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Zum Status der Valenz
(1977)
Seit der Antike suggerieren Grammatiker, dass es für die Beschreibung bestimmter Sprachen nützlich ist, von einer Wortklasse auszugehen, die im Deutschen mit dem Terminus „Konjunktionen” belegt ist. So ging die traditionelle Grammatikschreibung auch für das Deutsche von der Wohlfundiertheit dieses Begriffs aus. In einigen neueren Grammatiken des Deutschen findet sich nun der Terminus „Konjunktion” nicht mehr, bzw. wird der Terminus nicht in der überkommenen Art verwandt. Gleichzeitig fehlt dort die mit ihm verknüpfte Klassenbildung. Dabei verzichten diese Grammatiken auf eine kritische Auseinandersetzung mit der traditionellen Annahme einer solchen Wortklasse bzw. argumentieren nicht überzeugend gegen sie. Ich möchte im Folgenden versuchen zu zeigen, warum auch künftige Grammatiken und Wörterbücher des Deutschen auf die Annahme einer Wortklasse „Konjunktionen” im traditionellen Sinn verzichten und stattdessen mindestens zwei Klassen - „Konjunktoren” und „Subjunktoren” - ansetzen sollten, deren Klassenmerkmale ich im Übrigen zu präzisieren versuchen werde. Des Weiteren ordne ich den letztgenannten Klassen die entsprechenden Einheiten des Deutschen zu.
Illokutive Handlungen
(1987)
The paper presents a summary of an attempt to define the notion of “sentence mood”. It pursues the question for which phenomena it makes sense to subsume them under this term. It proposes to capture by “sentence mood” one aspect of sentence (not clause!) meaning which can be seen as the base of the traditional sentence type (Satzarten) distinction. This aspect of sentence meaning is a special kind of attitude towards the state of affairs denoted by the sentence. It is typically determined by supralexical factors, and is to be interpreted under normal conditions.
Gegenstand des Berichts sind Verwendungen der deutschen Konjunktion wenn in als "konzessiv" bezeichneten Satzverknüpfungen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Kombination von wenn mit voraufgehendem oder nachfolgendem auch. Die Arbeit setzt sich das Ziel, den Nachweis zu führen, daß - entgegen der Darstellung in manchen Wörterbüchern und Grammatiken - die Konzessivität dieser wenn-Konstruktionen nicht aus einer Mehrdeutigkeit oder Zweigliedrigkeit der Konjunktion resultiert, sondern sich aus dem Zusammenspiel der Bedeutungen der verknüpften Sätze, der Gebrauchsbedingungen von wenn als Konditionalkonjunktion, der Gebrauchsbedingungen der Partikel auch und allgemeinen Prinzipien ableiten läßt. Nach einer Illustration konzessiver Interpretationen wird in einem theoretisch ausgerichteten Abschnitt der Begriff der Konzessivität auf der Grundlage aussagenlogischer Wahrheitsfunktionen bestimmt. Dabei wird das für ihn konstitutive Begriffspaar der (Diskurs-) Präsuppositionen und der Wahrheitsbedingungen - Bedeutung - erläutert. Anschließend wird auf den Begriff der Konditionalität als der angenommenen Invariante aller wenn-Konstruktionen eingegangen. Danach werden auch wenn- und wenn auch-Konstruktionen in ihren syntaktischen Varianten und Interpretationsmöglichkeiten beschrieben. Ein spezieller Abschnitt ist der Frage der Konzessivität von wenn schon-Konstruktionen gewidmet. Den Abschluß bilden Hypothesen über die Legitimierung einer konzessiven Interpretation von wenn-Konstruktionen.