@incollection{Auer2018, author = {Peter Auer}, title = {Sprachliche Landschaften. Die Strukturierung des {\"o}ffentlichen Raums durch die geschriebene Sprache}, series = {Sprache intermedial. Stimme und Schrift, Bild und Ton}, publisher = {de Gruyter}, address = {Berlin [u.a.]}, doi = {10.1515/9783110223613.271}, pages = {271 -- 298}, year = {2018}, abstract = {Es geh{\"o}rt zu den Gemeinpl{\"a}tzen der Linguistik, dass gesprochene Sprache situationsgebunden, geschriebene Sprache aber zumindest tendenziell situationsgel{\"o}st sei und sich {\"u}ber Orte und Zeitpunkte hinweg transportieren l{\"a}sst, ohne ihre Bedeutung wesentlich zu ver{\"a}ndern. Eine gro{\"s}e Menge von schriftlichen Zeichen ist allerdings genau durch das umgekehrte Ph{\"a}nomen gekennzeichnet: sie sind ortsstabil und in ihrer Bedeutung von ihrem lokalen Kontext abh{\"a}ngig. Die Schrift auf Schildern, Plakaten und anderen {\"o}ffentlichen Zeichen ist eine spezifische Form von Sprache, die den g{\"a}ngigen Stereotypen von Schriftlichkeit widerspricht, weil sie „ding“- bzw. „ortsfest“ ist und funktional wie auch formal anderen Regelm{\"a}{\"s}igkeiten folgt als die meist betrachtete Schrift der Texte auf transportablen Tr{\"a}gern wie Buch, Zeitung, elektronischem Textdokument oder E-mail. Solche Funktionen von Schrift (wie Wegweisen, Orientierung geben, Erinnern und Appellieren, Zugeh{\"o}rigkeit Signalisieren) sind seit deren Erfindung relevant gewesen; erst in j{\"u}ngster Zeit werden aber orts- und dingfesten Zeichen unter dem Begriff der linguistic landscapes ins Blickfeld der Linguistik ger{\"u}ckt und systematisch untersucht. Das Forschungsinteresse liegt vor allem in der Beantwortung der Frage, wie {\"o}ffentliche Zeichen Sprach-R{\"a}ume konstituieren, und zwar insbesondere monolinguale oder bilinguale R{\"a}ume in mehrsprachigen Gesellschaften. Der folgende Beitrag geht aber nur nebenbei auf solche Sprach-R{\"a}ume ein; sein prim{\"a}res Interesse gilt der Art und Weise, wie {\"o}ffentliche, orts- und dingfeste Zeichen {\"u}berhaupt Raum konstituieren, d.h. wie wir semiotisch dicht organisierte R{\"a}ume ,lesen‘, um uns in ihnen zu orientieren.}, language = {de} }