@incollection{ŻygisPompinoMarschall2018, author = {Marzena Żygis and Bernd Pompino-Marschall}, title = {Glottale Markierungen vokalinitialer W{\"o}rter: Deutsch und Polnisch im Kontrast}, series = {Deutsch im Sprachvergleich. Grammatische Kontraste und Konvergenzen}, publisher = {de Gruyter}, address = {Berlin [u.a.]}, doi = {10.1515/9783110284768.75}, pages = {75 -- 98}, year = {2018}, abstract = {Anhand einer Auswahl historischer Reden je dreier prominenter Deutscher und Polen wird eine signalphonetisch gest{\"u}tzte sprachvergleichende Analyse der glottalen Markierung vokalinitialer W{\"o}rter durchgef{\"u}hrt. Generell erweist sich die glottale Markierung als variabel entlang eines Kontinuums zwischen einem echten glottalen Verschlusslaut (harter Stimmeinsatz) des Initialvokals {\"u}ber zeitlich nicht exakt koordinierte Glottalisierungen (Knarrstimme) und leichte Reflexe im Grundfrequenzverlauf bis hin zum v{\"o}lligen Fehlen einer Markierung. Insgesamt zeigen sich im Polnischen gegen{\"u}ber dem Deutschen seltener glottale Markierungen sowie eine sprach{\"u}bergreifende schwache Abh{\"a}ngigkeit der Markierungsh{\"a}ufigkeit vom Sprechtempo (weniger bei Sprechtempoerh{\"o}hung). Die Auftretensh{\"a}ufigkeit glottaler Markierung wird sprachabh{\"a}ngig zudem durch unterschiedliche Faktoren beeinflusst: F{\"u}r das Deutsche zeigen sich signifikante Einfl{\"u}sse sowohl des Worttyps (Inhaltsw{\"o}rter mit h{\"a}ufigerer Markierung gegen{\"u}ber Funktionsw{\"o}rtern) als auch der Betonung (betonte Silben mit h{\"a}ufigerer Markierung gegen{\"u}ber unbetonten), w{\"a}hrend im Polnischen hier kein Einfluss sichtbar ist. Daf{\"u}r zeigt das Polnische gegen{\"u}ber dem Deutschen einen signifikanten Einfluss der Position innerhalb der Phrase (h{\"a}ufigere glottale Markierung in phraseninitialen im Gegensatz zu phrasenmedialen W{\"o}rtern). Diese sprachspezifischen Unterschiede k{\"o}nnen mit den prosodischen Charakteristika beider Sprachen Zusammenh{\"a}ngen. Im Unterschied zum Deutschen mit einem freien Wortakzent f{\"a}llt dieser im Polnischen auf die Penultima, ist somit vorhersagbar und bedarf demzufolge keiner zus{\"a}tzlichen glottalen Markierung im Sprachsignal. Beide Sprachen hingegen zeigen {\"u}bereinstimmend einen klar ausgepr{\"a}gten Effekt der Vokalh{\"o}he auf das Auftreten der glottalen Markierung (tiefe Vokale > mittlere Vokale > hohe Vokale).}, language = {de} }