TY - JOUR U1 - Zeitschriftenartikel, wissenschaftlich - begutachtet (reviewed) A1 - Smailagić, Vedad T1 - „Ein Roßhändler, namens Michael Kohlhaas ...“. Was ist namens? JF - Sprachreport N2 - „An den Ufern der Havel lebte, um die Mitte des sechzehnten Jahrhunderts, ein Roßhändler, namens Michael Kohlhaas, Sohn eines Schulmeisters, einer der rechtschaffensten zugleich und entsetzlichsten Menschen seiner Zeit.“ So beginnt einer der besten Meister der deutschen Syntax Heinrich von Kleist vor zweihundert Jahren seine berühmte Novelle „Michael Kohlhaas“, die ihren Ursprung nach Angaben des Autors in einer alten Chronik aus dem 16. Jh. hat. Dieser Satz besteht aus dem zweiwertigen Verb „leben“ und drei Satzgliedern: Lokalbestimmung „An den Ufern der Havel“, Temporalbestimmung „um die Mitte des sechzehnten Jahrhunderts“ und Subjekt „ein Roßhändler, namens Michael Kohlhaas, Sohn eines Schulmeisters, einer der rechtschaffensten zugleich und entsetzlichsten Menschen seiner Zeit“. Da der Autor über ein Ereignis aus der Vergangenheit berichtet, nennt er, wie heute in der Zeitung üblich, gleich am Anfang den Ort, den Zeitpunkt und den Hauptakteur des Geschehens. Wir erfahren, dass der Hauptakteur „ein Roßhändler, namens Michael Kohlhaas“ ist und dazu noch einige Informationen aus seiner Biografie, mit denen bei den Lesern das Interesse an der Novelle erweckt werden sollte: „einer der rechtschaffensten zugleich und entsetzlichsten Menschen seiner Zeit“. Dass der „Roßhändler“ „Michael Kohlhaas“ heißt, wissen wir aufgrund der Bedeutung des Wörtchens namens, das diese zwei Nominalphrasen verbindet (oder auch trennt). Und um dieses Wörtchen geht es in diesem Text. KW - Deutsch KW - Worotart KW - namens Y1 - 2010 U6 - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:mh39-75821 UN - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:mh39-75821 SN - 0178-644X SS - 0178-644X VL - 26 IS - 2 SP - 6 EP - 9 PB - Institut für Deutsche Sprache CY - Mannheim ER -