@article{DangAnh2023, author = {Mark Dang-Anh}, title = {Historische Werkzeugnisse. Reflexive Medienpraktiken in Kriegsgefangenenakten des Zweiten Weltkriegs}, series = {Sprache und Literatur}, volume = {51}, number = {2}, publisher = {Brill | Fink}, address = {Leiden}, issn = {2589-0859}, doi = {10.30965/25890859-05002019}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:mh39-115312}, pages = {139 -- 166}, year = {2023}, abstract = {Im US-Kriegsgefangenenlager Fort Hunt wurden w{\"a}hrend des Zweiten Weltkriegs deutsche Soldaten verh{\"o}rt und abgeh{\"o}rt, was in Protokollen dokumentiert wurde. Die praxeologische Herausforderung besteht darin, Praktiken anhand dieses Materials ad{\"a}quat zu analysieren. Dass wir Spuren in Archivdaten verstehen, ist in ihrer Semiotizit{\"a}t begr{\"u}ndet. Dass sie die sie hervorbringenden Situationen {\"u}berdauern, verdanken wir ihrer Medialit{\"a}t. In einer semiopraxeologischen Analyse, die diese beiden Grundkonstanten zeichenvermittelter Kommunikation in Beziehung zueinander setzt, wird er{\"o}rtert, wie Praktiken sich aus ihren Spuren erschlie{\"s}en. Es wird gezeigt, wie sich an Dokumenten indexikalische und reflexive Verweise auf die heterogenen, praktischen Verwendungszusammenh{\"a}nge {\"u}ber die Zeit manifestieren. Entsprechend sind Archivdokumente als historische Werkzeugnisse aufzufassen, die einerseits Vergangenes belegen und die andererseits praktisch gehandhabt werden, was wiederum neue Praxisindizes erzeugt und als Spuren am Material hinterl{\"a}sst. Die Analyse zeigt, inwiefern Wissen nicht trotz, sondern aufgrund seiner semiotischen und materialen Manifestationen in (Archiv-)Dokumenten vorl{\"a}ufig ist und sich als Gegenstand weiterer Praktiken immer wieder ver{\"a}ndern kann.}, language = {de} }