@incollection{Steinseifer2018, author = {Martin Steinseifer}, title = {Pr{\"a}gnanzen. Bilder und ihre Effekte in der pragmatischen Linguistik}, series = {Sprache intermedial. Stimme und Schrift, Bild und Ton}, publisher = {de Gruyter}, address = {Berlin [u.a.]}, doi = {10.1515/9783110223613.325}, pages = {325 -- 358}, year = {2018}, abstract = {Der Beitrag nimmt die verbreitete Annahme einer besonderen {\"U}berzeugungskraft von Bildern zum Anlass, nach dem Ort einer solchen medienspezifischen Wirkungsweise im Rahmen einer pragmatischen Linguistik zu fragen. In exemplarischen Analysen wird gezeigt, wie Fotografien in journalistischen Printmedien eingesetzt werden, um Bedeutungen, die ihnen durch die umstehenden Texte ‚zugeschrieben‘ und so stabilisiert werden, ein besonderes Ma{\"s} an Plausibilit{\"a}t zu verleihen. Dieser intermediale Evidenzeffekt wird als Pr{\"a}gnanz bezeichnet. Zu seiner theoretischen Begr{\"u}ndung wird der Peircesche Begriff der Ikonizit{\"a}t mit dem Konzept der ‚ikonischen Differenz‘ aus der ph{\"a}nomenologischen Bildtheorie Gottfried Boehms verbunden. Denn beide stellen heraus, dass die wahrnehmbaren Eigenschaften der Zeichenform ein notwendiges Komplement zu symbolischen Schematisierungen im Prozess der Sinnkonstitution bilden. Diese Verschr{\"a}nkung zwischen Ikonizit{\"a}t und Symbolizit{\"a}t pr{\"a}gt sowohl die Konstitution dessen, was ein gegenst{\"a}ndliches Bild in seinen Teilen wiedererkennbar zeigt, als auch dessen, was es als Ganzes – durch die Anordnung von Elementen auf einer begrenzten Fl{\"a}che – darstellt. Die sichtbare Form dieser Anordnung wird als Grundlage f{\"u}r das besondere Pr{\"a}gnanzpotenzial von Bildern in der Zusammenstellung mit Texten identifiziert. Gest{\"u}tzt auf Beispiele wird zwischen einer schematischen und ikonischen Variante der Pr{\"a}gnanz unterschieden und das methodische Vorgehen reflektiert. Die pragmatische ‚Effektivit{\"a}t‘ der wahrnehmbaren Zeichenform, die in den Varianten der Pr{\"a}gnanz fassbar wird, ist allerdings nicht auf die intermediale Konstellation von Text und Bild beschr{\"a}nkt, weswegen der Beitrag mit dem Ausblick auf eine linguistische Ph{\"a}nomenologie der Textgestalt schlie{\"s}t.}, language = {de} }