@incollection{DeppermannSchmidt2014, author = {Arnulf Deppermann and Axel Schmidt}, title = {Vom Nutzen des Fremden f{\"u}r das Eigene : interaktive Praktiken der Konstitution von Gruppenidentit{\"a}t durch soziale Abgrenzung unter Jugendlichen}, series = {Jahrbuch Jugendforschung}, volume = {3}, editor = {Hans Merkens and J{\"u}rgen Zinnecker}, publisher = {Leske + Budrich}, address = {Opladen}, isbn = {3-8100-3721-4}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:mh39-30994}, pages = {25 -- 56}, year = {2014}, abstract = {Die Charakterisierung und Bewertung von sowie die Abgrenzung gegen{\"u}ber anderen sozialen Gruppen, wie z.B. erwachsenen Kontrollpersonen oder lebensstilistisch divergent orientierten Jugendlichen, bildet einen zentralen Gegenstand der Interaktion in peer-groups m{\"a}nnlicher Jugendlicher: An der stilisierenden Repr{\"a}sentation der Anderen gewinnt die eigene Gruppe ihr Profil ex negativo. In diesem Beitrag werden anhand von Aufnahmen nat{\"u}rlicher Gespr{\"a}che Verfahren, mit denen Mitglieder einer peer-group m{\"a}nnlicher Jugendlicher implizite Selbstdefmitionen durch Alterit{\"a}tskonstruktionen vornehmen, rekonstruiert. Aufgrund der f{\"u}r die peer-group-Interaktion generell leitenden Orientierung an der Erzeugung von unterhaltsamem Wettbewerb tendiert die Repr{\"a}sentation des Anderen zur stereotypisierenden Darstellung. Diese ist durch die selektive Darstellung von unangemessenem bis groteskem Verhalten der out-group, durch humoristische bis karikierende {\"U}berzeichnung und durch das kollektive expressive Auskosten der negativen Bewertung der Anderen gekennzeichnet. In dieser Form der Abgrenzung von Anderen erzeugt die Gruppe emotional involvierende Interaktionsereignisse, mit denen Gruppen-Konsens und -Koh{\"a}sion hergestellt und latent normativ-moralische Kollektiv-Orientierungen reproduziert werden, ohne dass jedoch damit eine explizite, verpflichtende Selbstdefinition der Gruppe verbunden w{\"a}re, die sich als potenziell konflikterzeugende Beschr{\"a}nkung der Handlungsspielr{\"a}ume der einzelnen Gruppenmitglieder auswirken k{\"o}nnte. Das Stereotypisieren fremder Identit{\"a}ten bietet also eine L{\"o}sung f{\"u}r die prek{\"a}re Balance zwischen Zw{\"a}ngen und Verbindlichkeiten einer gemeinsamen Gruppen-Identit{\"a}t einerseits und dem Verlangen nach individuellen Freir{\"a}umen andererseits.}, language = {de} }