TY - CHAP U1 - Buchbeitrag A1 - Günther, Susanne T1 - Grammatikalisierungs-/Pragmatikalisierungserscheinungen im alltäglichen Sprachgebrauch. Vom Diskurs zum Standard? T2 - Standardvariation. Wie viel Variation verträgt die deutsche Sprache? N2 - Am Beispiel von obwohl- und wobei-Konstruktionen mit Verbzweitstellung sollen Prozesse der Grammatikalisierung bzw. Pragmatikalisierung im gegenwärtig gesprochenen Deutsch aufgezeigt werden. Auf der Grundlage empirischer Analysen von obwohl und wobei im gesprochenen Deutsch wird veranschaulicht, wie sich diese als „ungrammatisch“ geltenden obwohl- und wobei-Konstruktionen mit „Hauptsatzstellung“ ausbreiten, stabilisieren und zunehmend auch in neuen Kontexten verwendet werden. Dabei wird deutlich, dass es sich bei obwohl und wobei mit Verbzweitstellung keineswegs um gesprochen-sprachliche Varianten der standardsprachlichen Konstruktionen mit Verbendstellung handelt, sondern dass obwohl und wobei mit Verbzweitstellung neue Funktionen innehaben. Die Ergebnisse der vorliegenden Untersuchungen konfrontieren uns mit Fragen wie: (i) Weisen die vorliegenden Konstruktionen bestimmte Funktionen auf, die systematisch zu beschreiben sind? Gibt es hierbei also systematische Form-Funktions-Korrespondenzen? (ii) Handelt es sich um vorübergehende, regional bzw. sozial begrenzte Erscheinungen oder aber um Konstruktionen, die in einigen Jahren vielleicht Teil der Standardsprache sein könnten? (iii) Sollten wir diese Konstruktionen im Deutsch als Fremdsprache-Unterricht korrigieren - auch wenn deutsche MuttersprachlerInnen sie im Alltag verwenden? T3 - Jahrbuch / Institut für Deutsche Sprache - ´ 2004 KW - Konzessivsatz KW - Pragmatik KW - Sprachwandel KW - Grammatikalisation Y1 - 2005 U6 - https://doi.org/10.1515/9783110193985.41 DO - https://doi.org/10.1515/9783110193985.41 SP - 41 EP - 62 PB - de Gruyter CY - Berlin [u.a.] ER -