TY - CHAP U1 - Buchbeitrag A1 - Gast, Volker A1 - Wiechmann, Daniel ED - Gunkel, Lutz T1 - W(h)-Clefts im Deutschen und Englischen: eine quantitative Untersuchung auf Grundlage des Europarl-Korpus T2 - Deutsch im Sprachvergleich. Grammatische Kontraste und Konvergenzen N2 - Dieser Beitrag beschäftigt sich mit einem Vergleich der englischen wh-Clefts und deren Entsprechungen im Deutschen, den ,Sperrsätzen‘ oder ‚w-Clefts‘. Auf Grundlage einer umfangreichen Korpusstudie werden zunächst Unterschiede in der Verteilung bestimmter w/h-Cleftsatztypen ermittelt. Ein generelles quantitatives Übergewicht der englischen wh-Clefts gegenüber den deutschen w-Clefts wird mit der flexibleren Wortstellung des Deutschen in Verbindung gebracht. Spezifisch werden die beobachteten Asymmetrien durch Unterschiede in der Möglichkeit der Erfüllung bestimmter struktureller Bedingungen erklärt. Vier Motivationen für die Bildung von Cleftsätzen werden identifiziert: (i) lineare Synchronisierung von Informationsstruktur und Syntax, (ii) strukturelle Trennung von Quaestio (= im Diskurs gegebener Frage) und Responsio (= Antwort auf die Quaestio), (iii) Trennung von propositionalem Gehalt und Äußerungskommentar (,Ebenentrennung‘) und (iv) Rechtslastigkeit (Behaghels ‚Gesetz der wachsenden Glieder‘). Während all diese Faktoren die Bildung von wh-Cleftsätzen im Englischen zu begünstigen scheinen, sind deutsche w-Clefts meist durch den in (ii) genannten Faktor motiviert. Die anderen Motivationen führen seltener zur Bildung von w-Cleftsätzen als im Englischen, da die entsprechenden strukturellen Effekte auch ohne Cleftsatzbildung — z.B. in einem kanonischen Verbzweitsatz — erzielt werden können. T3 - Jahrbuch / Institut für Deutsche Sprache - ^ 2011 KW - Cleft-Erweiterung KW - Kontrastive Grammatik KW - Korpus KW - Deutsch KW - Englisch Y1 - 2012 U6 - https://doi.org/10.1515/9783110284768.333 DO - https://doi.org/10.1515/9783110284768.333 SP - 333 EP - 362 PB - de Gruyter CY - Berlin [u.a.] ER -