@article{Bl{\"u}hdorn2015, author = {Bl{\"u}hdorn, Hardarik}, title = {Zur Struktur und Interpretation von Relativs{\"a}tzen}, journal = {Deutsche Sprache : Zeitschrift f{\"u}r Theorie, Praxis, Dokumentation}, volume = {35}, number = {4}, issn = {0340-9341}, url = {http://www.DSdigital.de/DS.04.2007.287}, pages = {287 -- 314}, year = {2015}, abstract = {Der vorliegende Aufsatz hat zwei Ziele. Zum einen untersucht er die syntaktische, prosodischinformationsstrukturelle und semantisch-pragmatische Vielfalt adnominaler Relativs{\"a}tze des Gegenwartsdeutschen anhand von vier Dimensionen der N{\"a}he und Ferne zwischen Bezugsnominale und Relativsatz: Kontaktstellung vs. Distanzstellung, hypotaktischer vs. parataktischer Ankn{\"u}pfung, unselbst{\"a}ndiger vs. selbst{\"a}ndiger Phrasierung und Restriktivit{\"a}t vs. Appositivit{\"a}t. In der Relativsatz-Literatur finden sich zahlreiche Thesen {\"u}ber Beschr{\"a}nkungen in der Kombinierbarkeit dieser Eigenschaften. Kaum eine davon h{\"a}lt jedoch einer genaueren {\"U}berpr{\"u}fung stand, sodass der Aufsatz zu dem Fazit gelangt, dass deutsche Relativs{\"a}tze wesentlich mehr Variation zulassen, als {\"u}blicherweise angenommen wird. Zweitens untersucht der Aufsatz eingehender die Opposition zwischen restriktiven und appositiven Relativs{\"a}tzen. Auch {\"u}ber diese wichtige Unterscheidung sind zahlreiche Annahmen in Umlauf, die sich als revisionsbed{\"u}rftig erweisen. Es wird gezeigt, dass zwei weit verbreitete Unterscheidungskriterien nur bedingt anwendbar bzw. operationalisierbar sind: die Einschr{\"a}nkung des Referenzbereichs durch restriktive Relativs{\"a}tze und das unterschiedliche Skopusverhalten. Stattdessen wird auf Unterscheidungskriterien gesetzt, die bisher eher wenig beachtet wurden: die Referentialit{\"a}t des Relativpronomens und die Deskriptivit{\"a}t des Bezugsnominales. Diese werden als entscheidende Faktoren f{\"u}r die semantische Interpretation von Relativs{\"a}tzen herausgestellt. Appositive Interpretation von Relativs{\"a}tzen ist m{\"o}glich, wenn ihr Relativpronomen referentiell gedeutet werden kann. Restriktive Interpretation von Relativs{\"a}tzen ist m{\"o}glich, wenn das Bezugsnominale eine deskriptive Komponente enth{\"a}lt. Sind beide Bedingungen erf{\"u}llt, so kann ein Relativsatz auf beide Arten gelesen werden. Dann muss pragmatisch zwischen den Interpretationsm{\"o}glichkeiten ausgew{\"a}hlt werden.}, subject = {Deutsch}, language = {de} }