TY - CHAP U1 - Buchbeitrag A1 - Zifonun, Gisela ED - Konopka, Marek ED - Strecker, Bruno T1 - Zum Sprachverständnis der Grammatikographie: System, Norm und Korpusbezug T2 - Deutsche Grammatik – Regeln, Normen, Sprachgebrauch N2 - Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit zwei zentralen Fragen, denen sich die wissenschaftliche Grammatikographie zu stellen hat: der Frage nach ihrem Verständnis von .Sprache' und der Frage nach dem Verhältnis von Standard bzw. grammatischem System und grammatischer Norm. Im ersten Teil werden jeweils zwei verschiedene Ausprägungen von zwei Grundpositionen vorgestellt: „Es gibt eine Sprache hinter dem Sprechen“ mit dem generativen Konzept der Kompetenz und dem strukturalistischen der langue und „Es gibt keine Sprache hinter dem Sprechen“ mit der konstruktivistischen Idee der .Emergenz' von Sprache aus dem Sprechen und dem Rückzug auf die Auswertung von Korpora. Es wird nicht nur aus pragmatischen Gründen dafür plädiert, dass die Grammatikschreibung sich an die Konzeption von Einzelsprachen als gesellschaftlich gültige Regelsysteme hält. Im zweiten Teil wird untersucht, auf welche Weise sich Grammatiken dem „Systemgerechten“ nähern können. Am Beispiel des „Markiertheitsabbaus“ in der schwachen Flexion maskuliner Substantive wird eine moderat strukturalistische Hypothesenbildung, bei der das deutsche Flexionssystem als labile Ordnung erscheint, vorgeführt. Der Umgang von Grammatiken mit dem Verhältnis von Standardsprache, System und Norm wird an weiteren morphologischen und syntaktischen Phänomenen nachgezeichnet. Die stärkere Sensibilisierung der Grammatikschreibung für Normabstufungen, die Offenheit und Flexibilität des Systems wird herausgestellt. T3 - Jahrbuch / Institut für Deutsche Sprache - 2008 KW - Grammatiktheorie Y1 - 2009 U6 - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:mh39-48812 UN - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:mh39-48812 SN - 978-3-11-020956-3 SB - 978-3-11-020956-3 SP - 333 EP - 354 PB - de Gruyter CY - Berlin/New York ER -