@article{BluehdornHenning2017, author = {Hardarik Bl{\"u}hdorn and Wieke Henning}, title = {Neue Armut und organisiertes Erbrechen. Zur Linguistik der Dreiviertelgesellschaft}, series = {Sprachreport}, volume = {10}, number = {4}, publisher = {Institut f{\"u}r Deutsche Sprache}, address = {Mannheim}, issn = {0178-644X}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:mh39-60946}, pages = {1 -- 8}, year = {2017}, abstract = {Der vorliegende Aufsatz besch{\"a}ftigt sich mit einem aktuellen Autoaufkleber, der einer detaillierten linguistischen und kommunikationswissenschaftlichen Analyse unterzogen und in bezug auf seinen gesellschaftlichen Kontext in der Bundes-republik Deutschland 1993/94 kritisiert wird. Haben Sie ihn auch schon gesehen? Den dunkelblauen, tiefergelegten, breitbereiften BMW, sorgf{\"a}ltig poliert, mit dem smarten J{\"u}ngling am Steuer, an dessen Heck, gleich neben dem Namenszug des Herstellers, auf einem schmucklosen Sticker gedruckt steht: „Eure Armut kotzt mich an“. Die Hamburger Wochenzeitung DIE ZEIT berichtete in ihrer Ausgabe vom 12. November 1993 (S. 22) {\"u}ber Erfindung und Vermarktung dieses Aufklebers, wobei der zust{\"a}ndige Redakteur zwischen den Zeilen eine vage Bereitschaft erkennen lie{\"s}, ein derartiges Produkt und die gesellschaftlichen Zusammenh{\"a}nge, in denen es vorkommt, kritisch zu hinterfragen. Mehr als eine vage Bereitschaft allerdings nicht. Wir haben den Aufkleber auch gesehen, nicht nur auf BMWs. Schockiert hat uns, da{\"s} der Gesch{\"a}ftsf{\"u}hrer der Essener Firma, die ihn vertreibt, seine Aufschrift im Interview mit dem ZEIT-Redakteur als »witzig und geistreich« einstufte. Dieser Kennzeichnung wollen wir im folgenden mit linguistischen bzw. kommunikations-wissenschaftlichen Mitteln etwas genauer nachgehen und herauszuarbeiten versuchen, worin genau hier das Witzige und Geistreiche besteht.}, language = {de} }