and Andreas Witt}, publisher = {de Gruyter}, address = {Berlin [u.a.]}, doi = {10.1515/9783110343007.127}, pages = {127 -- 147}, year = {2018}, abstract = {Vielbeachtete neue Studien zeigen, dass zwischen aktuellem {\"o}konomisch relevantem Handeln und den traditionellen Dialektr{\"a}umen ein signifikanter Zusammenhang besteht. In dem Beitrag wird dieser Zusammenhang aus der Dynamik der modernen Regionalsprachen erkl{\"a}rt. Unter dem Druck der omnipr{\"a}senten Standardsprache wird einerseits das alte landschaftliche Hochdeutsch zum Regiolekt um- und abgewertet, andererseits hat sich im Regiolekt die alte sprachraumkonstituierende und identit{\"a}tsstiftende Funktion der gro{\"s}r{\"a}umigen Dialektlandschaften bewahrt. In Abh{\"a}ngigkeit von der diffusionsabweisenden oder diffusionslizensierenden Qualit{\"a}t sprachkognitiver Gegens{\"a}tze fallen alte Dialektgrenzen mit den Grenzen regiolektaler Neuerungsr{\"a}ume zusammen. Da f{\"u}r die Sprecher die sprachkognitiven Gegens{\"a}tze, die sich hinter den vermeintlich geringen, die Verstellbarkeit nicht behindernden Unterschieden zwischen benachbarten Regiolekten verbergen, nicht erkennbar sind, bewerten sie diese nicht linguistisch-regional, sondern emotional, auf der Beziehungsebene und {\"a}sthetisch. Die „mentalen Gegens{\"a}tze“, die die Raumwahrnehmung konstituieren, beruhen auf empirisch zug{\"a}nglichen sprachkognitiven Differenzen. Die kulturelle Identit{\"a}t hat — jedenfalls soweit es die modernen deutschen Regionalsprachen betrifft — eine direkte linguistische Basis.}, language = {de} }