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This paper aims at showing how quantitative corpus linguistic analysis can inform qualitative analysis of digital media discourse with respect to the mediality of language in use. Using the example of protest discourse in Twitter, in the field of anti-Islamic ‘Pegida’ demonstrations, a three-step method of collecting, reducing and interpreting salient data is proposed. Each step is aligned with operative medial features of the microblog: hashtags, retweets and @-interactions. The exemplary analysis reveals the importance of discussions of attendance numbers in protest discourse and the asymmetry between administrative (i.e. the police) and non-administrative discourse agents. Furthermore, it exemplifies how frequency analysis and sequence analysis can be combined for research in media linguistics.
Recent years have seen a growing interest in linguistic phenomena that challenge the received division of labour between lexicon and grammar, and hence often fall through the cracks of traditional dictionaries and grammars. Such phenomena call for novel, pattern based types of linguistic reference works (see various papers in Herbst 2019). The present paper introduces one such resource: MAP (“Musterbank argumentmarkierender Präpositionen”), a web based corpus linguistic patternbank of prepositional argument structure constructions in German. The paper gives an overview of the design and functionality of the MAP prototype currently developed at the Leibniz Institute for the German Language in Mannheim. We give a brief account of the data and our analytic workflow, illustrate the descriptions that make up the resource and sketch available options for querying it for specific lexical, semantic and structural properties of the data.
Gegenstand ist eine vergleichende empirische Korpusstudie zur Bedeutung des Ausdrucks geschäftsmäßig im (bundesdeutschen) Gemeinsprach- und juristischen Fachsprachgebrauch. Die Studie illustriert an einem aktuellen Fall strittiger Wortdeutung (hier zu § 217 StGB) die Möglichkeiten computergestützter Sprachgebrauchsanalyse für die Auslegung vor Gericht und die Normtextprognose in der Rechtsetzung.
Die Idee hinter dem Projekt – einen schnellen und einfachen Einstieg in die Analyse großer Korpusdaten mittels CorpusExplorer geben. Diese frei verfügbare Software bietet aktuell über 45 Analysen/Visualisierungen für vielfältige korpuslinguistische Zwecke und ist durch ihre Nutzerfreundlichkeit auch für den Einsatz in der universitären Lehre geeignet. Als Beispiel dient das EuroParl-Korpus, man kann aber auch eigenes Textmaterial (z. B. Textdateien, eBooks, Xml, Twitter, Blogs, etc.) mit dem CorpusExplorer annotieren, analysieren und visualisieren. Die Videos zeigen Schritt-für-Schritt die einzelnen Funktionen.
Überspannt werden die Videos von einer kleinen zweistufigen Aufgabe: Zuerst sollten ein paar Fragen/Thesen/Annahmen überlegt werden, die sich mit den Plenarprotokollen des EuroParl auswerten lassen – einige Videos geben auch explizite Anregungen oder man nutzt die Inspiration der anderen Beiträge im Issue #3. Die einfachsten Fragen/Thesen lassen sich bereits mit den hier vorgestellten Videos beantworten. Sobald es komplexer wird, betritt man den zweiten – reflexiven Teil der überspannenden Aufgabe: Es ist zu überlegen, wie durch (mehrfache) Kombination der einzelnen Video-/Wissensbausteine das Ziel erreicht werden kann (ein Beispiel – siehe Script). Im Zweifelsfall stehen außerdem ein Handbuch und ein E-Mail Support zur Verfügung.
CorpusExplorer
(2018)
Software for corpus linguists and text/data mining enthusiasts. The CorpusExplorer combines over 45 interactive visualizations under a user-friendly interface. Routine tasks such as text acquisition, cleaning or tagging are completely automated. The simple interface supports the use in university teaching and leads users/students to fast and substantial results. The CorpusExplorer is open for many standards (XML, CSV, JSON, R, etc.) and also offers its own software development kit (SDK).
Olaf Scholz gendert. Eine Analyse von Personenbezeichnungen in Weihnachts- und Neujahrsansprachen
(2022)
Schlagzeilen wie die in unserer Überschrift blieben im Januar 2022 aus. Dabei enthielt die erste Neujahrsansprache von Olaf Scholz kein einziges generisches Maskulinum, sondern Doppelformen (Mitbürgerinnen und Mitbürger, Expertinnen und Experten), geschlechtsabstrahierende Ausdrücke (Eltern, Familien, Geimpfte, Menschen) und Personalisierungen bzw. Umschreibungen wie uns allen, es haben sich 60 Millionen […] impfen lassen, oder ich möchte allen danken. Die Rede nutzt somit durchgängig verschiedene Formen geschlechtergerechter Sprache, wohl aber so unauffällige Formen, dass dies keine mediale Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat. Nebenbei: Dies zeigt, dass es bei den hitzigen öffentlichen Diskussionen rund um das Thema nicht um alle Formen geschlechtergerechter Sprache geht, sondern eigentlich nur um bestimmte Formen, wie z.B. die Verwendung des Gendersterns. Wir stellen hier einige Beobachtungen basierend auf einem annotierten Korpus von Ansprachen vor, die Sie selbst anhand einer Online-App nachvollziehen können.