TY - CHAP U1 - Buchbeitrag A1 - Webelhuth, Gert T1 - Paradigmenwechsel rückwärts: Die Renaissance der grammatischen Konstruktion T2 - Sprachliches Wissen zwischen Lexikon und Grammatik N2 - Im letzten halben Jahrhundert hat in der formalen Grammatikforschung eine intensive Diskussion über die Natur syntaktischer und lexikalischer Information statt-gefunden. Während die frühe Generative Grammatik der traditionellen Grammatik folgte und konstruktionsspezifische Regeln anerkannte, gibt es seit den achtziger Jahren extreme Formen des Lexikalismus, die die Existenz von Konstruktionen bestreiten. Als Reaktion auf diese Entwicklungen leitete die „Berkeley Construction Grammar“ eine Renaissance der grammatischen Konstruktion ein. Der vorliegende Aufsatz untersucht anhand deutscher Relativsatztypen, ob diese besser rein lexikalisch oder mit Hilfe von Konstruktionen zu analysieren sind. Der Befund ist eindeutig: Die empirischen Daten treiben die rein lexikalische Theorie vor sich her und erweisen sie als unmotiviert und unüberzeugend. Im Gegensatz dazu kann die konstruktionale Theorie mit „intelligenten“ Werkzeugen wie Typen, Untertypen und Vererbung Generalisierungen über deutsche Relativsätze auf allen Ebenen elegant und effizient erfassen. Der Vorschlag Chomskys, Konstruktionen aus der Grammatik zu verbannen, erweist sich somit konzeptuell und empirisch als wissenschaftliche Fehlentscheidung. T3 - Jahrbuch / Institut für Deutsche Sprache - * 2010 KW - Konstruktionsgrammatik KW - Konstruktion KW - Generative Grammatik KW - Relativsatz Y1 - 2011 U6 - https://doi.org/10.1515/9783110262339.149 DO - https://doi.org/10.1515/9783110262339.149 SP - 149 EP - 179 PB - de Gruyter CY - Berlin [u.a.] ER -