@incollection{DiMeola2018, author = {Claudio Di Meola}, title = {Rektionsschwankungen bei Pr{\"a}positionen - erlaubt, verboten, unbeachtet}, series = {Deutsche Grammatik - Regeln, Normen, Sprachgebrauch}, editor = {Marek Konopka and Bruno Strecker}, publisher = {de Gruyter}, address = {Berlin [u.a.]}, doi = {10.1515/9783110217360.3.195}, pages = {195 -- 221}, year = {2018}, abstract = {Gegenstand der Untersuchung sind semantisch irrelevante Rektionsschwankungen bei entlehnten, sekund{\"a}ren und prim{\"a}ren Pr{\"a}positionen, wobei auch Bildungen ber{\"u}cksichtigt werden, die nur gelegentlich eine pr{\"a}positionale Funktion aus{\"u}ben. Ein {\"U}berblick {\"u}ber die Normvorgaben zeigt, dass Rektionsschwankungen bei entlehnten Pr{\"a}positionen weitgehend und bei sekund{\"a}ren Pr{\"a}positionen selten erlaubt sind, bei prim{\"a}ren Pr{\"a}positionen g{\"a}nzlich unbeachtet bleiben. Die Normvorgaben, soweit vorhanden, werden dem realen Sprachgebrauch gegen{\"u}bergestellt. Als Korpus dienen Belege aus Cosmas II (pressesprachliche Texte) und aus dem Internet. Besonderes Augenmerk wird auf Normverletzungen gerichtet: sekund{\"a}re Genitiv-Pr{\"a}positionen mit regelwidriger Dativrektion (z. B. hinsichtlich), sekund{\"a}re Dativ-Pr{\"a}positionen mit regelwidriger Genitivrektion (z. B. gegen{\"u}ber), sekund{\"a}re Akkusativ-Pr{\"a}positionen mit regelwidriger Genitiv- und Dativrektion (z. B. betreffend), prim{\"a}re Pr{\"a}positionen mit regelwidriger Genitivrektion (z. B. seit). Es zeigt sich insgesamt, dass fast alle etablierten Pr{\"a}positionen mit regelwidrigem Kasus auftreten. Auch nicht-etablierte Pr{\"a}positionen kommen sehr h{\"a}ufig mit einem Kasus vor, der nicht den etymologischen Strukturverh{\"a}ltnissen entspricht. Derartige Rektionsschwankungen, die sich vor allem aus dem Zusammenwirken von Grammatikalisierungs- und Analogieprozessen erkl{\"a}ren lassen, erscheinen somit als Regel- und nicht als Ausnahmefall. Eine statistische Untersuchung pressesprachlicher Texte zeigt exemplarisch anhand von 19 Pr{\"a}positionen, dass die Prozents{\"a}tze normwidriger Kasusbelege jedoch zumeist gering sind. Insgesamt wird ersichtlich, dass im pr{\"a}positionalen System des Deutschen - {\"u}berraschenderweise - der Genitiv auf Kosten des Dativs an Boden gewinnt.}, language = {de} }