TY - CHAP U1 - Buchbeitrag A1 - von Polenz, Peter ED - Kämper, Heidrun ED - Schmidt, Hartmut T1 - Vom Sprachimperialismus zum gebremsten Sprachstolz. Das 20. Jahrhundert in der sprachenpolitischen Geschichte der deutschsprachigen Länder T2 - Das 20. Jahrhundert. Sprachgeschichte - Zeitgeschichte N2 - In der sprachenpolitischen Entwicklung Mitteleuropas beginnt das 20. Jahrhundert mit aggressiven Wirkungen des preußisch-deutschen Sprachnationalismus, der besonders seit der „konservativen Wende von 1878/79“ (Wehler) zur Legitimierung und Emotionalisierung des neuartigen 'Reichsnationalismus' mit zunehmender Unterdrückung und Verdrängung von Minderheitensprachen sprachimperialistisch wurde, mit Parallelerscheinungen in Österreich-Ungarn. Der Nationalsozialismus führte diese Sprachenpolitik verschärfend weiter mit dem Ergebnis einer (nicht nur sprachenpolitischen) Katastrophe. Äußerer Widerstand gegen deutschen Sprachimperialismus äußerte sich in der Kriegs- und Nachkriegszeit in der Schweiz als stärkere Distanzierung vom 'Hochdeutsch'-Sprechen, in Luxemburg als Etablierung einer eigenen Nationalsprache, weltweit allgemein als Rückgang von Deutsch als Minderheiten-, Fremd- und Wissenschaftssprache, vor allem in westlichen Ländern. Seit der späteren Nachkriegszeit gibt es zur Schadensbegrenzung Ansätze zur Überwindung des monolingualen deutschen Sprachstolzes: Akzeptanz von Englisch als weltweite Verkehrssprache, kooperatives bilinguales Sprachenrecht für (traditionelle) Minderheiten, Bemühungen um mehr 'Begegnung' mit Nachbarsprachen. T3 - Jahrbuch / Institut für Deutsche Sprache - Jg. 1997 KW - Deutsch KW - Sprachpolitik KW - Historische Sprachwissenschaft KW - Nationalismus KW - Sprachimperialismus KW - Sprachkontakt Y1 - 1998 UN - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:mh39-89065 SN - 3-11-016156-7 SB - 3-11-016156-7 U6 - https://doi.org/10.1515/9783110622638-003 DO - https://doi.org/10.1515/9783110622638-003 SP - 9 EP - 26 PB - de Gruyter CY - Berlin [u.a.] ER -