@techreport{HoferPikowskyFleischmannetal.1990, type = {Working Paper}, author = {Manfred Hofer and Birgit Pikowsky and Thomas Fleischmann and Thomas Spranz-Fogasy}, title = {Argumentationssequenzen in Konfliktgespr{\"a}chen zwischen M{\"u}ttern und T{\"o}chtern}, institution = {Universit{\"a}t Mannheim}, address = {Heidelberg/Mannheim}, issn = {0937-6224}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:mh39-38970}, pages = {41}, year = {1990}, abstract = {Dieser Beitrag versucht, statistische Regelm{\"a}{\"s}igkeiten in der Abfolge von Sprecheinheiten Innerhalb von Gespr{\"a}chen zu ermitteln. Das Augenmerk richtet sich auf die Unterscheidung und Erfassung von argumentativen Kategorien in Konfliktgespr{\"a}chen zwischen M{\"u}ttern und ihren jugendlichen T{\"o}chtern. Als konflikt{\"a}res Argument wird die Begr{\"u}ndung einer Person in einer Konfliktsituation bezeichnet, mit der ein Ziel oder ein anderes Argument gest{\"u}tzt oder geschw{\"a}cht werden soll. Wir betrachten Fakten, Bewertungen, Konnexe, Normen und Pr{\"a}ferenzen als Elemente einer Kognition \"konflikt{\"a}res Argument\". Ein Argument kann bezogen auf ein Ziel oder ein anderes Argument st{\"a}rkenden (st{\"u}tzenden, zus{\"a}tzlich st{\"u}tzenden), modifizierenden (relativierenden) oder schw{\"a}chenden (einwendenden, gegenbehauptenden) Charakter tragen. Neben argumentativen Elementen im engeren Sinne werden auch gespr{\"a}chssteuernde Kategorien betrachtet: Initiativen (Aufforderungen, Fragen) sowie Reaktiven (positive, negative Reaktionen auf Argumente oder Initiativen). Die Art und Qualit{\"a}t der aktivierten und vorgebrachten Argumente wird als abh{\"a}ngig betrachtet von den Motiven der beteiligten Partner. Bei M{\"u}ttern werden Kontrollmotive, bei T{\"o}chtern vor allem Individuierungsmotive an-genommen. Es wird erwartet, da{\"s} sich diese Tendenzen in den Mikrosequenzen niederschlagen. Datenbasis sind 60 Gespr{\"a}che zwischen 30 M{\"u}ttern und T{\"o}chtern im Alter von 12 bis 24 Jahren. Jede Dyade diskutierte zwei aktuelle Konflikte nach freier Wahl. Die transkribierten Gespr{\"a}che wurden nach dem Mannheimer Argumentations-Kategorien-System, das sich an den o.a. theoretischen Konstrukten orientiert, in Einheiten zerlegt und klassifiziert. Die Kategorien erwiesen sich als ausreichend objektiv und rellabel. Die Auswertungen erfolgten {\"u}ber log-lineare und lag-sequentielle Analysen. Bei den Ergebnissen konnten wir die Ph{\"a}nomene der Zustimmungs-Relativierungs-Sequenz und der Argument-Reihung als In-turn-Sequenzen Identifizieren. Als turn- {\"u}bergreifende Muster fielen besonders deutlich auf der negative Reaktionszyklus: eine {\"u}ber drei bis vier lags andauernde Folge von negativen Reaktionen auf Argumente. Weiter bezeichneten wir mit Argumentkonfrontation die Tendenz, da{\"s} Gegenargumente {\"u}berzuf{\"a}llig h{\"a}ufig mit Gegenargumenten gekontert wurden. Besonders bei M{\"u}ttern waren weiter repetitive Ph{\"a}nomene erkennbar. Sie bestanden darin, da{\"s} Initiativen, Insbesondere Aufforderungen und Kl{\"a}rungsfragen nach einer Reaktion wiederholt wurden. Wir nennen das \"Insistieren\" bzw. \"Nachhaken\". Mit Bezug auf die Dimension der Argumentelemente konnten deutliche Sequenzen von Abfolgen nicht ermittelt werden. Die Partnerinnen neigten dazu, ihre Argumente jeweils auf der gleichen Ebene (Fakten, Bewertungen, Konnexen und Pr{\"a}ferenzen) anzusiedeln, was als Hinweis auf koh{\"a}rent elementbezogenes Argumentieren aufzufassen Ist. Die Ergebnisse best{\"a}tigen in gro{\"s}en Teilen die Erwartungen. Die verschiedenen Mikro-Gesetzm{\"a}{\"s}igkeiten werden unter Bezug auf die von Jones und G{\´e}rard (1967) nach der Kontingenz unterschiedenen Typen von Interaktionen interpretiert.}, language = {de} }