@incollection{Deppermann2014, author = {Arnulf Deppermann}, title = {Argumentieren {\"u}ber Aufrichtigkeit}, series = {Neuere Entwicklungen in der Gespr{\"a}chsforschung : Vortr{\"a}ge der 3. Arbeitstagung des Pragmatischen Kolloquiums Freiburg}, editor = {Alexander Brock and Martin Hartung}, publisher = {Narr}, address = {T{\"u}bingen}, isbn = {3-8233-5418-3}, pages = {85 -- 105}, year = {2014}, abstract = {In sprachpragmatischen und Argumentationstheorien wird Aufrichtigkeit als normative Kommunikationsbedingung veranschlagt, deren Erf{\"u}lltheit jedoch nur sehr begrenzt verhandelbar sei. Im Gegensatz dazu wird in diesem Beitrag anhand eines Gespr{\"a}chsbeispiels untersucht, welche Relevanz Gespr{\"a}chsteilnehmer Aufrichtigkeit beimessen, mit welchen Argumenten sie Aufrichtigkeit verhandeln und welche Funktionen die Argumente und Relevanzsetzungen im Hinblick auf den Gespr{\"a}chszweck und die Handlungsorientierungen der Interaktanten haben. Die gespr{\"a}chsanalytischen Resultate deuten darauf hin, da{\"s} zwischen erfahrungsbezogenen und strikt mentalistischen Kriterien f{\"u}r Aufrichtigkeit zu unterscheiden ist und da{\"s} der interpretativen Haltung des Rezipienten eine theoretisch bislang untersch{\"a}tzte Rolle f{\"u}r die Beurteilung und Kommunikationsrelevanz der Aufrichtigkeit eines Kommunikators zukommt. Die empirische Untersuchung zeigt, da{\"s} die Thematisierung von Aufrichtigkeit eine m{\"a}chtige rhetorische Ressource der Gespr{\"a}chssteuerung darstellt. Ihre rhetorische Wirksamkeit beruht nicht darauf, da{\"s} Aufrichtigkeit eine faktisch konstitutive Kommunikationsbedingung ist, sondern verdankt sich der Tatsache, da{\"s} Aufrichtigkeit ein zentraler Wert einer alltagsweltlich dominanten mentalistischen Kommunikationsideologie ist, die sich in den normativen Bestimmungen von sprachpragmatischen und Argumentationstheorien reflektiert.}, language = {de} }