@incollection{Stolberg2015, author = {Doris Stolberg}, title = {Sprachkontakt und Konfession. Lexikalische Sprachkontaktph{\"a}nomene Deutsch-Nauruisch bei den Missionaren Delaporte und Kayser}, series = {Kolonialzeitliche Sprachforschung: die Beschreibung afrikanischer und ozeanischer Sprachen zur Zeit der deutschen Kolonialherrschaft ; [... an der Universit{\"a}t Bremen die 1. Tagung Deutschlands Koloniallinguistik (27. - 28.9.2009) ... veranstaltet]}, editor = {Thomas Stolz and Christina Vossmann and Barbara Dewein}, publisher = {Akademie Verlag}, address = {Berlin}, isbn = {978-3-05-005190-1}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:mh39-33851}, pages = {285 -- 304}, year = {2015}, abstract = {In den zwei Jahrzehnten vor dem ersten Weltkrieg standen weite Teile des S{\"u}dpazifik unter deutscher Verwaltung. Das Deutsche stand hier in einem eng umrissenen geographischen Areal {\"u}ber 700 anderen Sprachen gegen{\"u}ber, was zu einer besonderen Situation in Bezug auf Sprachenpolitik, Sprachenverh{\"a}ltnisse und Sprachkontakt f{\"u}hrte. Ein konkretes Beispiel f{\"u}r kontaktbedingten lexikalischen Einfluss in diesem Kontext bietet die sprachliche Situation auf der pazifischen Insel Nauru. Hier hielten sich zu Anfang des 20. Jahrhunderts etwa zeitgleich zwei deutschsprachige Missionare auf, der Protestant Philip A. Delaporte und der Katholik Alois Kayser; beide trugen aktiv zur Dokumentation und schriftlichen Verwendung des Nauruischen bei. Ein Vergleich der W{\"o}rterb{\"u}cher zeigt jedoch deutliche Unterschiede, v.a. in Bezug auf die Herkunft von Lehnw{\"o}rtern, W{\"a}hrend bei Delaporte in allen auf Nauruisch verfassten schriftlichen Dokumenten eine gr{\"o}{\"s}ere Zahl an deutschen Lehnw{\"o}rtern auftritt, finden sich bei Kayser an deren Stelle h{\"a}ufig die entsprechenden englisch-basierten Lexeme, sofern die betreffenden Lemmata {\"u}berhaupt erfasst sind. In der vorliegenden Untersuchung geht es um einen Vergleich der W{\"o}rterb{\"u}cher von Delaporte und Kayser, wobei erg{\"a}nzend eine Wortliste von Paul Hambruch (1914—15) sowie neuere nauruische Wortlisten (Nauruan Swadesh List 1954, Petit-Skinner 1981) herangezogen werden. Eine zentrale Fragestellung ist, wie sich die Unterschiede zwischen Delaporte und Kayser erkl{\"a}ren lassen und welche Schlussfolgerungen aus solchen Unterschieden in der Sprachdokumentation f{\"u}r die weitere Erforschung dieser und vergleichbarer Kontaktsitutationen zu ziehen sind (Zuverl{\"a}ssigkeit bzw. Bewertung linguistischer Dokumente). Dabei kommen auch methodologische Gesichtspunkte zur Sprache, u.a. die Schwierigkeit, eine aussagekr{\"a}ftige und quantitativ ausreichende Datenbasis zusammenzustellen, die eine m{\"o}glichst zuverl{\"a}ssige Grundlage f{\"u}r die Evaluierung einer solchen historischen Sprachkontaktsituation bieten kann.}, language = {de} }