@incollection{Molnar2018, author = {Val{\´e}ria Moln{\´a}r}, title = {Zur Relevanz der linken Peripherie f{\"u}r die Strukturierung der Information - kontrastive und typologische {\"U}berlegungen}, series = {Deutsch im Sprachvergleich. Grammatische Kontraste und Konvergenzen}, editor = {Lutz Gunkel}, publisher = {de Gruyter}, address = {Berlin [u.a.]}, doi = {10.1515/9783110284768.383}, pages = {383 -- 416}, year = {2018}, abstract = {In der linguistischen Forschung wird h{\"a}ufig auf die besondere informationsstrukturelle Funktion der Randpositionen des Satzes hingewiesen: Diese sind nicht nur f{\"u}r die Gewichtung des satzinternen Materials nach Hintergrund und Vordergrund relevant, sondern tragen auch zur Sicherung der Koh{\"a}renz im Diskurs bei. Dabei wird vor allem mit Hinweis auf kognitive und funktionale Prinzipien die universelle G{\"u}ltigkeit der Topik-Fokus-Abfolge betont, mit der initialen (oder fr{\"u}hen) Platzierung des kontextuell verankerten Satzgegenstandes (des so genannten Topiks) und der sp{\"a}teren Erw{\"a}hnung der Kernaussage (des Fokus). In dem vorliegenden Artikel wird die Relevanz des linken Satzrandes f{\"u}r die Herstellung des Diskurszusammenhanges und die Universalit{\"a}t der Topik-Fokus-Ordnung {\"u}berpr{\"u}ft. Zum einen scheint die Funktion des Satzanfangs komplex: Mit dem ersten Glied der Aussages{\"a}tze wird n{\"a}mlich in vielen Sprachen nicht nur an etwas Gesagtes angeschlossen, sondern kann auch etwas Wichtiges hervorgehoben werden. Zum anderen sind die Unterschiede zwischen den Sprachen betr{\"a}chtlich, was auf den Einfluss struktureller Gegebenheiten hindeutet. Zur L{\"o}sung der Probleme wird ein neues informationsstrukturelles Prinzip vorgeschlagen, das auf der „C-Markiertheit“ (Koh{\"a}renzmarkiertheit) der Konstituenten aufbaut. Demnach sind nicht nur kontextuell gegebene, sondern auch kontrastive Elemente relevant f{\"u}r die Herstellung der Koh{\"a}renz (und somit C-markiert), da diese die Zuordnung zu {\"a}hnlichen oder identischen Mengen bzw. Skalen voraussetzen. Als universelle Strategie der pragmatischen Ordnung ist somit der so genannte „C-Constraint“ zu betrachten, der die initiale Platzierung der C-markierten Konstituenten vorschreibt, unabh{\"a}ngig von ihrem Topik- oder Fokusstatus. Der typologischen Vielfalt bez{\"u}glich der Besetzung des linken Satzrandes wird durch die Beachtung relevanter struktureller Parameter in sieben genetisch und typologisch unterschiedlichen europ{\"a}ischen Sprachen (Deutsch, Englisch, Schwedisch, Franz{\"o}sisch, Russisch, Finnisch, Ungarisch) — und durch die Aufstellung der so genannten „C-Hierarchie“ — Rechnung getragen. Deren drei Hauptkategorien weisen bez{\"u}glich der Zulassung von C-markierten kontrastiven Elementen und von unterschiedlichen Typen nicht C-markierter Fokusglieder am Satzanfang eine bedeutende Variation auf.}, language = {de} }